Noch immer arbeiten zahlreiche Unternehmen im Controlling mit manuell gepflegten Excel-Listen und selbst programmierten Access-Datenbanken. Das kostet viel Zeit: Für den Jahresabschluss brauchen sie im Schnitt rund zwei Monate – wer IT-technisch besser unterstützt ist, schafft das in nur einer Woche.
Wie groß der Nachholbedarf beim Einsatz integrierter IT-Standardlösungen ist und welche Vorteile sich aus Investitionen in die Informationstechnologie ergeben können, zeigt die PwC-Studie „Digital Controlling – Digitale Transformation im Controlling“.
Die Studie basiert auf einer Online-Umfrage unter CFOs sowie Finanz- und Controlling-Verantwortlichen von 36 deutschen Unternehmen im 4. Quartal 2014. Neben einer aktuellen Bestandsaufnahme und einem Trendbarometer liefert sie eine Benchmark und zeigt, was Best-Practice-Unternehmen leisten.
Reporting: Schlüsselfaktor Zeit
Lediglich einen Tag benötigen Best-Practice-Unternehmen für die Datensammlung zur Erstellung von Monats- und Quartalsberichten; nach zwei Tagen sind die Berichte versandfertig. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses sind die Spitzenreiter – systemtechnisch unterstützt – bereits nach gut einer Woche am Ziel, während der Durchschnitt der befragten Unternehmen 56,31 Tage hierfür benötigt.
Die Ursachen für langwierige Konsolidierungen liegen nach Aussage der befragten Controlling-Verantwortlichen unter anderem in Fehlern in der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung (41,67 Prozent) oder im aufwendigen Einholen von Erläuterungen und Kommentaren bei den Gesellschaften aufgrund schlechter Datenqualität (33,33 Prozent).
Weitere Ergebnisse der Studie:
- Verändertes Rollenverständnis: Vom Controlling wird zunehmend eine kompetente Beratung im Hinblick auf Planung und Strategie erwartet. In der Umfrage geben viele Controlling-Verantwortliche jedoch an, derzeit noch zu wenig Zeit für nicht-repetitive Aufgaben und anspruchsvolle Analyse- und Steuerungstätigkeiten zu haben.
- Weniger Personal: Im Durchschnitt bindet ein Unternehmen etwa zehn Controller je 1.000 Mitarbeiter. Die Umfrageergebnisse zeigen aber auch eine Umkehrrelation: Je größer das Unternehmen, desto weniger Controller setzte es im Verhältnis zur Mitarbeiterzahl ein. Gesellschaften mit mehr als 5.000 Mitarbeitern binden im Schnitt lediglich 4,44 Vollzeitkräfte je 1.000 Mitarbeiter. Ein wesentlicher Grund hierfür ist im Einsatz integrierter IT-Standardlösungen zu sehen.
- Investitionsbedarf: Viele CFOs sehen einen deutlichen inhaltlichen und IT-seitigen Gestaltungsbedarf für ein wirkungsvolles Reporting als größte Herausforderung für die kommenden zwei bis drei Jahre an (Wert 3,5 von möglichen 4).
Die komplette Studie steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.