Eine neue Technologie von IBM soll es Unternehmen erleichtern, Daten und Anwendungen über verschiedene Cloud-Computing-Infrastrukturen hinweg zu verwalten, zu verschieben und zu integrieren. Der IBM Multicloud Manager stelle eine Bedienkonsole zur Verfügung, die Unternehmen dabei unterstütze, ihre Geschäftsanwendungen, die im eigenen Rechenzentrum laufen, in Public und Private Clouds zu verlagern.
Eine aktuelle Studie des IBM Institute for Business Value (IBV) zeige, dass heute die meisten Unternehmen unterschiedliche Formen des Cloud-Computing nutzen, und 85 Prozent der Befragten mehr als eine Cloud-Umgebung haben.
Studien des Analystenhauses Ovum hätten zudem ergeben, dass 80 Prozent der unternehmenskritischen Daten und Workloads auf on-premise Systemen laufen. Auch wenn die Mehrheit der Unternehmen mehr geschäftskritische Anwendungen in die Cloud verlagern möchte, zögern sie aufgrund der Leistungsfähigkeit, des Integrationsaufwands und der unternehmensinternen Sicherheits- und Datenschutzbestimmungen.
Open-Source-Ansatz
Diese Herausforderungen soll der Multicloud-Manager meistern. Damit könnten Unternehmen Multi-Cloud-Systeme offen und interoperabel betreiben, mit mehr Transparenz bei den Geschäftsprozessen, mehr Kontrolle und höherer Sicherheit. Die Lösung ist für die IBM Cloud optimiert, integriere aber auch Cloud-Lösungen anderer Anbieter wie Amazon, Red Hat und Microsoft.
„Der volle Umfang der Möglichkeiten der Business-Cloud wird heute noch nicht komplett erkannt oder realisiert“, sagt Arvind Krishna, SVP, IBM Hybrid Cloud. „Es geht nicht einfach nur um eine Computer-Infrastruktur, die genutzt wird. Unternehmen setzen auf die Cloud, um ihre geschäftskritischen Geschäftsprozesse zu modernisieren, zu transformieren und neue Business-Services schnell einzuführen. Dies erfordert einen neuen interoperablen Ansatz für die Cloud, der auf offenen Standards basiert und es Kunden ermöglicht, Anwendungen und Workloads über Cloud-Systeme hinweg zu verwalten. So kann sich der volle Geschäftsnutzen der Cloud entfalten.“
Neue Generation der Cloud-Technologie
Der IBM Multicloud-Manager läuft auf der IBM Cloud Private-Plattform, die auf der Kubernetes Container-Orchestrierungstechnologie basiert. Mit diesem Open-Source-Ansatz für das „Verpacken“ von Anwendungen in Container werde die Verwaltung über verschiedene Cloud-Umgebungen – von on-premise bis zur Public Cloud – hinweg einfacher und kostengünstiger.
Der Multi-Cloud Manager erlaube Unternehmen, verschiedene Clouds von beliebigen Anbietern miteinander zu verbinden und einheitliche Systeme mit höherer Konsistenz, stärkerer Automatisierung und mehr Planbarkeit zu erstellen. Das Herzstück der neuen Lösung sei ein Dashboard zur effektiven Verwaltung tausender Kubernetes-Anwendungen und großer Datenmengen, unabhängig davon, wo sie sich befinden.
Funktionen im Überblick:
- Transparenz: Administratoren und Entwickler erhalten über ein einziges Bedienfeld einen vollständigen Überblick über Kubernetes-Anwendungen und Komponenten in den eingesetzten Clouds und Clustern.
- Kontrolle und Sicherheit: Ein integriertes Regelwerk stelle sicher, dass die Kubernetes-Applikationen unter Einhaltung unternehmenspolitischer Vorgaben und Sicherheitsstandards betrieben werden.
- Automatisierung zur Risiko-Minimierung für komplexe Hybrid-Clouds: Nutzer können selbst festlegen, wie, wo und wann Kubernetes-Applikationen eingesetzt werden, wie sie abgesichert sind und was im Falle eines Sicherheitsverstoßes oder Systemabsturzes geschehen soll.
„Die ursprüngliche Vorstellung, dass alles in Public Clouds wandern würde, hat sich nicht bewahrheitet. Der Cloud-Markt hat sich dahin entwickelt, die Kunden zu unterstützen, die ihre lokalen Systeme erhalten, gleichzeitig aber auch eine Vielzahl von Cloud-Plattformen und Anbieter nutzen wollen“, so Stephen Elliot von IDC. „Die Herausforderung liegt dabei in der Integration. Viele IT-Unternehmen haben schon über Multi-Clouds gesprochen, aber über den Nutzwert waren die Meinungen geteilt.“