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Digitale Assekuranz: Nur für große Versicherer relevant?

Die Digitalisierungswelle in der deutschen Versicherungswirtschaft rollt weiter: In den kommenden zwei Jahren wollen Versicherer fast ein Drittel ihrer verfügbaren Budgets in Digitalisierungsmaßnahmen investieren. Hinsichtlich ihrer kurz- und mittelfristigen Umsetzungspläne unterscheiden sich jedoch die kleinen von den großen Gesellschaften. Als wichtigste Treiber der digitalen Transformation in der Versicherungsbranche arbeitet die Studie ein massiv gewandeltes Wettbewerbsumfeld sowie grundlegend veränderte Kundenerwartungen heraus.

Versicherung1Dies geht aus dem „Branchenkompass Insurance 2015“ von Sopra Steria Consulting hervor. Vier von fünf Assekuranzunternehmen sehen den Ergebnissen zufolge in der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse derzeit eine der größten Herausforderungen: Deutsche Versicherer wollen bis 2018 rund 31 Prozent ihrer gesamten Investitionsmittel für Digitalisierungsprojekte ausgeben; bei Maklern sind es sogar 43 Prozent.

„Die Branche erlebt zurzeit massive Veränderungen. Die Marktresonanz der FinTech-Szene hat für die notwendige Aufmerksamkeit der Entscheider gesorgt“, sagt Henning Plagemann, Manager Insurance bei Sopra Steria Consulting. Und weiter: „Die meisten Versicherungen haben inzwischen erkannt, dass sich die Omni-Channel-Bedürfnisse der heutigen Kundengeneration nicht mehr mit einer isolierten Schadens- oder Parkplatz-App erfüllen lässt, sondern nur mit einer durchgreifenden Digitalisierung der Geschäftsmodelle und Kernsysteme.“

Kein Wunder, dass innovative Collaboration-Tools zur Interaktion mit Kunden, Partnern und Vermittlern in der Branche einen zunehmend hohen Stellenwert einnehmen: 50 Prozent der Befragten planen Investitionen in entsprechende Technologien. Allerdings wollen große Versicherer schon kurzfristig investieren, kleine hingegen erst mittelfristig.

Datenschutz-Bedenken bremsen Big-Data-Initiativen

Versicherung2Unterschiede zwischen großen und kleinen Gesellschaften zeigen sich auch in Bezug auf mobile Anwendungen, die bei 77 Prozent der Befragten auf der Investitionsagenda stehen: „Kleine Versicherer agieren in diesem Bereich mit Blick auf die Kosten zwar zurückhaltender, setzen mobile Services dank kurzer Entscheidungswege und pragmatischer Herangehensweisen aber oftmals schneller um als große Unternehmen“, kommentiert Petra Weber, Manager Insurance bei Sopra Steria Consulting.

Interessant ist in diesem Kontext auch die Haltung der Branche gegenüber Big Data. Denn mit zunehmender Verbreitung mobiler Endgeräte und dem aufkommenden Internet der Dinge ermöglichen intelligente Analytics-Lösungen völlig neue Geschäftsmodelle. Kurzfristig planen jedoch nur 23 Prozent der Befragten Big-Data-Investitionen. Bei 49 Prozent steht dies erst mittel- oder langfristig auf der Tagesordnung. Die Zurückhaltung der Branche liegt zum großen Teil an datenschutzrechtlichen Bedenken.

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