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Kopf-an-Kopf-Rennen: Ransomware bekommt Konkurrenz durch Kryptominer

Bildquelle: Pixabay

In den ersten Monaten des Jahres 2018 lieferten sich Kryptotrojaner und Kryptominer ein Kopf-an-Kopf-Rennen, was die Neuinfektionen von Computersystemen angeht. Während einige Sicherheitsexperten die bewährte Erpressersoftware vorne sehen, sind andere der Meinung, dass die Mining-Software diese mittlerweile überholt hat.

Der Vormarsch dieser neuen Schädlinge dürfte laut Sicherheitsanbieter 8Com mehrere Gründe haben.

  • Erstens hätten sowohl die Hersteller von Antivirensoftware als auch die Nutzer selbst auf die gestiegene Bedrohungslage durch Ransomware reagiert und schützen die Computer ihrer Kunden, bzw. sich selbst, deutlich besser.
  • Zweitens müsse bei einem Verschlüsselungstrojaner der infizierte Nutzer selbst aktiv werden und das geforderte Geld überweisen. Dadurch entstehen Streuverluste.

Bei einem Kryptominer hingegen reiche es, den Computer, das Smartphone oder das IoT-Gerät zu infizieren, damit bei den Kriminellen die Kasse klingelt. Solange die Schadsoftware sich unauffällig verhalte und nicht entdeckt werde, könnten sich die Hintermänner über einen steten Geldfluss freuen.

Und zu guter Letzt komme ihnen auch noch der Boom der Kryptowährungen zugute. Zwar sei Bitcoin mittlerweile vom Höhenflug auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt und Mining lohne sich kaum noch, allerdings gebe es inzwischen dutzende, wenn nicht hunderte oder tausende alternative Kryptowährungen, bei denen sich das durchaus rechnet – insbesondere dann, wenn man die Rechenleistung nicht selbst aufbringen muss, sondern einfach von anderen abzweigt.

Neue Kryptominer sind aufgetaucht

Gerade erst wurden zwei neue Kryptominer bekannt. Der erste sei aufgefallen, weil er dazu führt, dass auf Fire-TV weiße Fenster aufpoppen. Allerdings sei der Befall anderer Android-basierter Geräte, ohne dass diese doch recht auffällige Fehlfunktion auftritt, nicht auszuschließen. Nutzer, deren Fernseher betroffen sind, berichten von ruckelnden Videos beim Streamen, da ein Teil der Rechenleistung nicht mehr in die Wiedergabe der Videos fließt, sondern zum Schürfen verwendet wird. Wie genau der Schädling auf die TV-Geräte gelangte, sei noch nicht völlig geklärt. Es bestünde aber der Verdacht, dass ein Zusammenhang mit dem Download einer App zum Streamen von raubkopierten Inhalten besteht.

Der zweite neue Schädling tarne sich deutlich besser und das macht ihn auch zu etwas Besonderem. Neben dem eigentlichen Schürfen von Kryptogeld habe er die Aufgabe, die laufenden Prozesse auf dem infizierten Computer zu überwachen. So könne er seine Arbeit unterbrechen, wenn rechenleistungsintensive Programme wie Spiele genutzt werden. Der Nutzer des Computers bekomme davon kaum etwas mit, denn seine Programme laufen wie bisher ohne Probleme. Dazu habe der Schädling eine Liste von Anwendungen mitbekommen, bei deren Ausführung er sofort in den Ruhezustand gehe. Das mache es extrem schwierig, eine Infektion festzustellen.

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