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Cybercrime: Defizite kosten deutsche Unternehmen 51 Mrd. Euro pro Jahr

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Titelbild: © Beatrix Boros – Stocksy United

Auf rund 51 Milliarden Euro beläuft sich der durch digitaler Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl entstandene Schaden für die gesamte deutsche Wirtschaft pro Jahr. Und mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen sind in den vergangenen zwei Jahren Opfer geworden. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbrands Bitkom unter 1.074 Sicherheitsexperten in den Unternehmen ergeben.

Mit 60 Prozent ist eine deutliche Mehrheit der Unternehmen in Deutschland der Meinung, dass sie nicht ausreichend gegen Datendiebstahl, Wirtschaftsspionage oder Sabotageakte geschützt sind.
„Die Digitalisierung und Vernetzung der gesamten Wirtschaft schafft neue Angriffspunkte für Cyberkriminelle“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die Unternehmen müssen mehr in die technische, organisatorische und personelle Sicherheit investieren.“ Das zeigt der Studienbericht „Spionage, Sabotage und Datendiebstahl – Wirtschaftsschutz im digitalen Zeitalter“ des Bitkom.

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Quelle: Bitkom © sharpnose – Fotolia.com

Hier eine Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse

    • 51 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind in den vergangenen zwei Jahren Opfer von digitaler Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl geworden.
    • Nach konservativen Berechnungen des Bitkom beläuft sich der entstandene Schaden für die gesamte deutsche Wirtschaft auf rund 51 Milliarden Euro pro Jahr.
    • Die am stärksten gefährdeten Wirtschaftszweigedie Automobilindustrie mit 68 Prozent betroffenen Unternehmen. Es folgen die Chemie- und Pharma-Branche mit 66 Prozent sowie Banken und Versicherungen mit 60 Prozent.
    • Diebstahl: In 28 Prozent der Unternehmen sind in den letzten zwei Jahren IT- und Kommunikationsgeräte gestohlen worden. 19 Prozent registrierten Fälle von Social Engineering. Bei dieser Methode geht es darum, Mitarbeiter zu manipulieren, um an bestimmte Informationen zu gelangen. 17 Prozent der befragten Unternehmen berichten vom Diebstahl sensibler elektronischer Dokumente bzw. Daten und 16 Prozent von Sabotage ihrer IT-Systeme oder Betriebsabläufe. Bei 8 Prozent der Unternehmen ist die elektronische Kommunikation ausgespäht worden.
    • Die Täter: vor allem aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter – 52 Prozent der betroffenen Unternehmen geben diesen Personenkreis an. Die zweite große Tätergruppe mit 39 Prozent umfasst das unternehmerische Umfeld (Wettbewerber, Lieferanten, Dienstleister, Kunden). 17 Prozent nennen Hobby-Hacker als Täter. 11 Prozent sind Opfer organisierter Bandenkriminalität geworden und 3 Prozent standen im Visier ausländischer Geheimdienste.
    • Die Reaktionen: 53 Prozent der Betroffenen haben eine interne Untersuchung durchgeführt, 30 Prozent externe Spezialisten hinzugezogen. Dagegen hat nur jedes fünfte Unternehmen staatliche Stellen eingeschaltet.
    • Der Grundschutz: Alle befragten Unternehmen nutzen Virenscanner, Firewalls sowie einen Passwortschutz für Computer und andere Kommunikationsgeräte. Immerhin 80 Prozent verschlüsseln zudem ihre Netzwerkverbindungen. Dagegen verschlüsseln nur 45 Prozent Daten auf Festplatten oder anderen Datenträgern und 40 Prozent setzen auf eine Verschlüsselung ihres E-Mail-Verkehrs.
    • Notfallmanagement?:  Darüber verfügt bisher nur knapp die Hälfte (49 Prozent) der Unternehmen in Deutschland. Und nur 52 Prozent der Befragten führt Schulungen der Mitarbeiter oder Sicherheitsüberprüfungen von Bewerbern durch.

Die Studie steht hier zum Download zur Verfügung.

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