Die Bereitschaft europäischer Unternehmen zur Einführung von DevOps ist weiterhin sehr hoch. Viele Unternehmen werden dabei ihre Bemühungen im Rahmen einer umfassenderen, anwendungsorientierten Philosophie verstärken. Trotzdem müssen die bestehenden Probleme behoben werden, wenn DevOps zum Modus Operandi für die meisten IT-Abteilungen werden soll. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn der Fokus auf der Nutzung von Cloud-Diensten und Automatisierung liegt.
Laut dem Bericht „Beyond Digital Transformation: Realitätscheck für europäische IT und Digital Leader“ von Claranet haben nahezu drei von zehn (29 %) der Unternehmen bereits auf einen DevOps-Ansatz umgestellt. Bei weiteren 54 Prozent wird eine Umstellung im Verlauf der nächsten zwei Jahre erwartet. Diese positive Entwicklung deute darauf hin, dass Unternehmen vollständig von der Software-Revolution profitieren möchten und Schritte unternehmen, um sich zur Verbesserung des Kundenerlebnisses so agil wie möglich zu präsentieren.
DevOps kann nicht über Nacht eingeführt werden
In einem Kommentar zu den Ergebnissen erklärt Olaf Fischer, Geschäftsführer von Claranet Deutschland: „Unter IT-Führungskräften ist der klare Wunsch vorhanden, den DevOps-Ansatz schneller umzusetzen. Um diesen Wettbewerbsvorteil zu nutzen und zu sichern, müssen Unternehmen ehrgeizig, flexibel und offen für neue Ansätze sein. Es ist erfreulich, dass sich Unternehmen der Vorteile eines anwendungsorientierten Ansatzes für eine verbesserte geschäftliche Agilität und einer gesteigerten betrieblichen Effizienz immer bewusster werden.“
Dennoch bestehen weiterhin Probleme, das Potenzial von DevOps voll auszuschöpfen. Nahezu dreiviertel (74 %) der Unternehmen, die die Migration auf DevOps vorgenommen haben, hatten mit Problemen zu kämpfen. Am häufigsten stellten IT-Führungskräfte fest, dass die Betriebsteams das Potenzial von DevOps selbst einschränken (26 %). Andere IT-Führungskräfte wiederum mussten erkennen, dass das Fehlen klarer Unternehmensziele innerhalb der Managementstruktur es erschwerte, eine DevOps-Strategie zu definieren, mit der diese Ziele erreicht werden können (25 %).
Laut Fischer müssen IT-Führungskräfte ihre Bemühungen im Hinblick auf automatisierte Anwendungen und Prozesse erhöhen, um diese Probleme zu beheben. Dies könne gelingen, indem sie die Möglichkeiten der Cloud vollständig nutzen und eine allmähliche Änderung der Kultur fördern, damit alle Mitglieder der IT-Abteilung von der DevOps-Philosophie überzeugt werden könnten.
Unternehmenskultur muss verändert werden
Fischer fügt hinzu: „DevOps kann nicht einfach über Nacht eingeführt werden – es muss ein angemessener Zeitraum für iterative Veränderungen eingeplant werden, in dem die Technologie und Mitarbeiter darauf vorbereitet werden. Dabei ist eine verstärkte Automatisierung ausschlaggebend, um die Agilität zu erreichen, die einen erfolgreichen DevOps-Ansatz ausmacht. Unternehmen müssen zusätzliche Schritte unternehmen und neue Maßnahmen implementieren, um diesen Vorgang zu vereinfachen. Eine Möglichkeit ist es, sich weniger auf die kontinuierliche Integration (CI) und mehr auf die kontinuierliche Weiterentwicklung (CD) zu konzentrieren. Tatsächlich ermöglicht diese Methode den Unternehmen, Updates wesentlich schneller zu realisieren. In Kombination mit der Flexibilität der Cloud werden sie von enormen Vorteilen profitieren.“
Abschließend erklärt Fischer: „Vielleicht geht es bei der erfolgreichen Integration von DevOps in das Projektmanagement auch vor allem um eine Veränderung der Kultur. Automatisierung und Prozesse wie CD sind wichtig. Sie können jedoch nur dann vollständig ausgeschöpft werden, wenn alle Mitarbeiter der IT-Abteilung Änderungen gegenüber positiv eingestellt sind. Änderungen müssen schrittweise und im Hinblick auf langfristige Ziele erfolgen. IT-Teams müssen sich sicher sein können, dass ihre Arbeitsplätze nicht durch Automatisierung wegfallen, sondern sie dadurch die Möglichkeit erhalten, interessantere Aufgaben für das Unternehmen zu übernehmen.“