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Handel klagt über Finanzierungslücken bei digitaler Revolution

45 Prozent der Handelsunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz bemängeln Finanzierungslücken als größte Hürde, die den Start der digitalen Transformation im eigenen Hause blockieren. Gleichzeitig sieht sich die Branche wegen des Innovationstempos unter Zugzwang gesetzt: 77 Prozent rechnen bis spätestens 2018 mit einer grundlegend neuen Wettbewerbslage als Folge der digitalen Revolution. Das sind Ergebnisse der Studie „Digitale Agenda 2020“ von CSC, die im Juni 2016 in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt wurde.

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Der Kostendruck im Handel führt im Vergleich zu anderen Branchen deutlich häufiger zu ungelösten Investitionsfragen beim digitalen Umbau. In der Industrie oder bei den Telekommunikations- und IT-Dienstleistern ist nicht einmal jedes dritte Unternehmen von finanziellen Engpässen betroffen, die der Transformation im Wege stehen. Bei den Finanzdienstleistern und Versicherern nicht einmal jedes Vierte.

Finanzierungsfragen der Digitalisierung müssen Chefsache werden

„77 Prozent der Unternehmen im Handel gehen den ersten Schritt und befassen sich bereits mit einer digitalen Strategie für das eigene Haus oder haben die Aufstellung einer Agenda konkret geplant“, sagt Claus Schünemann, Vorsitzender der Geschäftsführung von CSC in Deutschland. „Die offenen Finanzierungsfragen sollten jedoch schleunigst zur Chefsache erklärt werden – sonst droht ein deutlich gravierenderes Kostenproblem durch den Verlust von Marktanteilen. Es ist alarmierend, dass sich fast jedes zweite Unternehmen im Handel bei der digitalen Transformation ausgebremst sieht, weil Budgetfragen nicht geklärt sind.“

Als wirtschaftlicher Ausweg aus der Kostenfalle wird von den Branchenvertretern des Handels die Zusammenarbeit mit externen Partnern genannt. Gut jedes dritte Unternehmen hält es beispielsweise für sinnvoll einen Partner zu finden, mit dem sich die Investitionsrisiken teilen lassen.

Jedes zweite Unternehmen sieht das Know-how spezialisierter externer Partner für den eigenen digitalen Umbau als strategischen Vorteil an. Diese Spezialisten liefern häufig die gesamte Kette von der Planung bis zur praktischen Umsetzung aus einer Hand (End-to-End). Das ist vor allem aus Zeitgründen und wegen des disruptiven Charakters der Digitalisierung relevant: „Interne Mitarbeiterkapazitäten sind oftmals gebunden und daher nicht frei für neue Projekte. Während die eigenen Mitarbeiter exzellent evolutionäre Prozesse beherrschen, liefern Externe mit ihrem Blick von außen, der ständigen Marktbeobachtung und den Erfahrungen aus anderen Kundenumgebungen professionelle Lösungskompetenz für den digitalen Change“, ergänzt Schünemann.

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