Die Investitionen in Big Data steigen zwar auch 2015, aber nicht mehr so schnell wie in den Vorjahren. Das Thema hat den Hype-Charakter verloren und zählt allmählich zum Tagesgeschäft – mit veränderten Herausforderungen. Kompetenzaufbau, Finanzierung und RoI rücken in den Fokus.
Über 75 Prozent der Unternehmen wollen in den kommenden Jahren in Big-Data-Projekte investieren – das sind drei Prozent mehr als 2014, ermittelte Gartner. „Big Data wird in diesem Jahr vom Hype zum Standard“, sagt Nick Heudecker, Research Director bei Gartner. „Die Inhalte, die den Themenkreis Big Data bislang definierten – der Umgang mit riesigen Datenaufkommen, verteilten Datenquellen und neuen Technologien – zählen zunehmend zum Tagesgeschäft, weil Big Data-Lösungen populärer werden.“
So analysieren oder planen beispielsweise die Analyse von Geodaten laut der Marktforscher 70 Prozent der Unternehmen, die in Big Data bereits investiert haben. 64 Prozent wollen zudem unstrukturierte Daten analysieren.
Die Ziele beim Einsatz von Analyse-Lösungen seien gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben. Unternehmen wollen in erster Linie:
- das Kundenverhalten unter die Lupe nehmen (64 %).
- Prozess-Optimierung und zielgerichtetes Marketing stehen an zweiter Stelle (47 %). Es folgt
- verbesserte Datensicherheit. Dieses Kriterium legte von 15 Prozent im letzten Jahr auf 23 Prozent in 2015 zu.
„Jetzt gerät die tatsächliche Wertschöpfung zunehmend in den Fokus“, sagt Lisa Kart, Research Director bei Gartner. „Die praktischen Herausforderungen, denen sich Unternehmen bei Big Data stellen müssen, rücken in den Vordergrund: Kompetenzaufbau, Einhaltung der Governance, Finanzierung und die Frage nach dem Return on Investment.“
Beim RoI herrscht Unsicherheit
Die Mehrheit der Unternehmen, die in Big-Data-Projekte investiert haben oder dies planen, erwartet einen positiven ROI. Allerdings kann ein ebenfalls großer Teil noch nicht sagen, ob der ROI positiv oder negativ ausfällt. Diese Unsicherheit verdeutliche die Herausforderungen beim Berechnen der Wertschöpfung von Big Data-Lösungen.
Eine signifikante Veränderung in diesem Jahr zeigt sich laut Gartner beim Personenkreis, der Big-Data-Lösungen initiiert. Während im letzten Jahr 37 Prozent der Projekte von CIOs und 25 Prozent von Fachbereichsmanagern angestoßen wurden, liegen in diesem Jahr beide Gruppen fast gleichauf – mit 32 beziehungsweise 31 Prozent. Das zeige, dass die verschiedenen Abteilungen in Unternehmen eine aktivere Rolle bei Informations- und Analyseprojekten einnehmen, weil das Bewusstsein um den Wert datenbasierter Entscheidungen steigt.