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„DATEV 2025“: Digitale Transformation betriebswirtschaftlicher Prozesse im Fokus

Die DATEV hat ihre strategischen Handlungsfelder für die Zukunft vorgestellt: „DATEV 2025“ verfolgt das Ziel, die digitale Transformation betriebswirtschaftlicher Prozesse voranzutreiben und sowohl die Genossenschaft wie auch ihre Mitglieder und deren Mandanten rechtzeitig auf den einhergehenden Wandel vorzubereiten. In den kommenden knapp zehn Jahren will das Unternehmen sein Produkt- und Dienstleistungsangebot gezielt mit Cloud- und datenorientierten Lösungen erweitern sowie Prozesse automatisieren und weiter vernetzen.

-DATEV 2025- definiert strategische Handlungsfelder. Quelle- DATEV eG

„Wir müssen gemeinsam mit unseren Mitgliedern, den Steuerberatern, Rechtsanwälten und Wirtschaftsprüfern, genau analysieren, welche Herausforderungen durch die digitale Transformation vor allem im Bereich der betriebswirtschaftlichen und deklaratorischen Prozesse entstehen“, erklärte Dr. Robert Mayr, seit dem 1. April 2016 Vorstandsvorsitzender der DATEV. „Wir als genossenschaftliches Softwarehaus und IT-Unternehmen stellen uns deshalb frühzeitig und umfassend auf diese Herausforderungen ein und unterstützen so die Leistungsfähigkeit unserer Mitglieder nachhaltig.“

Die digitale Transformation werde vor allem im Bereich der administrativen Aufgaben zu erheblichen Veränderungen führen. Die zugehörigen Prozesse rücken immer enger zusammen und vernetzen sich. Bereiche, die bislang unabhängig agierten, werden sich immer stärker austauschen. „Für unsere Berufsstände bedeutet das: Wir erleben vor allem eine Transformation der Tätigkeiten. In Zukunft gewinnt die betriebswirtschaftliche Beratung zunehmend an Bedeutung. Dieser Wandel ist getrieben von der IT“, so Mayr. Mehr denn je müssten die Berater auch als unternehmerische und betriebswirtschaftliche Impulsgeber agieren. „Es geht darum, den Transformationsprozess nicht nur zu begleiten, sondern aktiv mitzugestalten.“

Innovationskultur fördern

Die DATEV wird die Berufsstände auf diesem Weg mit kreativen Ideen und Lösungen unterstützen: „Seit 50 Jahren sind wir Vorreiter für unsere Berufsstände, wenn es darum geht, aktuelle Technologien im Kanzleialltag nutzbar zu machen. Um diese Rolle auch in Zukunft auszufüllen, setzen wir noch stärker als bisher auf die Kreativität der fast 7.000 Köpfe unseres Unternehmens“, sagt Mayr. „Dafür schaffen wir Räume und Foren, die offen sind, die zum Mitmachen einladen. Wenn es uns gelingt, die Vorzüge eines Marktführers mit denen eines Startups zu verbinden, ist das eine ziemlich Erfolg versprechende Kombination!“

„DATEV 2025“: Die Cloud hat oberste Priorität

DATEV will den Berufsständen Lösungen bereitstellen, die medienbruchfreie betriebswirtschaftliche Prozesse ermöglichen. Dies verlange einen weitreichenden Ausbau der rechenzentrumsbasierten Dienste. Denn nur in einem Cloud-Umfeld sind der umfassende Datenzugriff, die Vernetzung und Automatisierung verschiedener Prozesse und die bedarfsorientierte Bereitstellung von Informationen und Services effizient machbar. Daher lauten die wichtigsten strategischen Themen von „DATEV 2025“: Cloud Computing, Automatisierung, Big Data und Vernetzung – immer unter Berücksichtigung höchster Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit sowie Aktualität und Rechtssicherheit.

1. DATEV Cloud

Vorrang bei künftigen Portfolioerweiterungen haben Cloud-Lösungen. Die Voraussetzung hierfür bestehe bei DATEV bereits seit Jahrzehnten: das sichere und leistungsfähige Rechenzentrum. Ziel der Weiterentwicklung des DATEV Cloud-Systems sei es, die digitale Zusammenarbeit zwischen Kanzlei und Mandant zu intensivieren und zu vereinfachen. Die Grundlage dafür bilden zentralisierte Daten, die in der sicheren DATEV-Cloud abgelegt und verarbeitet werden.

Dies eröffnee die Möglichkeit, Buchführungsprozesse wie auch deklaratorische Aufgaben konsequent zu automatisieren, um den Bearbeitungsaufwand zu verringern, die Aktualität der Daten noch weiter zu steigern und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Kanzleien und der Unternehmen zu verbessern. Die Lösung „Unternehmen online“ liefere ein beispielhaftes und heute schon erfolgreiches Konzept, wie die Zusammenarbeit zwischen Steuerberater und Mandant digitalisiert und vereinfacht werden könne. Dieses Cloud-Angebot zum digitalen Austausch betriebswirtschaftlicher Daten nutzen mittlerweile bereits 70.000 Unternehmen, in der Kernanwendung zur Belegarchivierung seien es sogar schon 142.000 Unternehmen. Mehr als 454 Millionen buchführungsrelevante Belege wurden bis dato im DATEV-Rechenzentrum abgelegt.

2. Automatisierung

Die DATEV will ihre Anstrengungen fortführen, einzelne Prozessschritte konsequent in einen medienbruchfreien digitalen Gesamtprozess einzubinden. Die durchgängige Verknüpfung von einzelnen digitalisierten Prozessschritten sei die Grundlage für weitreichende Automatisierungsbestrebungen.

Gerade bei Routinetätigkeiten sei das Potenzial enorm: Die Prozessgeschwindigkeit steige, manuelles Eingreifen werde reduziert. So sinke beispielsweise der Zeitaufwand für die Bearbeitung einer Rechnung von fast einer halben Stunde künftig auf wenige Minuten, wie in der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt nachgewiesen worden sei. Darüber hinaus biete sich die Chance, auf dieser Basis qualitativ bessere und umfassendere Auswertungen für die Unternehmenssteuerung zu erstellen.

3. Big Data

Die oben genannten 454 Millionen Belege seien Teil eines gigantischen Schatzes an betriebswirtschaftlichen Daten, den die DATEV im Auftrag der Steuerberater, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und deren Mandanten im DATEV-Rechenzentrum sicher verwahre und verarbeite. Er biete die Basis für umfassende datenbasierte Leistungen – und ermögliche so den Beratern die Chance, sich zukunftssicher aufzustellen. „Diesen Datenschatz wollen wir künftig gemeinsam mit unseren Mitgliedern heben und zu ihrem Nutzen unter Berücksichtigung unserer strengen Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit nutzbar machen“, so Mayr.

Die DATEV werde hierzu gemeinsam mit den Berufsständen Ideen für eine weitergehende betriebswirtschaftliche Beratung entwickeln. Viele der auf dieser Basis neu entstehenden Services sollen datenbasierte Beratungsprodukte und kollaborative Lösungen sein. Grundlage dafür bilden die neuen Möglichkeiten durch den Einsatz von Big-Data-Technologie.

4. Vernetzung

Ein wichtiges Thema für die Vernetzung von betriebswirtschaftlichen Prozessen im Unternehmen sei die Offenheit und Integrationsfähigkeit der DATEV-Cloud, um weitere heterogene Systeme, Datenquellen und Prozesse medienbruchfrei zu verbinden. Mit der bereits existierenden offenen Schnittstelle DATEVconnect online können Daten aus Cloud-Systemen anderer Hersteller in die DATEV-Cloud integriert werden, um den Workflow zwischen Unternehmen und ihren Mitgliedern auf breiter Basis zu optimieren. Dies unterstütze die Mitglieder und deren Mandanten bei der digitalen Zusammenarbeit, bei der Verzahnung ihrer digitalen Prozesse. Veranschaulichen wird dies am Beispiel der Liquiditätsplanung: Wirklich aussagekräftig werde diese erst, wenn neben den rückwärtsgewandten Zahlungsinformationen der Kontoauszüge auch regelmäßige Zahlungsmuster und noch nicht gebuchte Zahlungen berücksichtigt werden. Dafür brauche es die Vernetzung verschiedener Datenquellen.

Unterstützend habe die DATEV begonnen, ein Partner-Ökosystem aufzubauen. Dies betreffe beispielsweise die Anbindung von branchen- und kundenspezifischen, heterogenen Softwarelösungen an die DATEV-Plattform. Dies ermögliche zielgruppenorientierte, branchenspezifische Systemlandschaften.

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