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Sprachassistenten, 5G und Zubehör: So ticken deutsche Mobilfunknutzer

Mobile Geräte, allen voran Smartphones, sind aus unserem Tagesablauf nicht mehr wegzudenken. Aber wie gestaltet der deutsche Mobilfunknutzer diesen Alltag? Deloitte hat für die aktuelle Ausgabe des Mobile Consumer Survey 2000 Menschen zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland zu ihrem Nutzerverhalten und ihren Vorlieben rund um mobile Geräte befragt. Entstanden ist dabei ein Porträt des deutschen Mobilfunknutzers 2019.

Quelle: Deloitte

Mit Geräten sind die deutschen Verbraucher gut versorgt oder anders gesagt, wer ein Smartphone (89 %) einen Laptop (76 %), ein Tablet (57 %) oder auch einen E-Reader (37 %) haben wollte, besitzt mittlerweile auch ein entsprechendes Gerät. Größere Sprünge waren bei keinem Gerätetyp in den vergangenen drei Jahren zu beobachten.

Doch gerade beim Smartphone investieren die Befragten nicht nur in das Gerät selbst. „In diesem Jahr haben wir zum ersten Mal auch nach Smartphone-Zubehör gefragt“, erklärt Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter Technology, Media & Telecommunications EMEA bei Deloitte. „Unseren Berechnungen zufolge hat das aktuell genutzte Zubehör in Deutschland einen Gesamtwert von sechs Milliarden Euro und gewisse Zubehör-Typen gehören mittlerweile zum Standard. So haben zum Beispiel 78 Prozent der Nutzer eine Hülle für ihr Smartphone. Neben Speicherkarten (66 %) und Powerbanks (53 %) ist Audio-Zubehör besonders beliebt. Gerade bei Kopfhörern und Lautsprechern sind viele Verbraucher bereit, größere Summen für hochwertige Markenprodukte auszugeben.“ Die hohe Verbreitung von Zubehör sei auch Indiz für den exponierten Stellenwert, den Smartphones im Alltag haben.

Ja zu 5G, Nein zu weiteren Kosten

Zurückhaltender sind viele Verbraucher immer noch beim Thema 5G. Auch nach den Frequenzauktionen kann von einer Euphoriewelle bei den Konsumenten keine Rede sein. Zwar steigt das Interesse am neuen Mobilfunkstandard vor allem bei jungen Heavy Usern unter 25 Jahren – hier schätzen 67 Prozent der Befragten 5G als „wichtig“ oder „sehr wichtig“ ein – im altersübergreifenden Durchschnitt sind es aber mit 45 Prozent weniger als die Hälfte der Befragten. Zudem will die Mehrheit (52 %) keine zusätzlichen Kosten für 5G tragen.

Quelle: Deloitte

Doch nicht nur Heavy User begleitet das Smartphone durch den Alltag: Die Verbraucher haben sich beispielsweise daran gewöhnt, schnell und unkompliziert von unterwegs aus kommunizieren zu können und haben hier auch ihre präferierten Kanäle gefunden. Die Nutzerzahlen haben sich 2019 nur geringfügig verändert. 82 Prozent der Befragten nutzen Mobile Instant Messaging (MIM), hier sind vor allem Messengerdienste aus dem Facebook-Konzern beliebt, allen voran Whatsapp, das von 79 Prozent seiner Nutzer mindestens täglich verwendet wird. Die einzig relevante Alternative ist die E-Mail, die 68 Prozent der Befragten regelmäßig nutzen. Die SMS-Nutzung hat mit 34 Prozent ihren bisherigen Tiefpunkt erreicht.

Sprachassistenten auf Erfolgskurs

Deutliche Zuwächse gibt es bei den Sprachassistenten. Hier hat sich der Nutzeranteil altersübergreifend im Vergleich zum Vorjahr von 16 auf 30 Prozent fast verdoppelt. Die Technologie etabliert sich zunehmend im Nutzeralltag. Verbraucher nutzen die Sprachassistenten zunehmend für Einkäufe (+ 6 %) oder auch zur Smart-Home-Steuerung (+ 4 %). Seltener als im Vorjahresvergleich werden die Geräte zum bloßen Zeitvertreib oder für einfache Suchanfragen eingesetzt.

Das Thema Zeitvertreib spielt dagegen beim Mobile Gaming eine wichtige Rolle. 2019 gaben mehr als die Hälfte der deutschen Mobilfunknutzer (51 %) an, am Smartphone auch zu spielen. Die Spiele begleiten Gamer durch den ganzen Tag, vor allem beim Entspannen (60 %), nebenbei beim Fernsehen (28 %) und beim Pendeln (26 %). Populär sind vor allem einfache Games mit schnellen Erfolgserlebnissen, wie Candy Crush oder Solitaire.

Quelle: Deloitte

18- bis 24-Jährige finden ihren Smartphone-Konsum zu hoch

Auch wenn das Smartphone für viele nahezu unverzichtbar ist, haben die Verbraucher auch Bedenken. Wie schon im Vorjahr, geht die große Mehrheit davon aus, dass Online-Unternehmen ihre persönlichen Daten verwenden (79 %) oder sogar an Dritte weitergeben (69 %). Die DSGVO habe hier kein zusätzliches Vertrauen geschaffen. Gleichzeitig legen die meisten Verbraucher beim Thema Datenschutz einen gewissen Fatalismus an den Tag. So lesen nur 11 Prozent der Befragten grundsätzlich AGBs, bevor sie diese akzeptieren.

Zudem hinterfragen Mobilfunknutzer den eigenen Smartphone-Konsum zunehmend. 38 Prozent der Befragten finden, dass sie zu viel Zeit am Smartphone verbringen. 2018 waren das noch fünf Prozent weniger. In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen liegt der Anteil derer, die ihre eigene Smartphone-Nutzung als zu hoch einschätzen, sogar bei 63 Prozent. Die Folgen: 35 Prozent fühlen sich bei anderen Aufgaben abgelenkt, 29 Prozent schlafen später ein als geplant und zehn Prozent klagen sogar über physische Schmerzen, wie Kopfweh.

„Das Smartphone macht unseren Alltag gleichzeitig leichter und schwerer“, fasst Gentner zusammen. „Es ist ein vielseitiger Helfer, aber auch ein Stressfaktor. Außerdem stößt auch die Smartphone-Nutzung an ihre Grenzen und lässt sich mit neuen Diensten nicht unendlich steigern. Immer mehr Menschen hinterfragen ihr Nutzerverhalten. Ein Smartphone gehört heute zur Grundausstattung. Für immer mehr Verbraucher geht es nun darum, ihr Gerät, angepasst an ihre individuellen Bedürfnisse, zu optimieren.“

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