Home / Themen / Analysen / Von wegen BI: Bauchgefühl sticht Datenanalyse

Von wegen BI: Bauchgefühl sticht Datenanalyse

Barc_1

Quelle: Barc

Der Nutzungsgrad von BI-Software ist immer noch gering, es dauert häufig zu lang, bis Informationen verfügbar sind, und die Qualität der Daten ist oftmals unzureichend. Dies zeigt jetzt die BARC-Studie „Time is Money“.

Laut der Untersuchung wird derzeit nicht einmal jede zweite Entscheidung auf einer valider Datenbasis gefällt (44 Prozent der Befragten), sondern beruht auf dem Bauchgefühl des Nutzers (56 Prozent). Dies ist nicht immer verkehrt, zeige aber, dass viele Unternehmen heute noch von der Idee eines „datengetriebenen Unternehmens“ weit entfernt sind. „Allzu oft werden Daten immer noch als Nebenprodukt von Applikationen verstanden und nicht als eigenständiges Asset“, kommentiert BARC-Analyst und Studienautor Andreas Bitterer die Situation.

Barc_3Auch bleibe der Zugriff auf Daten beschränkt. So haben nur 11 Prozent der Befragten tatsächlich Zugriff auf alle neuen Datenquellen, die sie für ihre Analysen benötigen. Vor allem extern zugelieferte Daten (48 Prozent) gefolgt von Social-Media-Daten (35 Prozent), extern liegenden Daten (34 Prozent) und weitere in den Fachabteilungen erfasste Daten (32 Prozent) sind bei weitem nicht überall verfügbar.

Positive Wirkung von Self-Service BI

Eine zügigere Bereitstellung von Informationen und höhere Freiheitsgrade bei der Datennutzung verspreche diesbezüglich das derzeit viel diskutierte Self-Service-Konzept in der BI. Laut Studie schätzen Self-Service-User die Dauer für die Erstellung eines Berichts auf maximal 20 Minuten, wohingegen die reinen Berichtsempfänger mit mehr als einem Tag rechnen müssen.

Langwierige Prozesse, beginnend bei der Anforderungsdefinition, über die Kommunikation mit dem Berichtsersteller bis hin zur Abnahme, und das Ganze möglicherweise sogar mit mehreren Durchläufen, sollen sich mit „Self-Service“ also weitgehend vermeiden lassen. „Self Service BI kann aber nur erfolgreich sein, wenn die Organisationen auch eine einheitliche BI-Governance sicherstellen“, so Bitterer.

Barc_4

Quelle: Barc

Laut Untersuchung sind Self-Service-User mit den Bereitstellungszeiten für neue Reports, Analysen und Dashboards zufriedener als reine Berichtsempfänger (50 Prozent versus 33 Prozent). Allerdings sei auch „Self-Service“ nicht automatisch eine Erfolgsgeschichte. So klagen fast ein Viertel der Befragten, dass die Bereitstellungszeiten immer noch inakzeptabel sind. Dies mag daran liegen, dass die benötigten Daten nicht rechtzeitig vorliegen oder die eigenen Skills nicht ausreichen, um in akzeptabler Zeit die benötigten Reports und Dashboards in der erwarteten Qualität selbst zu erzeugen.

Trotz mancher Probleme sei Self-Service BI dennoch der am häufigsten genannte Lösungsansatz, wenn es um kürzere Bereitstellungszeiten geht (64 Prozent). Laut den Unternehmen ist es zudem wichtig, mehr in die Schulung der Mitarbeiter im Fachbereich zu investieren (41 Prozent) und eine gemeinsame Organisationseinheit für BI zu schaffen (38 Prozent).

 

Share

Leave a Reply