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Deutsche Industrieunternehmen agieren im Einkauf ohne Strategie

Zwar haben acht von zehn Industrieunternehmen nach eigener Aussage eine Einkaufsstrategie – doch in der Praxis setzen sie diese nicht aktiv genug um. So dominiert in vielen Firmen das kurzfristige Tagesgeschäft den Alltag in der Beschaffung. Strategische Aufgaben kommen zu kurz, zudem räumen die Firmen ihnen wenig Priorität ein. So übt nur jeder fünfte bis sechste Angestellte im Einkauf eine strategische Position aus. Dies zeigt eine Studie der Unternehmensberatung Staufen AG. 

STAUFEN.-studie-lean-purchasing-2016_einkaufverantwortliche„Obwohl der Einkauf von Produkten und Dienstleistungen ein immer wichtigerer Hebel für effizientes Wirtschaften wird, spielen strategische Überlegungen bei der Beschaffung zu selten eine Rolle“, sagt Christian Riedl, Senior Manager bei Staufen „Die Einkäufer sind weiterhin überwiegend reine Abwickler, also fast ausschließlich operativ tätig, wie unsere Studie belegt.“

Hinzu komme: „Der Einkauf ist immer noch zu selten Chefsache.“ In fast jedem zweiten Unternehmen berichte die Einkaufsabteilung an den Finanz- oder Produktionsvorstand. „Damit besteht die Gefahr, dass strategische Überlegungen zum Thema Einkauf nicht genügend Beachtung finden, weil die Ziele des jeweiligen Vorstandsbereiches im Mittelpunkt stehen“, warnt Riedl. „Dabei hat die Beschaffung gerade in der Industrie eine zentrale Bedeutung. Hier sind die Aufträge häufig komplex und die Kundenwünsche variieren stark. Ineffizienzen wirken sich daher besonders aus.“

Allem Nachholbedarf zum Trotz, zeige die Studie aber auch eines: Die Größe des Unternehmens erlaube keine Rückschlüsse auf die Qualität der Einkaufsabteilung. „Diese Erkenntnis sollte kleinen Firmen Mut machen. Sie können ebenso wie große den Einkaufsturbo einschalten, um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern“, sagt Riedl.

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