Die Deutsche Telekom zieht übergreifende Netz-, Innovations- und IT-Aufgaben in einem eigenen Vorstandsressort zusammen: Claudia Nemat wird zukünftig den neugeschaffenen Vorstandsbereich Technologie und Innovation verantworten. Damit will sich der Konzern auf die kommende Generation der Netze und damit verbundene Innovationen für die Kunden der Deutschen Telekom ausrichten.
Diese Netze würden immer stärker durch intelligente Softwaresteuerung geprägt sein. Durch Entwicklungen wie Software Defined Networks, Virtualisierung und Cloud-Services rücke die klassische Netzwerktechnik immer stärker an die IT heran: Innovationen in der Telekommunikation entstehen immer häufiger durch das Zusammenspiel von Netz, IT und Produkten. Daher sollten diese Bereiche auch organisatorisch gemeinsam geführt werden, so die Telekom.
„Wir glauben an die Konvergenz der Netze, an die Themen Virtualisierung und Sicherheit. Unsere Kunden wollen jederzeit und überall schnell auf ihre Daten zugreifen. Deswegen brauchen wir Netze, die eine gemeinsame Sprache sprechen – IP – und die konvergent sind“, sagt Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Telekom. „Ich freue mich, dass Claudia Nemat das Zusammenwachsen von Technik, IT und Innovation für uns weiter treibt, dadurch werden wir schneller und effizienter. Die Entwicklung des neuen Ressorts hat sie bereits maßgeblich mitgestaltet. Sie übernimmt eine große Aufgabe.“
Wie sehr Technik und IT zusammenwachsen zeige sich schon heute bei der Virtualisierung der Netze: Technische Grenzen fallen und machen neue, innovative Dienste möglich. Aus einer zentralen Produktion in der Cloud heraus ist es möglich, innovative Dienste schneller an den Markt zu bringen. Mit dem Aufbau des paneuropäischen Netz, Pan-Net, habe die Deutsche Telekom in den vergangenen Jahren diesen Weg bereits für ihre europäischen Landesgesellschaften eingeschlagen.
Der neue Bereich soll Produktinnovationen vorantreiben und Anforderungen in den Märkten schneller bedienen können. Die Distribution der Produkte liege in der Verantwortung der jeweiligen Landesgesellschaften. Das verbessere insgesamt die Skalierbarkeit nach Vorbild des Pan-Net. Dort erlaube die Netz-Architektur, europaweit eine gemeinsame, standardisierte Infrastruktur zu nutzen. So lassen sich Produkte und Innovationen auf einer Plattform über Ländergrenzen hinweg vertreiben.
Neuer Europavorstand kommt
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat weitere Änderungen beschlossen: Als Nachfolger von Claudia Nemat wurde ein neuer Vorstand für das Europaressort berufen. Mit der Bündelung der Bereiche Innovationen, der Telekom-internen IT-Aktivitäten (Tel IT) und der Technik in einem eigenen Vorstandsressort, liege der Hauptfokus der Länder zukünftig auf den Themen Vertrieb, Service und Marketing. Die Verantwortung für das Geschäft, also die Gewinn- und Verlustverantwortung, bleibe in den Ländern. Die Gesamtverantwortung für das Segment Europa liege beim neuen Vorstand Europa. Er bringe internationale Erfahrung und Marktorientierung mit und kennt die Industrie und das Unternehmen. „Auf Bitten seines bisherigen Arbeitgebers wird sein Name erst in der nächsten Woche bekanntgegeben.“
Thorsten Langheim wird Generalbevollmächtigter „Unternehmensentwicklung“
Thorsten Langheim wird zum 1. Juli 2016 neuer Generalbevollmächtigter der Deutschen Telekom mit Schwerpunkt „Unternehmensentwicklung/Group Corporate Development“. In dieser Funktion fallen in seinen Aufgabenbereich die Themen Mergers & Acquisitions, Unternehmensstrategie und die Telekom-Beteiligung Deutsche Telekom Capital Partners, die einen der größten Technologiefonds Europas betreut. Darüber hinaus wird er den neuen Zentralbereich Beteiligungsmanagement verantworten und damit für die Beteiligungen in den USA (T-Mobile US) und Großbritannien (BT Group) zuständig sein. In seiner neuen Funktion wird er regelmäßig an den Vorstandssitzungen der Deutschen Telekom teilnehmen.
„Thorsten Langheim hat den Umbau der Deutschen Telekom in den vergangenen Jahren maßgeblich mitgestaltet. Die Transaktionen in England und USA tragen seine Handschrift. Portfolio-Management hat eine hohe Bedeutung, daher ist es richtig seinen Aufgabenbereich im Unternehmen zu stärken und noch enger in die Vorstandsarbeit zu integrieren“, so Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom.