SAP hat eine Kooperation mit APWorks, einer Tochtergesellschaft der Airbus Defence and Space GmbH, bekannt gegeben. Ziel der Zusammenarbeit ist es, gemeinsam Innovationen voranzutreiben sowie die Einführung und Standardisierung von Initiativen für den 3D-Druck in der Luft- und Raumfahrtindustrie zu beschleunigen. Eine Vision: Alle möglichen Bauteile eines A350-Flugzeugs mithilfe eines 3D-Druckers herzustellen.
APWorks plant, mit den SAP-Services für den 3D-Druck ein Bionics Network zu betreiben. Dies soll 3D-Druck-Experten und -Endanwender miteinander verbinden. Mithilfe dieser Services werde APWorks in der Lage sein, 3D-gedruckte Bauelemente wie Armlehnen und Halterungen zu fertigen, den Treibstoffverbrauch zu optimieren und den CO2-Ausstoß zu senken. APWorks könne außerdem die Bestellung von Ersatzteilen in Echtzeit besser abwickeln, um qualifizierte Produkte für sicherheitskritische Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt und in anderen Branchen bereitzustellen.
Die Vereinbarung zwischen SAP und APWorks soll die folgenden Bereiche abdecken:
- Digitalisierung und Vereinfachung des Genehmigungsprozesses für Fertigungsteile,
- Überprüfung und Validierung von Teilen für den 3D-Druck,
- Gestaltung und Neugestaltung eines Teils oder Systems zur Optimierung für die On-Demand-Fertigung und den 3D-Druck,
- Beschleunigung und Standardisierung der Prozesse für die zertifizierte Herstellung von Teilen durch 3D-Druck-Dienstleister,
- Sicherung eines Richtpreises für Produktionsbetriebe zur Bewertung des 3D-Drucks gegenüber herkömmlicher Fertigung einschließlich Kostenelementen wie Steuern und Lagerung mit der Lösung SAP Product Lifecycle Costing,
- Abdeckung jeder Phase vom Fertigungsbereich bis zum Endkunden und nahtlose Weiterleitung der Bestellung.
Der 3D-Druck geht bereits über die Herstellung industrieller Prototypen hinaus und kommt zunehmend auch in der Fertigungsindustrie mit unterschiedlichen Materialien wie Metallen, Kunststoffen und Keramik zum Einsatz. Die Produktionskette lässt sich dadurch ganz neu gestalten.
SAP hat daher angekündigt, ihre Lösungen für das Supply Chain Management um einen Cloud-Service zu erweitern. Die Erweiterung stelle auf Basis der SAP HANA Cloud Platform die Zusammenarbeit und Zertifizierung für den industriellen 3D-Druck sicher. Darüber hinaus soll ein Netzwerk für die On-Demand-Fertigung per 3D-Druck unterstützt werden. Mit den Services sollen Kosteneinsparungen in der Produktion und Logistik erzielt, der CO2-Ausstoß reduziert und komplexe Logistikprobleme vermieden werden.
Flugzeuge könnten um 1 Tonne leichter werden
„Innovationen im On-Demand-3D-Druck revolutionieren bereits die traditionelle Fertigung. In den nächsten Jahren wird der 3D-Druck in sämtlichen Fertigungsbranchen weit verbreitet sein. Der Markt für Luft- und Raumfahrt wird sich dem digitalen Wandel stellen, um im kommerziellen Luftverkehr ungeplante Ausfallzeiten stark zu minimieren und kurze Produktionszeiten zu geringeren Kosten zu unterstützen“, sagte Torsten Welte, Global Head of Aerospace and Defense Industry bei SAP. „Was den 3D-Druck in der Luft- und Raumfahrt so attraktiv macht, ist die Möglichkeit, neue Materialien zu verwenden, schneller Prototypen zu erstellen, Werkzeuge auf Abruf herzustellen, Maschinen besser auszulasten und die Lagerkosten zu senken. Nutzer sind in der Lage, Teile ganz nach Bedarf zu drucken – unabhängig von Ort und Zeit.“
„Durch die Möglichkeit, alle möglichen Bauteile eines A350-Flugzeugs mithilfe eines 3D-Druckers herzustellen, könnte das Gewicht um fast eine Tonne verringert werden“, sagte Joachim Zettler, CEO von APWorks. „Mit dem Cloud-Service von SAP für den 3D-Druck auf Abruf können wir unsere Vision für die verteilte On-Demand-Produktion von Bauteilen in der Luft- und Raumfahrtindustrie vorantreiben und gleichzeitig die hohen Qualitätsstandards für die Flugfähigkeit erfüllen.“
Im Video erklärt Joachim Zettler, CEO der Airbus APWorks GmbH, Details zur Kooperation: