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Rechenzentren in Zeiten von Währungsturbulenzen aufstocken: Weniger Rechner für den Euro?

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Der Autor Andreas Olah ist Senior Research Analyst bei IDC.

Euro und Dollar haben fast schon Parität erreicht. Dieser Umstand stellt Hersteller, ihre Vertriebspartner und Kunden vor große Herausforderungen – vor allem, wenn sie in Euro für Komponenten zahlen, deren Preise in Dollar ausgewiesen sind. Hardware-Anbieter und ihre Distributoren spüren seit einigen Monaten den zunehmenden Druck durch die Auswirkung des Wechselkurses, so müssen sie Verluste in Dollar hinnehmen, während sie in Euro gerechnet noch profitabel wirken. Da es für sie keine Lösung ist, ihre Margen auf ein unrentables Niveau zu drücken, werden in letzter Konsequenz die Endkunden für die Euro-Preissteigerungen aufkommen müssen.

Die Situation ist jedoch noch komplizierter. Es wäre falsch, die derzeitigen Schwierigkeiten im Markt nur auf die Auswirkungen der Währungsturbulenzen zu beschränken. Sie sind nur ein Faktor von vielen, die den IT-Markt aktuell beeinflussen. Die Wechselkursthematik sollte daher nicht isoliert, sondern immer im Zusammenhang mit anderen Trends im Technologiebereich betrachtet werden.

Fazit für IT-Einkäufer in Anwenderunternehmen:

  • Nutzen Sie den zunehmenden Preiswettbewerb zu Ihren Gunsten. Fallen Sie dabei jedoch nicht auf die erhöhten Preise einiger Händler rein. Während die durchschnittlichen Verkaufspreise auf dem europäischen Server- und Speichermarkt insgesamt steigen, bieten einige Vertriebspartner nun auch größere Rabatte und niedrigere Preise für Standard- und Low-End-Geräte. Wir beobachten zunehmende Preisunterschiede im Markt, daher ist es ratsam, Angebote sorgfältiger zu vergleichen als etwa noch vor einem Jahr.
  • Kaufen Sie zur richtigen Zeit. Da Hersteller und Distributoren niedrigere Margen und in einigen Fällen sogar Verluste hinnehmen, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, in Ihre gewünschte Hardware zu investieren und Hardware-Projekte zu realisieren, die Sie über Jahre verschoben haben. Besonders bei Speicherlösungen können Sie sich den zweistelligen Rückgang der $/GB-Preise zu Nutzen machen, da Sie nun noch größere Datenmengen speichern und dadurch beispielsweise neue Analytics-Projekte starten können. Wir erwarten jedoch insgesamt einen weiteren Euro-Preisanstieg für die meisten Arten von Hardware. Das sollten Sie bei Ihren Planungen berücksichtigen.
  • Betrachten Sie auch die technologiebezogenen Aspekte. Im Endeffekt geht es nicht nur um die preiswertesten Rechner, sondern es kommen auch immer stärkere Maschinen auf den Markt, die einen höheren Durchschnittspreis mit sich bringen. Während der erhöhte Preiswettbewerb die Kosten für All-Flash-Arrays deutlich gesenkt hat, sind Preise für die meisten Server im mittleren und höheren Segment gestiegen.
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