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5 Trends in Rechenzentren 2016: Alles dreht sich um Datenexplosion und Energiebedarf

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Quelle: Pixabay

Fünf Trends, die 2016 für Rechenzentren von Bedeutung sein werden, hat Emerson Network Power identifiziert. Laut dem Anbieter kritischer IKT-Infrastrukturen muss vor allem der Konflikt zwischen Datenexplosion und Energiebedarf gelöst werden.

„Wir beobachten nach wie vor, dass viele Unternehmen bei langfristigen IT-Investitionen aufgrund der konjunkturellen Schwankungen noch zögerlich sind. Gleichzeitig erleben wir in den Rechenzentren rasante Veränderungen“, erklärt Lal Karsanbhai, President von Emerson Network Power für Europa, den Nahen Osten und Afrika. „Unsere Branche bringt ständig neue Innovationen hervor und führt neue Technologien in den Markt ein – dieser Trend wird sich auch im nächsten Jahr fortsetzen.“

Die folgenden fünf Trends werden für den Rechenzentrumsbereich im Jahr 2016 und darüber hinaus entscheidend sein:

1. Die Cloud wird zunehmend komplexer

Die meisten Unternehmen nutzen inzwischen bis zu einem gewissen Grad die Cloud. Die Entwicklung von SaaS hin zu echten Hybridumgebungen, in denen Cloud-Dienste für mehr Flexibilität eingesetzt werden, setzt sich damit fort, dass immer mehr Unternehmen auf eine bimodale Architektur umsteigen. Doch dies führt nicht etwa zu einer Stabilisierung der Cloud, sondern könnte sie sogar noch verkomplizieren. Aus der kürzlich von Jonathan Koomey aus Stanford und Jon Taylor von der Anthesis Group durchgeführten Untersuchung zur Serverauslastung geht hervor, dass im Jahresverlauf immer noch nur durchschnittlich 5 bis 15 Prozent der Rechenleistung der Server von Unternehmensrechenzentren abgerufen werden.

Außerdem gelten 30 Prozent aller physischen Server als „komatös“, was bedeutet, dass sie für mindestens sechs Monate überhaupt keine Rechnerdienste erbracht haben. Der Zwang zur Identifizierung und Eliminierung solcher komatösen Server werde immer stärker und sei ein entscheidender Schritt für ein erfolgreiches Management des Energieverbrauchs. Gleichzeitig wird aber auch zunehmend das Potenzial erkannt, das in der Einbeziehung ungenutzter Rechenzentrumskapazität in ein verteiltes Cloud-Computing-Modell auf Shared-Services-Basis liegt: Unternehmensrechenzentren könnten so ihre überschüssigen Kapazitäten auf dem freien Markt anbieten.

2. Architektur sticht Technologie aus

Rechenzentrumstechnologie spielt hinsichtlich der Gewährleistung von Effizienz und Verfügbarkeit eine wichtige Rolle. Doch im Fokus der Betreiber von Rechenzentren stünde inzwischen weniger die Technologie als vielmehr die Architektur, in der diese Technologien eingesetzt werden. „Unsere Kunden erwarten von uns die Entwicklung einer maßgeschneiderten Architektur, die genau zu ihren konkreten Bedürfnissen und zu ihrem Umfeld passt. Sie interessieren sich nicht mehr automatisch für die traditionelle Stromversorgungsarchitektur, sondern sind sich der Tatsache bewusst, dass ein System, das präzise auf ihre Anforderungen zugeschnitten ist, ihnen langfristige Vorteile bei erhöhter Verfügbarkeit, Effizienz und Kosteneinsparungen bieten kann“, so Franco Costa, Vice President und General Manager des Geschäftsbereiches Power Systems von Emerson Network Power in Europa, dem Nahen Osten und Afrika.

3. Rechenzentren finden eine gemeinsame Sprache

Das Internet der Dinge (IoT) wird die Architektur künftiger Rechenzentren nicht nur im Hinblick auf die größeren Datenmengen beeinflussen, die es zu verarbeiten gilt, sondern es wird auch das Management der Rechenzentren verändern – „und die zweite Veränderung wird früher kommen als die erste“. Die Rechenzentren von heute bestehen aus Tausenden von Geräten, die in den unterschiedlichsten Sprachen kommunizieren, wozu u. a. IPMI, SNMP und Mod Bus zählen. So entstünden Lücken zwischen den Systemen – und damit Grenzen für ein ganzheitliches Management.

Diese Grenzen würden abgebaut, je mehr sich Redfish durchsetze. Redfish ist eine gemeinsam von Emerson Network Power, Intel, Dell und HP entwickelte Open-Systems-Spezifikation für das Management von Rechenzentren und Systemen, die zur Vernetzung verschiedener Rechenzentrumssysteme beiträgt. Der Einsatz dieser Spezifikation werde auch zur Verankerung von Best Practices für eine effektive Nutzung des IoT in anderen Anwendungen führen.

4. Die gesellschaftliche Verantwortung wird spürbar

Spätestens seit 2007 geht es in der Branche um Effizienz, doch lag dabei der Schwerpunkt zumeist auf finanziellen Aspekten. Angesichts neuer Initiativen, wie etwa der EU-Energieeffizienzrichtlinie – mit einer Reihe verpflichtender Maßnahmen, mit denen die bis 2020 angestrebte 20-prozentige Energieeinsparung erreicht werden soll – richten bereits einige Unternehmen ihr Augenmerk verstärkt auf Nachhaltigkeit als auf Effizienz und betrachten ihre Rechenzentren aus dem Blickpunkt der gesellschaftlichen Verantwortung. Dadurch wachse der Druck, in diesen Bereichen Fortschritte zu erzielen. Die Auswirkungen dieses Trends werden nicht auf lokale Technologieentscheidungen begrenzt bleiben. Ein in dieser Hinsicht aussagekräftiges Reporting müsse sowohl das vollständige Ökosystem von Rechenzentren berücksichtigen, als auch Colocation und Cloud-Anbieter. Je mehr sich diese Praxis durchsetze, desto mehr werde die Nachhaltigkeit zu einem ebenso unverzichtbaren Attribut leistungsfähiger Rechenzentren.

5. Das Rechenzentrum in der Nachbarschaft wird kommen

Das rasante Wachstum bei der Nutzung digitaler Inhalte und der Datenerfassung stellt das zentralisierte Rechenzentrumsmodell vor Herausforderungen. Große Rechenzentren sollen  zwar weiterhin den Löwenanteil der Computing-Leistung erbringen; sie werden laut Emerson jedoch zunehmend von so genannten Edge Facilities unterstützt, also von Rechenzentren in der Nachbarschaft, die Inhalte mit niedriger Latenz sowie Anwendungen für Benutzer verfügbar machen oder Datenverarbeitung und Logik für IoT-Netzwerke liefern. Je mehr sich diese Mikro-Rechenzentren, die als Satelliten für eine zentrale Einrichtung fungieren, auf Firmengeländen und in hochverdichteten Siedlungsräumen ausbreiten, desto mehr werde ihr Erfolg von der Nutzung standardisierter, intelligenter Systeme abhängen, die sich remote verwalten lassen.

„Faktoren wie Nachhaltigkeit und Geschwindigkeit werden sich im gesamten Jahr 2016 auf den Rechenzentrumsmarkt auswirken“, ergänzt Lal Karsanbhai. „2016 werden wir auch erleben, dass zunehmend mehr Unternehmen erkennen, wie positiv sich Investitionen in neue Ausrüstung auf ihre wirtschaftliche Gesamtleistung auswirken können, etwa durch verbesserte Dateneinblicke und die Fähigkeit, ihren Kunden einen besseren Service anzubieten.“

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