Die neue Bundesregierung steht fest und die erste Staatsministerin für Digitales ist bestellt – erstmals angesiedelt im Kanzleramt. Damit ist das Thema Digitalisierung und der notwendige Breitbandausbau ganz oben auf der politischen Agenda. Doch wie ist es wirklich um die Internetgeschwindigkeit in Deutschland bestellt? Wie schnell fließen die Daten tatsächlich vom Netz zum Bürger (Download) und umgekehrt (Upload)?
Das Verbraucherportal Testberichte.de hat sich die aktuellen Messergebnisse in 110 deutschen Städten genauer angeschaut und in einem Internet-Ranking zusammengestellt. Ein Ergebnis: Mit einer mittleren Downloadrate (Median) von gut 67 Mbit pro Sekunde (Mbit/s) führt das bayerische Coburg das Ranking an – deutlich vor dem niedersächsischen Salzgitter und Landshut (ebenfalls Bayern), wo derzeit jeweils gut 50 Mbit/s gemessen werden.
Schlusslicht ist Dessau-Roßlau
Lediglich 14 Mbit/s fließen in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) von den Internet-Providern zu den Kunden – das ist weniger als ein Viertel des besten in Coburg gemessenen Wertes. Im Internet-Ranking belegt Dessau-Roßlau damit weit abgeschlagen den letzten Platz, noch hinter Neumünster (15,5 Mbit/s) in Schleswig-Holstein und Neustadt an der Weinstraße (16,9 Mbit/s) in Rheinland-Pfalz.
Upload: Weiden/Oberpfalz ist vorn
Für manche Menschen ist ein schneller Upload wichtiger als eine gute Downloadrate, beispielsweise wenn sie viel skypen oder ihre Daten in der Cloud speichern. Hier ist Weiden in der Oberpfalz mit 9,7 Mbit/s ganz vorne, gefolgt von Landshut und Straubing mit je 9,6 Mbit/s – alle drei Städte liegen in Bayern.
Schlusslicht ist Brandenburg an der Havel mit knapp 2 Mbit/s, nur wenig besser schneiden Neustadt an der Weinstraße (gut 2 Mbit/s) und Frankfurt (Oder) (2,1 Mbit/s) ab.
Mobiles Surfen: Potsdamer sind die schnellsten
Ein anderes Bild ergibt sich für Smartphone-Nutzer: Für sie ist Potsdam mit einer tatsächlichen Downloadrate von 21,3 Mbit/s der beste Ort, gefolgt von den bayerischen Städten Hof (20,1 Mbit/s) und Aschaffenburg (18,7 Mbit/s).
Lange warten heißt es dagegen in Pforzheim. Hier beträgt die mittlere mobile Downloadrate gerade mal 7,7 Mbit/s. Nur wenig besser sieht es in Brandenburg an der Havel (8,3 Mbit/s) und Remscheid (8,4 Mbit/s) aus.
Beim mobilen Upload führen das mittelfränkische Schwabach mit 6,5 Mbit/s vor Magdeburg (6,0 Mbit/s) und wiederum Potsdam (5,9 Mbit/s), auf den letzten Plätzen sind erneut Remscheid (2,0 Mbit/s) und Brandenburg (1,77 Mbit/s), Pirmasens hält mit nur 1,3 Mbit/s die rote Laterne.
Alle im Mittelfeld: Bei den Metropolen führt Köln
Vergleicht man Deutschlands fünf größte Städte hinsichtlich der Downloadraten aus dem Festnetz, liegt Köln (Platz 39 in der Gesamttabelle) vor München (42), Frankfurt (44), Hamburg (57) und Berlin (78). Bei den mobilen Breitbandanschlüssen erzielt München (19) bessere Download-Werte als Hamburg (49), Frankfurt (53), Berlin (62) und Köln (75).
Infos zur Auswertung: Testberichte.de hat die Mittelwerte (Median) der tatsächlichen Download- und Uploadraten der stationären und mobilen Breitbandanschlüsse in allen kreisfreien Städten Deutschlands ausgewertet. Die Daten wurden im Zeitraum vom 26. bis 27.02.2018 auf der im Auftrag der Bundesnetzagentur betriebenen Seite Breitbandmessung.de erfasst.