Unternehmen, die aktiv Cloud-, Mobility-, IT-Sicherheits- und Big-Data-Lösungen einsetzen, verzeichnen ein bis zu 53 Prozent höheres Umsatzwachstum als solche, die darauf verzichten. Das ist ein Ergebnis des Global Technology Adoption Index (GTAI 2015) von Dell. Ein weiteres: Trotz des deutlichen Zusammenhangs von Technologieeinsatz und Umsatzwachstum wurden die Investitionskosten als Haupthindernis bei der Einführung und der Erweiterung dieser Technologielösungen genannt.
Das Marktforschungsunternehmen TNS hat für den GTAI IT- und Business-Entscheider aus Unternehmen mit 100 bis 4.999 Mitarbeitern weltweit zu ihrer Einschätzung, ihren Plänen und dem aktuellen Einsatz von vier Schlüsseltechnologien befragt: Cloud, Mobility, IT-Sicherheit und Big Data. Branchenübergreifend zeichnen sich demnach vier Trends ab.
1. Investitionen in IT-Technologien korrelieren mit einem steigenden Umsatz
Unternehmen, die in IT investieren, wachsen schneller, erkennen die Vorteile einer besseren IT-Sicherheit und handeln strategischer bezüglich weiterer sicherheitsbezogener Investitionen. Nutzen Unternehmen bereits aktiv Big Data, Cloud und Mobility, erzielen sie deutlich höhere Wachstumsraten als solche, die nicht investieren:
- Big Data führt zu 50 Prozent höheren Wachstumsraten;
- eine On-Premise Cloud bewirkt eine 46 Prozent höhere Wachstumsrate;
- eine Off-Premise Cloud führt zu 51 Prozent höheren Wachstumsraten;
- BYOD bringt eine um 53 Prozent höhere Wachstumsrate;
- mobile Applikationen bewirken eine um 44 Prozent höhere Wachstumsrate;
- 54 Prozent des IT-Sicherheitsbudgets entfallen im Durchschnitt auf die Umsetzung einer IT-Sicherheitsstrategie und nicht auf die reine Abwehr akuter Gefahren;
- Firmen, die eine „höhere IT-Sicherheit“ als Unternehmensziel anstreben, haben mit einer höheren Wahrscheinlichkeit IT-Sicherheitskonzepte für einige oder alle Arten von IT-Bedrohungen umgesetzt – 69 Prozent gegenüber 58 Prozent der Unternehmen, bei denen „höhere IT-Sicherheit“ kein Unternehmensziel ist.
2. Unternehmen profitieren vom Technologieeinsatz in Form höherer Effizienz
Der Dell GTAI 2015 zeige einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Einsatz aktueller Technologien sowie einer höheren Effizienz und den Wachstumszielen eines Unternehmens. Bei Mobility ergaben sich mit 39 Prozent die höchsten Effizienzzuwächse. Weitere Effizienzsteigerungen im Umfeld von Mobility zeigten sich bei der Verbesserung von Geschäftsprozessen (21 Prozent) und einem geringeren Verwaltungsaufwand (21 Prozent).
Auch im Cloud-Bereich ergaben sich laut der Untersuchung die drei größten Vorteile in Form von Effizienzzuwächsen: bei den Kosteneinsparungen seien es 42 Prozent, bei der schnelleren Bewältigung von Aufgaben sind es 40 Prozent und bei der besseren Nutzung von IT-Ressourcen sind es 38 Prozent.
Durch den Einsatz von Big Data ergeben sich die größten Vorteile in Form einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, der Kundengewinnung und Kundenbindung. Durch zielgerichtetere Marketingmaßnahmen zeige sich ein Zugewinn von 41 Prozent, eine Optimierung der Werbekosten erbrachte 37 Prozent und eine Optimierung von Social Media Marketing ebenfalls 37 Prozent.
Ähnlich sei die Situation bei IT-Security, wo als wichtigster Vorteil die schnelle Reaktion auf neue Herausforderungen genannt wurde, nämlich bei 77 Prozent der Unternehmen mit erst kürzlich implementieren IT-Sicherheitsprogrammen und bei 78 Prozent der Unternehmen, die schon seit längerer Zeit IT-Sicherheitslösungen einsetzen.
3. Kosten und Sicherheitsbedenken sind die größten Hürden für Technologieeinsatz
Der Dell GTAI 2014 kam zu dem Ergebnis, dass Sicherheitsbedenken das größte Hindernis für die Verbreitung neuer Technologien sind. 2015 seien Kosten als weiteres Thema hinzugekommen. Von den Unternehmen, die in Big-Data-Technologien investierten, sie aber nicht aktiv nutzen, waren sich 20 Prozent nicht sicher, ob der Nutzen höher ist als die Kosten. 18 Prozent nannten die Ausgaben für die IT-Infrastruktur als Hemmschuh und 17 Prozent waren der Ansicht, dass die Kosten einer externen Datenanalyse oder des ausgelagerten Betriebs zu hoch sind.
Auch in Unternehmen, die Big Data aktiv nutzen, sind die Kosten für die IT-Infrastruktur das Haupthindernis (29 Prozent) und immerhin 28 Prozent äußerten Sicherheitsbedenken. Befragte aus den Fachabteilungen hätten eine andere Sicht der Dinge. Für sie stünden die Sicherheitsbedenken an erster Stelle (31 Prozent), gefolgt von den Kosten (25 Prozent).
Auch für die Cloud-Adaption und den tatsächlichen Einsatz erweisen sich Kosten und Sicherheitsbedenken als die wesentlichen Hürden. Bei einer Private Cloud nennen 28 Prozent der Befragten die kurzfristigen und 23 Prozent die langfristigen Kosten als Hauptrisiken.
Die gleichen Werte – 28 Prozent für kurzfristige und 23 Prozent für langfristige Risiken – ergeben sich bei einer Managed Private Cloud. Bei einer Hybrid Cloud liegen die Werte mit 30 Prozent für die kurzfristigen und 24 Prozent für langfristige Risiken geringfügig höher. Sicherheitsbedenken spielen auch bei der Adaption von Public Clouds (44 Prozent) und SaaS (38 Prozent) eine gewichtige Rolle.
Bei Mobility seien Sicherheitsbedenken (42 Prozent) die wesentlichen Hürden, die einem weiteren Ausbau im Wege stehen, gefolgt von den Kosten (34 Prozent). Als weitere Barrieren nannten die Befragten: Einschränkungen bei der aktuell genutzten IT-Infrastruktur (24 Prozent), zu viele IT-Plattformen und Betriebssysteme (23 Prozent) sowie fehlendes IT-Fachpersonal (23 Prozent).
Zu hohe Kosten und Sicherheitsbedenken scheinen Hand in Hand zu gehen. Die Studie habe einen klaren Zusammenhang zwischen der Höhe des IT-Budgets und den tatsächlich implementierten IT-Sicherheitsmaßnahmen gezeigt. Von den Unternehmen mit einem IT-Budget von weniger als 100.000 US-Dollar pro Jahr hatte nicht einmal jedes fünfte umfassende IT-Sicherheitsmaßnahmen implementiert. Bei einem IT-Budget von weniger als 25.000 US-Dollar war es weniger als die Hälfte der Unternehmen und bei weniger als 10.000 US-Dollar verfügte rund ein Fünftel der Unternehmen über keinerlei IT-Sicherheitsvorschriften. Dort gab es noch nicht einmal informelle Richtlinien.
4. Fachabteilungen treiben den Einsatz von Big Data und Mobility
In allen Unternehmen weltweit seien die Fachabteilungen die treibenden Kräfte bei der Adaption von Big Data und Mobility – und zwar deutlich häufiger als die IT-Abteilungen. Dies könnte auch erklären, warum die befragten Business-Entscheider der Meinung waren, dass ihre Unternehmen von Big Data profitieren. Bei der Big-Data-Adaption sind Fachabteilungen 18 Prozent häufiger als die IT-Abteilungen die treibende Kraft. Bezüglich der Mobility-Adaption sind es gar 42 Prozent.
In den Bereichen Cloud und Security dagegen ist kein Unterschied erkennbar. Das scheint darauf hinzudeuten, dass beide Abteilungen hier eng zusammenarbeiten.