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Lehren aus der Krise: Industrie-Unternehmen suchen nach neuen Lieferanten

Mehr als jedes zweite Industrie-Unternehmen will die Zahl seiner Lieferanten vergrößern, um die Risiken breiter zu streuen. 40 Prozent planen zudem eine stärkere Steuerung ihrer Partner in der Lieferkette. Das Ziel: Mehr Stabilität erreichen und Lieferausfälle künftig vermeiden.

Quelle: Staufen AG

Dies zeigen Ergebnisse der internationalen Studie „Neustart nach dem Shutdown 2020“. Die Unternehmensberatung Staufen AG hat dafür mehr als 730 Unternehmen befragt. Die Teilnehmer kamen aus Deutschland, USA, China, Brasilien, Mexiko, Schweiz, Italien sowie Central Eastern Europe.

Schwachstellen in den Lieferketten wurden im Zuge der Covid-19-Pandemie gnadenlos aufgedeckt. 30 Prozent der Unternehmen räumen größere Probleme mit ihrer Supply Chain ein. Als Reaktion auf die unterbrochenen Wertschöpfungsströme streben die Befragten über die Suche nach zusätzlichen Lieferanten und einer stärkeren Steuerung ihrer Lieferkette hinaus auch den Aufbau von Lagerbeständen (36 %) und eine größere Fertigungstiefe (26 %) an.

„Der Weg aus der Krise führt über eine engere Zusammenarbeit. Es geht jetzt nicht darum, die Globalisierung wieder rückgängig zu machen. International vernetzte Lieferketten werden auch künftig die Produktion bis hin zur Distribution bestimmen. Die verschiedenen Prozesse werden künftig aber noch stärker aufeinander abgestimmt“, sagt Thomas Schlösser, Senior-Partner der Staufen AG.

Lösung: Kooperative Partnerschaften 

Entscheidend ist künftig vor allem die intelligente Steuerung aller teilnehmenden Partner in der Prozesskette, um Krisen möglichst reibungslos zu überstehen. Die Rekonfiguration von Supply-Chain-Netzwerken sollte dabei neu gedacht werden. „Der Weg führt von einer hierarchischen zu einer kooperativen Netzwerkstruktur“, so der Consultant. „Die netzartig verbundenen Lieferketten werden von einer steigenden Komplexität geprägt und auch bedroht. Dieses System lässt sich über das klassische Supply Chain Management nicht mehr sicher steuern. Die Folge: Es wird krisenanfällig, wie auch die Effekte der Corona-Pandemie aufgezeigt haben. Der Ausweg aus diesem Dilemma ist eine ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungskette inklusive eines netzwerkorientierten Risikomanagements.“

Unternehmen bilden dabei ein enges Geflecht mit ihren Partnern und profitieren vom gegenseitigen Austausch. Denn künftig werde sich der Wettbewerb zwischen ganzen Netzwerken abspielen und nicht mehr zwischen einzelnen Unternehmen. Die Beherrschung komplexer Wertschöpfungsketten werde daher zu einem bedeutenden Faktor. Gewinner würden Supply-Chain-Netzwerke sein, die sich ideal und agil auf den Kunden ausrichten.

„Unternehmen müssen dabei die traditionellen Lieferanten-Abnehmer-Denkstrukturen überwinden und sich in kooperativen Partnerschaften positionieren“, so Staufen-Manager Schlösser.

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