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Digital Cities-Barometer: Berlin schneidet nicht gut ab

Bildquelle: Pixabay

Insgesamt sind Führungskräfte aus der Wirtschaft relativ zuversichtlich, dass ihr jeweiliges städtisches Umfeld die zur Umsetzung ihrer digitalen Ambitionen benötigte Unterstützung bieten kann. Das ergab der Connecting Commerce‘-Report. Dieses Vertrauen in das städtische Umfeld allgemein war allerdings in Berlin an geringsten. Das Ranking von 45 Städten weltweit wurde von der Economist Intelligence Unit (EIU) erstellt.

„Viele waren sich einig, dass das städtische Umfeld eines Unternehmens untrennbar mit dem Erfolg seiner digitalen Transformation verbunden ist, und dass Firmen zum Umzug in eine andere Stadt bereit sind, um den digitalen Wandel möglichst souverän zu bewältigen. 75 Prozent der Befragten im Digital Cities-Barometer glauben, dass Faktoren im externen Umfeld genauso wichtig wie ihre internen Ressourcen für den Transformationserfolg sind“, erklärte Tom Homer,  Managing Director für EMEA beim Telekommunikations- und Technologieunternehmen Telstra, in dessen Auftrag die Rangliste erstellt wurde.

Bewertet werden im „Connecting Commerce“-Report die 45 Städte weltweit in fünf Hauptkategorien, die für die Geschäftsentwicklung von Bedeutung sind, nämlich: Innovation und unternehmerische Initiative; Finanzumfeld; Mitarbeiter und Kompetenzen; Entwicklung neuer Technologien; IKT-Infrastruktur. Befragt wurden Führungskräfte in 17 europäischen und britischen Städten, wobei sich die Manager in London und Madrid im globalen Vergleich als besonders zuversichtlich erwiesen.

Das Umfeld ist wichtig für die digitale Transformation

Für Homer leistet der Bericht „einen wichtigen Beitrag, um auszuloten, welche Unterstützung Führungskräfte benötigen, um ihr Unternehmen digital zu transformieren und in einer vernetzten Welt erfolgreich zu sein.“

„Die digitale Transformation kann ein langer und komplexer Prozess sein. In den meisten Fällen werden die vorhandenen internen Ressourcen nicht ausreichen, und die Unternehmen müssen sich nach zusätzlicher Unterstützung von außen umsehen. Die stärkste Unterstützung finden sie dabei in der jeweiligen Stadt oder den Städten, in denen sie tätig sind, wobei die Mehrheit der befragten Führungskräfte aus der Wirtschaft glaubt, dass, mit Hinblick auf regierungspolitische Strategien, die von den Kommunalverwaltungen umgesetzten Maßnahmen einen größeren Einfluss als nationale Strategien auf den digitalen Erfolg ihres Unternehmens haben“, so Homer.

„Das Umfeld, in dem ein Unternehmen tätig ist, hat grundsätzlich einen direkten Einfluss darauf, ob sich ein Betrieb erfolgreich transformieren kann, und insgesamt 48 Prozent der befragten Führungskräfte sagten, dass ihre Firma erwogen habe, ihren Standort in eine Stadt mit einem günstigeren externen Umfeld zu verlegen. Dies ist etwas, worauf die Regierungen achten müssen, wenn die europäischen Städte aktiv um Wirtschaft, Technologietalente und Finanzierung konkurrieren“.

Ein weiterer wichtiger Punkt für den europäischen Markt ist die Stimmung der Befragten, was die Frage des Zugangs zu staatlichen Daten betrifft. Die meisten Führungskräfte glauben, dass die öffentliche Verfügbarkeit von Daten für ihr Unternehmen wichtig ist, insbesondere wenn es darum geht, den Service für ihre Kunden zu verbessern und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Europa bei der Nutzung dieser Daten anderen Märkten voraus ist. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU, die Mai 2018 in Kraft tritt, wird jedoch Auswirkungen darauf haben, wie Regierungen und Unternehmen mit den Daten der Bürger umgehen.

Ein Ergebnis: Berlin landet hinten

  • Führungskräfte in London und Madrid gehören weltweit zu den zuversichtlichsten, was das Vertrauen in die Fähigkeit ihrer Stadt zur Unterstützung ihrer digitalen Ambitionen angeht, und rangieren auf Platz 9 bzw. Platz 10.
  • Das Vertrauen in das städtische Umfeld allgemein war am geringsten in Berlin, das insgesamt Rang 45 belegt. Die Stadt landete auch bei Innovation und Unternehmertum trotz ihres pulsierenden Startup-Ökosystems auf Platz 45.
  • 48 Prozent aller Befragten glauben, dass die IKT-Infrastruktur ihrer Stadt für ihre Transformationsbedürfnisse ineffektiv ist.
  • Führungskräfte in Rom haben insgesamt begrenztes Vertrauen in das Umfeld ihrer Stadt (35.), verglichen mit Mailand (24.), wo die Zuversicht in allen Kategorien mit Ausnahme der IKT-Infrastruktur wesentlich höher als in der Hauptstadt Italiens ist.
  • Das Barometer zeigt gemischte Ergebnisse für die europäischen Städte, was das allgemeine Vertrauen in das Umfeld betrifft. Die Rangfolge der Städte nach London und Madrid lautet: Barcelona(12.), Kopenhagen (16.), Paris (20.), Oslo (21.), Mailand (24.), Brüssel (25.), Antwerpen (28.), Amsterdam (29.), Marseilles (30.), Stockholm (31.), Birmingham (32.), Rom (35.), Frankfurt (36.) und Rotterdam (41.).

Das Ranking im Detail

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