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eco: eSIM wird Treiber für neue Mobility-Konzepte

Die Einführung der fest eingebauten und netzbetreiberunabhängigen Embedded SIM-Karte (eSIM) anstelle der heute üblichen Plastik-SIM wird einen „Durchbruch für das weltweite mobile Internet“ bedeuten, sagt eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. Mit der eSIM werde es erstmals möglich, sich beim ersten Einsatz auf einen Netzbetreiber online aufzuschalten. Davor mussten die Hersteller schon im Werk wissen, wo oder mit welchem Betreiber in Zukunft gearbeitet wird. 

eSIM_850x550-biMit der eSIM sollen Hersteller und Kunden mehr Flexibilität erhalten und in praktisch jedem Mobilfunknetz rund um den Globus, ohne manuellen Kartenwechsel, online gehen können. „Wenn sich die Mobilfunk­betreibervereinigung GSMA mit den beiden Smartphone-Marktführern Apple und Samsung einigt, entsteht de facto ein Standard, auf den die Internetbranche dringend wartet“, erklärt Dr. Bettina Horster, Vorstand der VIVAI AG und Direktorin Mobile im eco – Verband.

Bei der „Embedded SIM“ wird die SIM im Gerät fest verbaut. Diese übernimmt alle Funktionen des bisher üblichen Chips, der aus einer Plastikkarte gebrochen und in Smartphones und Tablets eingelegt werden muss. Vorteil der eSIM: Beim Wechsel des Mobilfunkanbieters muss keine neue Karte gekauft und eingesteckt werden, sondern der im Gerät integrierte SIM-Chip wird einfach per Funk auf den neuen Anbieter umprogrammiert. Außerdem seien die festverbauten Chips bei Erschütterungen, großen Temperaturunterschieden und Staub viel unempfindlicher und können viel länger störungsfrei eingesetzt werden.

Apple und Amazon sind vorangegangen

Apple hatte bereits im letzten Jahr zwei iPad-Modelle mit einer eSIM ausgestattet, die allerdings nur in den USA und Großbritannien funktionieren. „In diesem Jahr kommen weitere mit eSIM ausgestattete Geräte auf den Markt“, erläutert Dr. Horster. Der „Klassiker“ der „im Gerät fest verbauten SIM“ sei übrigens seit Langem erfolgreich auf dem Markt: Nutzer des Lesegeräts Kindle 3G von Amazon können „schon immer“ beinahe überall auf der Welt ein Buch kaufen und herunterladen, ohne sich über den Netzbetreiber Gedanken machen zu müssen.

EU-Autos ab 2018 mit eSIM

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Dr. Bettina Horster

Neben dem „Connected Globetrotter“ komme die eSIM vor allem dem aufkommenden „Internet of Things“ (IoT), also der Direktkommunikation von Geräten untereinander (Machine-to-Machine, M2M), zugute. Autos, Maschinen, Haushaltsgeräte, Reisegepäck – die Liste der Möglichkeiten zum Verbauen der eSIM, nicht etwa nur in Smartphones und Tablets, sei lang. Kraftfahrzeuge, beispielsweise, die in der EU ab 2018 mit dem eCall-System ausgerüstet werden müssen, erhalten eine eSIM.

Für die „Industrie 4.0“ stellt die eSIM laut eco ebenfalls ein Schlüsselelement dar. „Mit der eSIM wird der Durchbruch für das Internet der Dinge eingeläutet“, sagt Dr. Horster und prognostiziert: „Im Jahr 2020 werden weit mehr als 25 Milliarden Geräte weltweit mit dem Internet verbunden sein – ein erheblicher Teil davon mit einer eSIM.“

Mobilfunknetzbetreiber stehen der eSIM positiv gegenüber

Während die Verbraucher vom bequemeren Surfen ohne Kartenwechsel und die Industrie durch einen neuen Milliardenmarkt von der eSIM profitieren sollen, gab es bislang Zweifel, ob die Mobilfunknetzbetreiber mit dem „kleinen Stück Plastik“ nicht ihr stärkstes Kundenbindungsinstrument verlieren. „Die durchweg positiven Äußerungen sowohl von T-Mobile als auch von Vodafone lassen jedoch den Schluss zu, dass auch dieses Branchensegment die eSIM als Geschäftstreiber für sich erkannt hat“, so Dr. Horster. Vodafone hat angekündigt, demnächst in seinen Shops mit einer Smartwatch von Samsung das erste eSIM-fähige Mobilfunkgerät in Deutschland auf den Markt zu bringen.

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