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Qualifiziertes Personal: Die Achillesferse deutscher Rechenzentren

Die Schwäche deutscher Rechenzentrumsbetreiber offenbart sich im operativen Betrieb ihrer Rechenzentren und nicht in der Ausstattung mit der richtigen IT- oder Gebäudeinfrastruktur. Große Probleme gibt es vor allem im konkreten RZ-Management. Noch schlechter schneidet nur das Personalmanagement ab, wie die Studie „Optimized Data Center“ ergeben hat, für die Techconsult 177 Rechenzentrumsbetreiber zu den Prozessen und Aspekten in ihren Rechenzentren befragt hat.

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Unter den vier evaluierten Bereichen Rechenzentrumsbetrieb, externe Anbindung, IT- und Gebäudeinfrastruktur schneide der Bereich Rechenzentrumsbetrieb mit 56 Indexpunkten am schlechtesten ab – zum Vergleich: Gebäudeinfrastruktur als bester Bereich erreicht 62 Punkte. Das ist insofern ein schlechtes Ergebnis, weil der Bereich Rechenzentrumsbetrieb die eigentliche Aufgabe des Rechenzentrums abbildet: die Sicherstellung der Betriebsfähigkeit durch die Bereitstellung benötigter Ressourcen zur richtigen Zeit, in der richtigen Qualität, mit hoher Verfügbarkeit und ausreichender Sicherheit sowie die stetige Weiterentwicklung der Rechenzentrumsumgebung an die sich fortlaufend ändernden Rahmenbedingungen. „Zugegeben ist dies die schwierigste Aufgabe im Rechenzentrumsbetrieb, gleichzeitig aber auch die wichtigste“, so Techconsult.

Im Vergleich der einzelnen Aufgabenfelder des RZ-Managements fallen vor allem zwei Bereiche negativ auf: sehr deutlich das Personalmanagement und nur geringfügig besser das RZ-Management. Was hingegen relativ gut funktioniere, seien die klarer definierten Bereiche wie Client-Management, Monitoring und Backup. Am besten schneide der Bereich mit den größten Erwartungen von Kunden, Politik und Öffentlichkeit ab: Datensicherheit, sowohl rechtlicher als auch physischer Natur.

Hauptproblem: Fachkräftegewinnung

Die Gewinnung neuer Fachkräfte ist der mit Abstand am schlechtesten bewertete Prozess im gesamten Bereich Rechenzentrumsbetrieb. Fast ein Drittel der Unternehmen äußert massive Probleme, weitere 51 Prozent bewerten den eigenen Zustand nur mit befriedigend oder ausreichend – also nahe an der Erträglichkeitsgrenze.

Das mag mit der Aus- und Weiterbildung zusammenhängen, die ebenfalls relativ schlecht bewertet wurde, gleichzeitig Arbeitnehmern aber generell sehr wichtig ist – vor allem im Bereich der sich schnell und stetig verändernden IT-Branche. Leider bleibe dieser Punkt aber oft auf der Strecke, weil das Personal zu stark an operative Aufgaben gebunden ist. Eine Ursache dafür seien viele mäßig umgesetzte Prozesse und Aspekte im Rechenzentrum, die dem Personal zu schaffen machen.

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Ein Tool für den Überblick und zum Vergleich mit anderen Rechenzentren

Das Optimized Data Center Benchmark verfolgt das Ziel, Server- und Rechenzentrumsbetreiber zu unterstützen, indem es für einen ganzheitlichen Überblick über das eigene Rechenzentrum sorge. Rund 160 verschiedene Gesichtspunkte aus den Bereichen Rechenzentrumsbetrieb, physische und virtuelle IT-Infrastruktur, Gebäudeinfrastruktur und externe Anbindung sollen dafür strukturiert im Onlinetool evaluiert und anschließend detailliert ausgewertet werden können, um Anstoß und Basis für Diskussionen, Verbesserungsmaßnahmen und Marketingentscheidungen zu werden. Die verschiedenen Angaben werden unmittelbar nach Beantwortung der Fragen zu einfach vergleichbaren Indizes aggregiert, die verschiedenen Referenzen wie der Größenklasse, dem Geschäftsmodell oder der Branche gegenübergestellt werden können.

Die durchgeführte Studie wurde von der techconsult GmbH in Zusammenarbeit mit iX und Partnern aus der Anbieterlandschaft für Rechenzentrumslösungen erstellt. So trugen Microsoft, Schneider Electric, Comarch AG, FNT Software, NUTANIX, Paragon Software Group, Raritan, Schleifenbauer, Paessler AG und proRZ wertvolles Wissen rund um ihre jeweiligen Kernkompetenzen bei.

Das Benchmarktool und weitere Informationen zur Studie gibt es hier.

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