Trotz mobile first können deutsche Arbeitnehmer eigenen Angaben zufolge keine grundlegenden HR-Verwaltungsaufgaben mit mobilen Geräten erledigen. 69 Prozent werden nach wie vor offline bearbeitet, nur sieben Prozent aller HR-Verwaltungsaufgaben lassen sich ausschließlich mit mobilen Geräten erledigen.
Laut einer Umfrage des Lohn- und Personaldienstleisters SD Worx reichen nur fünf Prozent der deutschen Mitarbeiter ihre Spesenabrechnung über ihr mobiles Gerät ein, während 67 Prozent dies weiterhin nicht-elektronisch erledigen. Zu den wohl gängigsten digital abgewickelten Verwaltungsaufgaben zählen Urlaubsanträge: Hier zeigt sich, dass acht Prozent der Mitarbeiter ihren Urlaub ausschließlich über ihr mobiles Gerät beantragen, weitere neun Prozent hierfür entweder stationäre oder mobile Endgeräte verwenden, während 30 Prozent ausschließlich auf stationäre Endgeräte zugreifen.
Mitarbeiter verbringen zuviel Zeit mit Verwaltungsaufgaben
„Angesichts der Tatsache, dass Menschen im Durchschnitt täglich etwa 50 Mal auf ihr Telefon schauen, könnte davon ausgegangen werden, dass mobile Optionen stärker im Arbeitsumfeld verwurzelt sind. Ist die Möglichkeit der digitalen Abwicklung jedoch nicht gegeben, kann dies zu erheblichen Auswirkungen auf Unternehmen und deren Mitarbeiter führen. Mitarbeiter verbringen zu viel Zeit mit HR-Verwaltungsaufgaben. Zeit, die ihnen für wertvollere Arbeiten fehlt, was sich letztendlich negativ auf das Engagement der Mitarbeiter auswirkt“, erklärt Dr. Mark Eger, Managing Director der SD Worx Deutschland.
Welche Aufgaben digital erledigt werden können, hänge in hohem Maße vom Standort ab. Beispielsweise sind lediglich 33 Prozent der Befragten in Deutschland in der Lage, ihre Spesenabrechnung online einzureichen, während dies für 66 Prozent der Befragten in den Niederlanden der Fall ist. Geschäftsreisen digital beantragen und organisieren können in Deutschland 39 Prozent der Mitarbeiter im Gegensatz zu knapp 55 in Großbritannien.
Deutschland: Technologie am Arbeitsplatz hat niedrigsten Stellenwert
Ungeachtet der Tatsache, dass Mitarbeiter in allen Ländern generell interessiert sind, digital zu arbeiten, räumen Mitarbeiter in Deutschland überraschenderweise anderen digitalen Tätigkeiten einen höheren Stellenwert ein. Deutsche Mitarbeiter beschäftigen sich am wenigsten mit der Nutzung mobiler Endgeräte für die Arbeit. In Großbritannien würden beispielsweise 65 Prozent der Mitarbeiter gern eine Änderung ihrer Arbeitszeit wie Teilzeit oder Elternzeit digital beantragen, während dies lediglich für 44 Prozent der Befragten in Deutschland der Fall ist.
Dazu Eger: „Technologie und vor allem mobile Endgeräte sind längst ein nicht wegzudenkender Bestandteil in unserem Privatleben. Am Arbeitsplatz dagegen werden sie noch stiefmütterlich behandelt. Unsere Studie macht deutlich, dass Mitarbeiter grundlegende HR-Verwaltungsaufgaben mit mobilen Geräten erledigen möchten, ihnen jedoch nicht immer die Möglichkeit dazu gegeben wird. Das ist gefährlich, da Arbeitgeber so das Engagement und damit die Produktivität der Mitarbeiter aufs Spiel setzen. Arbeitgeber müssen ein offenes Ohr für die Belange der Mitarbeiter haben und sich neuen Arbeitsweisen anpassen.“