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DevOps, Container-Technologie und Cloud-native: Die Zukunft industrieller Plattformen und Anwendungen

Im Innovation Radar „Open Digital Platforms for the Industrial World in Europe 2020” nahm das Marktanalyse- und Beratungsunternehmen PAC 120 Plattformen unter die Lupe und bewertete davon 61 in sieben verschiedenen Segmenten mit speziellen Schwerpunkten. Fazit: Über alle Segmente hinweg erzielten nur 15 Anbieter die Bewertung „Best in Class“: 3D Hubs, Amazon Web Services, Bosch.IO, Bosch Rexroth, Eurotech, IBM, Microsoft, OSIsoft, Otonomo, PTC, Red Hat, RE´FLEKT, Siemens, ThingsBoard, Ubimax.

PAC INNOVATION RADAR Open Digital Platforms for the Industrial Edge, PAC, 2020

      PAC INNOVATION RADAR Open Digital Platforms for the Industrial Edge, PAC, 2020

Das Ziel offener digitaler Plattformen ist, die sehr heterogene Welt industrieller Daten und Anwendungen zunehmend als ein integriertes, agiles digitales System zu managen. Sie gehen über industrielle IoT-Daten hinaus und orchestrieren Container-basierte Anwendungen nach DevOps-Art über vernetzte Geräte, Industrial Edge und die Cloud hinweg. Um diesen Entwicklungssprung zu betonen, spreche PAC nicht länger von IoT-Plattformen, sondern von offenen digitalen Plattformen für die industrielle Welt.

Konkurrierende Konzepte offener digitaler Plattformen 

Wie der neue Ausdruck „Edge Computing“ verdeutliche, überdenken Unternehmen aktuell ihre IT-Architekturen in Fabriken und anderen Betriebsumgebungen. Die Zukunft der industriellen Welt ist zwar mit Sicherheit hybrid (Edge und Cloud in Kombination), jedoch beobachtet PAC verschiedene Konzepte am Markt, die miteinander konkurrieren:

Industrial-Cloud-Konzept: Die Idee ist, Daten von Industrie im Edge-Bereich zu Anwendungen in der Cloud zu bringen, um sie zentral zu verarbeiten. Bei diesem Konzept fungiert die Cloud als Schaltzentrale für sämtliche Daten und Anwendungen. Der Edge-Bereich ist in erster Linie eine eng integrierte Erweiterung der Cloud. Die Anbieterlandschaft stammt hier aus verschiedenen Bereichen: Hyperscaler wie Microsoft und AWS sowie Anbieter industrieller IoT-Plattformen (z.B. PTC ThingWorx) und Industrie-Software (z.B. die MES-Lösung FORCAM FORCE).

Industrial-Edge-Konzept: Die Idee ist, Anwendungen zum Zweck der lokalen Datenverarbeitung zu den im Edge-Bereich erzeugten Daten zu bringen. Hier fungiert der Edge-Bereich als Schaltzentrale für alle Daten. Bei diesem Konzept lässt sich die Cloud als erweiterter Datenspeicher oder als App-Store für Edge-Anwendungen nutzen. Die Anbieterlandschaft für entsprechende Plattformen hat einen starken Hintergrund in der Industrieautomatisierung (z.B. Bosch Rexroth, Phoenix Contact, Siemens).

Industrial-Edge-Cloud-Konzept: Kubernetes ist laut PAC „das nächste große Ding“ im Edge-Bereich, wie auch schon in der Cloud. Kubernetes ist ein hochautomatisierter Ansatz für das Management und die Skalierung einer großen Zahl an Container-basierten Anwendungen in Clustern von verteilten Infrastrukturen. Die grundlegenden Aspekte der Industrial Edge Cloud ähneln daher sehr dem Industrial-Edge-Konzept, allerdings mit einer Erweiterung: dank Kubernetes werden Edge-Anwendungen skalierbarer, sogar bis in die Cloud. Dieses Konzept ist in erster Linie spannend für größere Unternehmen mit einem hohen und weiter zunehmenden Grad an digitaler Automatisierung in den Fabriken.

Digitale Plattformen für spezielle Nischen

Neben den genannten Kernkonzepten offener digitaler Plattformen für die Industrie sieht PAC auch andere Arten von Plattformen am Markt, die spezielle Nischen adressieren. Sie helfen dabei, die Komplexität bestimmter Prozesse und Workflows zu reduzieren und gleichzeitig offener zu gestalten, wodurch die Nutzer viel agiler und effizienter werden:

  • Offene digitale Plattformen für 3D-Druckdienste
  • Offene digitale Plattformen für Connected Workers (AR)
  • Offene digitale Plattformen für Enterprise IoT (Open-Source-basiert)
  • Offene digitale Plattformen für den Austausch und Monetarisierung von IoT-Daten

Arnold Vogt

„In einer Hochgeschwindigkeitswelt sind es keine einzelnen Anwendungen mehr, die einen längerfristigen Wettbewerbsvorteil verschaffen – den Unterschied macht die Fähigkeit, sich in großem Maßstab schneller zu bewegen. Heute sind offene digitale Plattformen der beste Ansatz, dies in einer hochdigitalisierten Fabrik auf effiziente Weise umzusetzen“, so Arnold Vogt, IoT Analyst bei PAC.

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