Ob auf der Hannover Messe oder der CeBIT: Die digitale Transformation bestimmt die Agenda. Aber trotz einiger Vorzeigeunternehmen und -initiativen ist ein Großteil der Unternehmen in Europa von einer echten digitalen Transformation noch weit entfernt. Zwar wird heute überall in Europa von der „Customer Experience“ gesprochen und in der Folge werden Websites modernisiert, Kundendaten gesammelt und mobile Apps entwickelt. Doch bei genauerem Hinschauen erweisen sich viele digitale Initiativen allenfalls als Stückwerk. So gibt es zumeist weder eine übergreifende Strategie noch zentrale Koordinatoren. Mehr noch: Viele Projekte werden als isoliertes Unterfangen von einzelnen Fachbereichen vorangetrieben – wobei die IT häufig außen vor bleibt.
Damit sind suboptimale Ergebnisse vorprogrammiert. Denn ganz gleich, ob ganzheitliche Kundenerlebnisse oder die Umsetzung datengestützter Geschäftsstrategien im Fokus stehen: Es braucht einen Akteur im Unternehmen, der in der Lage ist, die Entwicklung ganzheitlicher Konzepte und Strategien mit technischer Expertise zu unterfüttern und die verschiedenen technischen Komponenten abteilungsübergreifend zusammenzuführen. Wenn es die IT-Organisationen in den Unternehmen nicht schon längst gäbe, so müsste man sie jetzt – im digitalen Zeitalter – erfinden.
Je stärker die Bedeutung der IT für das Kerngeschäft im digitalen Zeitalter zunimmt, umso fahrlässiger erscheint es, die IT-Organisation als reine Kostenstelle zu steuern oder das Design digitaler Innovationen an externe Dienstleister zu übertragen. Ob Amazon, Google, Apple oder Airbnb: Die digitalen Herausforderer würden nicht im Traum darüber nachdenken, ihre IT-Kernkompetenz nach außen zu geben. Vielmehr ist die IT-Organisation hier in einer zentralen Position – als Motor für Innovationen, und nicht als Erfüllungsgehilfe des Business.
Aus dieser Perspektive bietet die digitale Transformation für IT-Verantwortliche und Abteilungen die Chance, ihr altes Image abzustreifen und sich als Wegbereiter IT-basierter Geschäftsinnovationen zu positionieren. Neu zu besetzende Rollen und Geschäftsfelder gibt es ja genug.
3 strategische Imperative der Digitalisierung
Allerdings werden die neuen Rollen der IT nicht automatisch zugeschrieben, sie müssen von der IT mit Leben gefüllt und aktiv weiterentwickelt werden. Dazu müssen sich die heutigen IT-Abteilungen aber fundamental wandeln. Die drei strategischen Imperative der Digitalisierung – konsequente Kundenorientierung, Agilität und Innovationsfähigkeit sowie datenbasierte Geschäftsstrategien – müssen in der IT-Organisation selbst gelebt und von dieser vorangetrieben werden. Kurzum: Die IT selbst benötigt eine digitale IT-Agenda!
Denn klar ist auch: Gelingt dieser Wandel nicht, findet sich eine andere – zumeist suboptimale Lösung. Nicht umsonst kochen viele Fachbereiche heute ihr eigenes digitales Süppchen. Die IT hat es selbst in der Hand, diesen Trend umzukehren.
In dem Whitepaper „Die IT braucht eine digitale Agenda – Bedeutung und Herausforderungen der IT im digitalen Zeitalter“, das PAC im Auftrag der SAP erstellte, werden Kernsäulen einer solchen Agenda diskutiert. Darüber hinaus enthält das Papier Empfehlungen, wie sich die Anforderungen in der Praxis adressieren lassen.
Die Ergebnisse der Analyse können mit Anja Schneider, Head of Innovation Sales – Global Customer Operations for MEE bei SAP, und mir in einem interaktiven Webinar am 15. Juni 2016 (in deutscher Sprache) oder am 16. Juni 2016 (in englischer Sprache) diskutiert werden.