Die Ausgaben für Informationstechnik und Telekommunikation sind in Deutschland im Jahr 2017 um 2 Prozent auf 1.560 Euro pro Einwohner gestiegen. Das entspricht dem Durchschnittswachstum in den 26 EU-Staaten, das ebenfalls bei 2 Prozent liegt. Im EU-Schnitt liegen die Pro-Kopf-Ausgaben bei 1.358 Euro. Das berichtet der Digitalverband Bitkom auf Grundlage aktueller Daten des European Information Technology Observatory (EITO).
Das meiste Geld wurde mit 3.198 Euro in der Schweiz ausgegeben (plus 2 %). Die Schweizer liegen damit auch weltweit an der Spitze. Dahinter liegen die USA mit einem Plus von 3 Prozent auf 3.077 Euro. Deutschlands Nachbarn im Norden und Westen liegen allesamt auf einem höheren Niveau als hierzulande: In Dänemark stiegen die Digital-Investitionen auf 2.427 Euro pro Kopf (plus 2 %), in Schweden auf 2.376 Euro (plus 4 %), in Norwegen auf 2.233 Euro (plus 3 %), im Vereinigten Königreich auf 2.133 Euro (plus 3 %), in Finnland auf 2.015 Euro (plus 3 %) und in den Niederlanden auf 1.981 Euro (plus 3 %). Überdurchschnittlich stark – wenn auch auf niedrigem Niveau – wuchsen im europäischen Maßstab die Pro-Kopf-Ausgaben in Ungarn (520 Euro, plus 5 %).
Weltweit zählen China (293 Euro, plus 9 %), die Türkei (252 Euro, plus 8 %) und Indien (54 Euro, plus 8 %) zu den am schnellsten wachsenden Märkten.
Ausgaben für Telekommunikation stagnieren
In der Verteilung und Entwicklung der Ausgaben für IT einerseits und Telekommunikation andererseits gibt es je nach Land große Unterschiede. In Deutschland wurde 2017 sehr viel mehr in IT (855 Euro, plus 4 %) investiert, während die Ausgaben für Telekommunikation stagnierten (704 Euro). Starkes Wachstum bei den IT-Ausgaben verzeichnen etwa Schweden (1.456 Euro, plus 5 %) und Norwegen (1.333 Euro, plus 5 %). Überdurchschnittlich legte auch Irland (732 Euro, plus 8 %) zu. Ebenfalls sehr dynamisch entwickeln sich die IT-Investitionen in den baltischen Staaten Estland (224 Euro, plus 7 %), Litauen (165 Euro, plus 5 %) und Lettland (158 Euro, plus 7 %).
„Insbesondere an den IT-Investitionen zeigen sich die enormen strukturellen Unterschiede, die es innerhalb der EU weiterhin gibt,“ sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Umso wichtiger ist es, einen gemeinsamen digitalen Binnenmarkt zu etablieren.“