Convenience und Schnelligkeit – je mehr, desto besser. Das gilt für Zahlungen in Onlineshops, aber auch für konventionelle Überweisungen im privaten Bereich. Auf letztere treffen diese Kriterien heute jedoch (noch) nicht immer zu. Wie stehen Konsumenten formlosen digitalen Überweisungen bekannt als Peer-to-Peer-Zahlungen gegenüber und welche Barrieren gilt es für eine nahtlose Integration in den Alltag der Konsumenten noch zu überwinden? Diesen Fragen sind das ECC Köln und Prof. Dr. Malte Krüger im Rahmen der ECC-Payment-Studie nachgegangen.
Laut der Studie ist das Nutzungspotenzial von P2P-Zahlungen in Deutschland hoch: Jeder fünfte befragte Konsument hat schon einmal Peer-to-Peer-Zahlungen (P2P) genutzt, weitere vier von zehn können sich dies darüber hinaus vorstellen. Nutzern und Interessierten ist vor allem PayPal als Anbieter von P2P-Zahlungen bekannt. Danach folgen Paydirekt und VISA Direkt. kwitt, das Angebot der Sparkassen, ist knapp jedem vierten Interessenten bekannt.
Start-ups und Fintechs werden bei P2P-Zahlungen akzeptiert
Die Zahl an Peer-to-Peer-Anbietern ist groß. Insbesondere Fintech Start-ups bedienen die Nachfrage am Markt. Interessanterweise schätzen Konsumenten sowohl Banken als auch Fintechs gleichermaßen als kompetente Anbieter für P2P-Zahlungen. 21 Prozent der Befragten glauben sogar, dass neue Anbieter dieses Verfahren besser umsetzen können als etablierte Banken.
„Fintech-Unternehmen sind häufig wesentlich besser in der Lage, Lösungen so convenient wie möglich umzusetzen, sodass diese einfach, schnell und flexibel zu handhaben sind. Darüber hinaus geht es auch um Vertrauen, denn das angestaubte Image vieler Banken und die Skandale stimmen vor allem jüngere Kunden skeptisch“, erläutert Mailin Schmelter, die die Studie am ECC Köln betreut.
Schnelligkeit und Convenience machen P2P-Zahlungen so interessant
Der Vorteil von P2P-Zahlungen liegt klar in der Echtzeitabwicklung. Zwar bieten viele Banken mit Instant Payment Überweisungen in Echtzeit an, dieser Service ist aber noch nicht bei den Kunden angekommen und darüber hinaus meist mit Kosten verbunden. P2P-Services sind hingegen kostenfrei und bequemer als eine herkömmliche Banküberweisung. Für Konsumenten sind P2P-Zahlungen beispielsweise besonders interessant, wenn sie kein Bargeld oder die Bankverbindung des Empfängers nicht zur Hand haben. Weitere Einsatzszenarien wie das Sammeln von Geldbeträgen für Geschenke oder der Login zum Onlinebanking sind vorstellbar.
„Noch ziehen Konsumenten konventionelle Überweisungen vor, was vor allem an Sicherheitsbedenken liegt. Die Sorge, dass P2P-Zahlungen aufgrund der geringen Menge an benötigten Daten (z. B. E-Mail-Adresse) nicht beim richtigen Empfänger ankommen, ist groß. Um die Nutzung weiter zu verbreiten, müssen diese Bedenken ausgeräumt werden“, erklärt Prof. Dr. Malte Krüger, Co-Autor der Studie.