Business-Netzwerke wie LinkedIn und Xing, etablierte Soziale Netzwerke wie Twitter oder Facebook – und immer neue Orte, an denen sich verschiedene Zielgruppen austauschen, wie Instagram oder Snapchat: Die Unternehmenskommunikation muss inzwischen eine Vielzahl von unterschiedlichen Kanälen bedienen. Entsprechend steigt der Mittelbedarf für Marketing und Kommunikation in den Sozialen Netzwerken. Jedes zweite IT- und Telekommunikationsunternehmen (51 %) sieht den steigenden Ressourcenbedarf für Social Media als die größte Herausforderung in diesem Bereich. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter Marketingverantwortlichen von ITK-Unternehmen.
Damit rangieren die steigenden Ausgaben für Social-Media-Manager, aber auch für Software, Werbung und externes Know-how als Herausforderung im Marketing vor anderen Themen wie Datenschutz (47 %), fehlenden Kenntnissen im digitalen Bereich (35 %) oder allgemeinen Budgetkürzungen (27 %). „Wer bestimmte Zielgruppen direkt und glaubwürdig erreichen will, muss auf eine professionelle Social-Media-Strategie setzen. Gerade die Möglichkeiten von neuen Netzwerken rasch zu bewerten und zu nutzen ist eine große Herausforderung, die qualifizierte Mitarbeiter erfordert“, sagt Bitkom-Geschäftsleiter Dr. Joachim Bühler. „Grundsätzlich erfordert die Digitalisierung in den Unternehmen eine klare Strategie – die digitale Transformation muss Chefsache sein.“
Wichtig sind klare Zuständigkeiten
Diese Professionalisierung der Social-Media-Aktivitäten in den Unternehmen zeige sich auch daran, wer die Kommunikation verantwortet. In jedem zweiten Unternehmen sind dafür eigene Teams zuständig, in jedem dritten abteilungsübergreifende Teams. Allerdings findet in 17 Prozent der Unternehmen Social-Media-Kommunikation immer noch eher zufällig statt, indem jeder, der möchte, dort mitwirken kann. In drei von vier Unternehmen (75 %) trägt die Marketing-Abteilung die Verantwortung für die Social-Media-Aktivitäten, jedes vierte Unternehmen (26 %) sieht die PR-Abteilung in der Hauptverantwortung. Deutlich seltener ist das Thema im Vertrieb (13 %) oder direkt in der Geschäftsleitung (12 %) angesiedelt. „Wichtig für eine erfolgreiche Social-Media-Kommunikation sind klare Zuständigkeiten und Verantwortungen. Auch wenn sich die Form in den Netzwerken, etwa in der Ansprache der Nutzer oder mit Blick auf die eingesetzten Medien, von der üblichen Unternehmenskommunikation unterscheidet, sollte sie unbedingt denselben Zielen folgen“, sagt Bühler.
Überwiegend nutzen die ITK-Unternehmen Social Media, um ihre Bekanntheit zu steigern (77 %) und sich als Experten für bestimmte Fragen zu positionieren (72 %). Sechs von zehn Unternehmen wollen Dialogbereitschaft zeigen. Rund jedes zweite Unternehmen will qualifizierte Bewerber oder neue Kunden gewinnen. Eher abgeschlagen folgen die Wünsche, den direkten Kundenservice über Social Media zu verbessern (21 %) oder mit Hilfe von Predictive Analysis Informationen über Kunden und deren Wünsche zu erhalten (7 %).