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Web-Attacken zur SEO-Manipulation entdeckt

infidelity-379565_1280Eine kriminelle SEO-Kampagne, bei der Webanwendungen angegriffen werden, hat die Threat Research Division von Akamai beobachtet. Die Attacken dienten dem Ziel, eine „Cheating Stories“-Website, auf der Seitensprung-Geschichten erzählt werden, in Suchmaschinenrankings höher zu positionieren.

Die Angreifer attackierten dazu Webanwendungen mit SQL-Injections, um dort versteckte Hypertext Markup Language (HTML)-Links zu der Cheating-Stories-Website einzuschleusen. Diese Links werden dann von den Suchmaschinen-Bots gescannt und beeinflussen so das Ranking der Website positiv.

Über zwei Wochen des dritten Quartals 2015 hinweg hat Akamai vor dem Hintergrund dieser Angriffe Daten analysiert. Dabei konnte sie derartige Attacken auf mehr als 3.800 Websites feststellen sowie 348 eindeutige IP-Adressen identifizieren, die an solchen Angriffen beteiligt waren. Weitere Ergebnisse der Analyse:

• Es wurden hunderte Websites gefunden, die bösartige Links aus diesen Kampagnen enthalten;

• die Angriffe manipulierten Suchmaschinenergebnisse: Die Cheating-Stories-Website erschien bei allen gängigen Suchmaschinen auf der ersten Ergebnisseite, wenn dort nach einer Kombination der Wörter „cheat“ und „story“ gesucht wurde;

• Analysen verdeutlichten die Auswirkungen der Angriffe: Sie zeigten, dass sich das Ranking der Cheating-Stories-Website innerhalb des untersuchten dreimonatigen Zeitraums dramatisch verbessert hat.

Für ihre Rankings und die Indexierung von Websites nutzen Suchmaschinen spezielle Algorithmen. Die Anzahl und Reputation von Links, die auf eine Webanwendung führen, beeinflussen das Ranking. Mit der Kette an externen Links, die die Angreifer geschaffen haben, ahmen sie normalen Web Content nach und nutzen die Algorithmen der Suchmaschinen aus.

„Die Fähigkeit, Webseitenrankings zu manipulieren, ist eine lukrative Geschäftsmöglichkeit für die Angreifer“, sagt Stuart Scholly, Senior Vice President and General Manager Security Business Unit bei Akamai. „Sind ihre Attacken erfolgreich, können sie damit Umsatz und Reputation von Unternehmen im Internet beeinflussen.“

So lassen sich die Angriffe abwehren

Die beobachteten Attacken offenbaren für die Experten ein tiefes Verständnis der Angreifer für die Funktionsweise von Suchmaschinen. Zur Abwehr solcher SQL-Injection-Angriffe empfiehlt Akamai folgende Maßnahmen:

Entwickler von Webanwendungen sollten

• sicherstellen, dass für alle Daten von Nutzern, die in Backend-Datenbank-Abfragen verwendet werden, ordnungsgemäße Plausibilitätsprüfungen implementiert sind.

• bei der Erstellung von SQL-Abfragen, die auf Daten von Usern basieren, nur Prepared Statements mit parametrisierten Queries verwenden.

IT-Sicherheitsverantwortliche sollten

• eine Web Application Firewall einsetzen, die SQL-Injection-Angriffe blockiert;

• ein Profiling und Monitoring des HTML-Response-Body-Formats erwägen. Damit können sie feststellen, wenn es zu signifikanten Veränderungen wie etwa einer Zunahme der Weblinks kommt.

Die Angriffe zur SEO-Manipulation dauern an und werden von Akamai weiter beobachtet.

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