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re:publica: Bosch präsentiert Konzeptfahrzeug für automatisiertes Fahren

1-CM-22093Bosch stellt auf der re:publica 2016 in Berlin ein neues Konzeptfahrzeug aus, das zeigt, wie der Innenraum künftiger Fahrzeuge aussehen kann, wie Auto und Fahrer bald miteinander kommunizieren – und was dadurch möglich wird. „Das Auto der Zukunft wird zu einer neuen digitalisierten Lebensumgebung“, ist der Bosch-Vorsitzende Dr. Volkmar Denner überzeugt.

Beim hochautomatisiertes Fahren auf der Autobahn kann der Fahrer ünftig während der Fahrt beispielsweise mit Freunden, der Familie oder Kollegen kommunizieren, auch per Videokonferenz. „Neben den eigenen vier Wänden oder dem Büro wird das Auto damit zum dritten Lebensraum und persönlichen Assistenten“, so Denner.

Neue Anzeige- und Bedienkonzepte

Die Mensch-Maschine-Schnittstelle des Konzeptautos folge einem ganzheitlichen Ansatz. Der Fahrer habe dadurch nur noch eine Schnittstelle, die abhängig von der Situation genau die Form der Interaktion nutzt, die für die Informationsweitergabe am sinnvollsten ist. Für die Umsetzung wurden die heute noch üblichen Front- und Mittelkonsolen durch großflächige Displays ersetzt, die alle Informationen flexibel und situationsgerecht darstellen können.

Eine umfassende Innenraumbeleuchtung ergänze das Anzeigekonzept. Die dargestellte Farbe passt sich einerseits den Vorlieben des Fahrers an, warnt aber auch vor Gefahren: Droht ein Fußgänger oder Radfahrer die Fahrbahn zu kreuzen, lenkt die Innenraumbeleuchtung durch schnelles Blinken links oder rechts die Aufmerksamkeit des Fahrers auf die entsprechende Seite. Diese Ambientlight-Funktion ergänzt damit die umfangreiche Ausstattung des Fahrzeugs mit Sicherheitsfunktionen wie der Spurhalteunterstützung sowie Notbrems- und Stauassistenten.

Automatisiertes Fahren eröffnet neue Möglichkeiten

1-CM-22094Im Konzeptfahrzeug hat der Fahrer Zugriff auf Verkehrs- und Wetterinformationen in Echtzeit aus der Cloud, auf Social-Media- und Kommunikationsanwendungen. Damit die Nutzung dieser Funktionen nicht zum Verkehrsrisiko wird, sei sie nur während des automatisierten Fahrens möglich. Auf die sichere und reibungslose Übergabe dieser Verantwortung vom Fahrer an das Auto und zurück wurde eigenen Angaben zufolge besonderes Augenmerk gelegt: Im ersten Schritt wird dem Fahrer angezeigt, dass hochautomatisiertes Fahren möglich ist. Legt er nun für drei Sekunden seine Daumen an definierte Kontaktflächen links und rechts am Lenkrad, übernimmt das Auto. Die Rücknahme erfolgt auf die gleiche Weise, wenn der Fahrer wieder selbst fahren möchte oder die Autobahnausfahrt naht.

Beim automatisierten Fahren spiele dann das flexible Anzeigekonzept seine Stärken aus. Bilder einer Videokonferenz, Emails oder Mediaplayer stehen  im Fokus und lassen sich mit Wischgesten nahtlos zwischen den verschiedenen Displays hin- und herschieben. Lernfähige Algorithmen sollen die Inhalte an die Gewohnheiten und Situationen anpassen. Präferenzen wie Sitz- und Spiegeleinstellungen oder individuelle Radiosender lassen sich natürlich ebenfalls speichern. Per Fingerabdruck identifiziert sich der Fahrer und kann das Auto starten, während die individuellen Einstellungen aus dem Speicher übernommen werden.

Vernetzt mit der ganzen Welt – und dem eigenen Zuhause

Über das Internet der Dinge soll sich das Fahrzeug auch mit anderen Domänen verbinden, zum Beispiel dem eigenen Haus. Wenn dort jemand klingelt, schaltet sich das Auto in die Gegensprechanlage. Per Fingerabdrucksensor könne von der Autobahn aus sogar die Tür geöffnet werden – zum Beispiel für einen Paketboten, der dann in einen Schleusenbereich vorgelassen werde. Der Empfang des Pakets könne ebenfalls per Fingerabdruck bestätigt werden. Auch hier sei automatisiertes Fahren Voraussetzung.

1-CM-22095Wird schließlich das Zuhause erreicht, verbinde sich das Auto erneut mit dessen Sicherheitssystem. So könne der Fahrer vor der Fahrt auf sein Grundstück einerseits die Bilder der Außenkameras seines Zuhauses abrufen, sich aber auch sein direktes Fahrzeugumfeld über die bordeigenen Kameras ansehen. Dies soll verhindern, dass sich unerwünschte Personen hinter dem Auto mit auf das Grundstück schleichen. Insbesondere in Ländern mit erhöhtem Sicherheitsbedürfnis seien das attraktive Features. Und sind die Passagiere schließlich ausgestiegen, fahre das Auto ganz allein in die Garage – bereit zur nächsten Fahrt.

Das Demofahrzeug, das auf der re:publica 2016 gezeigt wird, ist in Kooperation mit dem Prototypentwickler EDAG entstanden. Die Außenhaut besteht aus 3D-Druck-Modulen in Leichtbauweise.

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