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Auch Manager fürchten die Konkurrenz smarter Technologien

Die Mehrheit der Manager in Unternehmen glaubt, dass cognitive Computing ihren Job effizienter und interessanter macht. Allerdings befürchtet auch ein Drittel, dass die intelligenten Maschinen sie ihren Kopf kosten könnten, so ein Bericht von Accenture.

Die befragten Führungskräfte verbringen den Großteil ihres Arbeitstages mit Tätigkeiten, die in Zukunft auch Maschinen übernehmen könnten. So beschäftigen sich 81 Prozent der Studienteilnehmer mit Planung und Koordination. 65 Prozent plagen sich mit Problemlösungen und Verwaltung, Monitoring und Reporting (62 %), Wartungsaufgaben (51 %), Analyse und Informationsweitergabe (45 %).

Intelligente Maschinen könnten die Manager von diesen zeitfressenden Aufgaben befreien – und Platz schaffen für die Entwicklung neuer Ideen. Allerdings sind 57 Prozent der Befragten  nicht sicher, ob sie den Aufgaben in den nächsten fünf Jahren gewachsen sein werden und welche Auswirkungen der Computereinsatz auf ihren Job hat. 50 Prozent der Führungskräfte im Hightech- und Elektronikbereich sorgen sich, dass sie durch Maschinen ersetzt werden könnten. Es folgen Bankmanager (49 %), führende Angestellte bei Fluglinien (42 %) und im Einzelhandel (41 %).

“Intelligente Maschinen reichern nicht nur die Entscheidungsfindung von Managern an, indem sie relevante Informationen und Dateneinblicke liefern, sie ermöglichen auch, dass die Mitarbeiter sich auf wirklich strategische Aufgaben konzentrieren können“, sagt David Smith, Senior Managing Director, Accenture Strategy. “Die Belegschaft der Zukunft benötigt mehr Intuition, Kreativität und emotionale Intelligenz. Das können Maschinen nicht leisten. Doch sie können den Führungskräften Zeit verschaffen – für Experimente, Innovationen und das Ergreifen von Wachstumschancen.“

Manager trauen Maschinen – aber nur ein bisschen

Der Mangel an Vertrauen der Manager in intelligente Systeme muss laut Accenture mit entsprechenden Maßnahmen adressiert werden – vor allem im mittleren und unteren Management. Nur 14 Prozent im unteren Management würden dem Rat von intelligenten Maschinen, vertrauen, mittlere Manager machen das hingegen schon zu 24 Prozent. Mit 46 Prozent vertraut dagegen schon knapp die Hälfte des Top-Management auf den Rat der Maschinen.

Quelle: Accenture

Quelle: Accenture

Um noch stärker auf die Maschinen zu hören, brauchen die Manager eigenen Aussagen zufolge mehr Informationen über sie. Wie funktionieren Sie? Wie kommen ihre Ratschläge zustande? Das wollen 61 Prozent der Befragten wissen. 57 Prozent wollen Nachweise haben, über die Richtigkeit der algorithmischen Entscheidungen und 51 Prozent benötigen überzeugende Erklärungen.

Lücke zwischen Soft- und Hard-Skills öffnet sich weiter

Die Führungskräfte glauben, dass ihre größten Herausforderungen in den nächsten fünf Jahren im Bereich Technologie und Digitalisierung (42%)  liegen, im kreativen Sektor sehen sich 33 Prozent, bei der Datenanalyse und Interpretation 31 Prozent herausgefordert. Mit den strategischen Entwicklungen glauben 30 Prozent sich intensiver auseinandersetzen zu müssen.

Unterschätzt wird laut Accenture die Bedeutung von zwischenmenschlichen Aufgaben – dem Hauptunterschied zu intelligenten Maschinen. Nur einer von fünf Managern nannte als wichtigste Komponente seiner Rolle social networking, Personalentwicklung und Collaboration.

Quelle: Accenture

Quelle: Accenture

“Manager sind nicht komplett von den Vorzügen intelligenter Maschinen überzeugt. Hier müssen Senior Executives ins Spiel kommen und die Bedenken ausräumen“, so Bob Thomas, Managing Director bei Accenture Strategy. “Sie müssen ihre Manager dabei unterstützen, nicht nur ihre technischen Fähigkeiten zu verbessern, sondern auch ihre Softskills, die sie befähigen, ihre Mitarbeiter auch in Zukunft adäquat zu führen.

Accenture gibt drei Empfehlungen, um Manager vorzubereiten

  1. Personalentwicklung – Damit in Unternehmen die benötigten Skills und Fähigkeiten vorhanden sind, müssen die Personalentwicklungs- Coaching- und Leistungsanreize überprüft werden.
  2. Führungskräfte als Vorbilder – Führungskräfte müssen Anwälte der Veränderung sein. Das Management lässt sich eher auf cognitive computing ein, wenn es dem Top-Management vertraut. Um Vertrauen aufzubauen, muss klar und ehrlich kommuniziert werden und die Topleute müssen das Linienmanagement einbeziehen in die Veränderungen.
  3. Manager gemeinsam mit Maschinen. Führungskräfte tun gut daran, Symbiosen zwischen Managern und Maschinen zu fördern, die über reine Automatisierung von Managerleistungen hinausgehen. Die erfolgreichsten Manager-Maschine-Gemeinsschaften können weit mehr erreichen als jeder Teil für sich.
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