Die In-Memory-Technologien sind auf dem Vormarsch. Mittlerweile evaluieren über 42 Prozent der deutschen mittelständischen und Großunternehmen den Einsatz von In-Memory-Datenbanktechnologien. Und der überwiegenden Mehrheit der Unternehmen geht dabei um viel mehr als bloße Performance-Optimierung. Vielmehr hat die Technologie das Potential sich als Digitalisierungsplattform zu etablieren. Am Beispiel von SAP HANA lässt sich allerdings auch zeigen, dass viele Anwender noch mit der Umsetzung kämpfen und es zahlreiche Hürden zu überwinden gilt.
Crisp Research hat in Kooperation mit der MT AG die Studie „SAP HANA – Die neue Schaltzentrale digitaler und geschäftskritischer Workloads“ durchgeführt und den derzeitigen Einsatzgrad von In-Memory-Technologien sowie Strategien, Umsetzungsszenarien und Herausforderungen bei der Migration auf eine neue Architektur in deutschen Mittelstands- und Großunternehmen untersucht.
Die Studie hat gezeigt, dass sich durch das breite Einsatzspektrum von In-Memory-Datenbanktechnologien zum einen bestehende Kernanwendungen optimieren und beschleunigen lassen, zum anderen aber auch neue Workloads und Geschäftsprozesse wie das Internet der Dinge, Industrie 4.0 und Big-Data Szenarien umsetzen lassen. So ist SAP HANA für die befragten Unternehmen zweifelsfrei ein Werkzeug, das die gesamte IT-Architektur hinsichtlich Agilität und Performance verbessert. Allerdings stellt das breite Einsatzpotential von SAP HANA für viele Unternehmen im Hinblick auf die Migration, je nach Umfang und Tiefe der Integration der In-Memory-Datenbank und dessen Plattform, eine Herausforderung dar.
Viele Probleme schon vor der Migration
Aufgrund dieser Komplexität der Architektur tauchen diverse Probleme bei der Vorbereitung der Migration zu SAP HANA auf. Insbesondere der massive Skill-Gap seitens der Mitarbeiter ist ein typisches Szenario vor einer neuen Technologie-Einführung.
So befürchten ein Drittel der befragten Entscheider, dass genau diese Wissenslücke eine Barriere darstellt, die überwindet werden muss, um ein SAP HANA-System erfolgreich betreiben zu können. Zudem wird von 28 Prozent der Entscheider bemängelt, dass es keine Migrationskonzepte für nonSAP Systeme gibt. Dies führt dazu, dass Unternehmen auf externe Partner zurückgreifen oder selbst ein Vorgehen entwickeln müssen, was mitunter sehr aufwändig sein kann. Zur Beherrschung dieser Komplexität sind Dienstleister gefragt, die über das notwendige Know-How und die Erfahrung verfügen solche Projekte zu stemmen. Jeder vierte Befragte (25 %) traut das allerdings seinem IT-Dienstleister Stand heute nicht zu.
Viele Unternehmen stoßen schon in früheren Projekt-Phasen auf die ersten Show-Stopper. So entsprechen bei jeder fünften (20 %) Evaluation die POC-Ergebnisse nicht den Erwartungen. Ähnlich verhält es sich mit dem Thema Use-Cases. Für 19 Prozent der Unternehmen, die den Einsatz von SAP HANA evaluiert haben ist der Use-Case noch nicht klar, oder zumindest noch nicht abschließend bewertet.
Ins Haus kommt nicht jeder! Ansprüche an den Dienstleister
Das fehlende Wissen um die Komplexität der SAP HANA-Architektur zu umgehen und die diversen identifizierten Probleme zu minimieren, legt die Suche nach einem geeigneten Dienstleister nahe, der die Unternehmen von Anfang an bei der Evaluation und Migration der In-Memory-Landschaft unterstützen kann.
Deutsche Unternehmen treten bei der SAP HANA-Migration über den gesamten Projekt-Lifecycle hinweg an auswärtige Dienstleister heran. Die befragten Entscheider nehmen insbesondere in den Bereichen PoC (37 Prozent), bei der Planung der Architektur (34 Prozent) sowie den Roll-Out (31 Prozent) externe Unterstützung in Anspruch.
Und ins Haus kommt nicht jeder! Klare Anforderungen seitens der befragten Entscheider werden an die SAP HANA-Dienstleister gestellt. So sollen diese vorrangig über belastbare Referenzen (33 %) und Integrationserfahrungen (42 %) vorweisen sowie über ein eigenes professionelles Entwicklungsteam mit dedizierten SAP HANA-Skills verfügen. Gemeinsam mit einer umfangreichen Dienstleister-Kompetenz bei SAP versprechen sich die Entscheider somit eine nahtlose Migration und Integration der neuen Systeme.
Hierbei wird deutlich, dass die befragten Entscheider der SAP HANA-Migration sehr umfangreiche Anforderungen stellen und ihr strategisches Projekt nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es stellt sich die Frage, ob die Unternehmen bei allen diesen Anforderungen auch den richtigen Dienstleister identifizieren können, die maßgeblich den Umstieg auf die SAP HANA-Plattform unterstützen.
Fakt ist: In-Memory-Technologien und Plattformen sind über das Nischendasein hinweg und der Siegeszug scheint unaufhaltsam. Somit ist davon auszugehen, dass sich im Umfeld der In-Memory-Technologien noch einiges tun wird sowohl auf der Anbieter als auch der Partner- und Dienstleister-Seite. Entscheidend für die Anwender wird sein, inwieweit diese in der Lage sind diese Technologie gewinnbringend zu nutzen und aus dem Versuchsstadium hin zu einer routinierten Nutzung überzugehen.