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IoT-Plattformen: Make or Buy? – Buy schlägt Make

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Dr. Bettina Horster

Viele Unternehmen haben schon vom Internet der Dinge gehört, sind aber unsicher, wie sie mit dieser komplexen Aufgabe umgehen sollen. Seit circa anderthalb Jahren gibt es Abhilfe. Die sogenannten IoT-Suiten unterstützen die Unternehmen dabei, Lösungen zu schaffen, die von den Hardwaregateways über die Kommunikation und die Datenbanken bis hin zu den App-Marktplätzen reichen. Mit heute etwa 300 erhältlichen Plattformen gibt es auch hier ein Auswahlproblem.

Dr. Bettina Horster, Vorstand Vivai AG und Direktorin Mobile im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. erläutert: „Hilfe in der IoT-Verwirrung naht durch die Dickschiffe der IT wie beispielsweise Microsoft, IBM, SAP, HP, Google, Amazon, die mittlerweile recht umfassende Plattformen anbieten, die sich an die individuellen Erfordernisse anpassen lassen.“

„Wir leben heute besser denn je mit der Systemintegration“

Den mittelständischen Firmen und Start-ups im Bereich der IoT-Suiten erteilt sie eine Abfuhr. „Auch mein eigenes Unternehmen hat eine IoT-Suite implementiert, aber als wir sahen, wie ernst die großen Softwareunternehmen das Thema IoT nehmen und welche Milliardeninvestitionen und Möglichkeiten die großen Anbieter haben, haben wir unsere eigene Plattform eingestellt. Wir leben heute besser denn je mit der Systemintegration.“

Sie zieht auch den Vergleich zur ERP-Welt: „Heute würde niemand mehr auf die Idee kommen, eine neue ERP-Software von Grund auf neu zu programmieren. Man wählt das für den eigenen Betrieb am besten passende System und adaptiert es an die spezifischen Anforderungen. Genauso verhält es sich mit den IoT-Suiten. Diese werden zunehmend die Standardlösung bei IoT“, sagt Horster.

Bei der Fragestellung „make or buy“ habe eine aktuelle Verbandsumfrage unter rund 30 mittelständischen Unternehmen in Deutschland ergeben, dass sich eine deutliche Mehrheit von zwei Dritteln der Befragten für „buy“ entscheidet, wenn es um IoT-Plattformen geht. Als Vorteile, die „heute schon überzeugen“, werden von 56 Prozent der Firmen die Skalierbarkeit, die Zuverlässigkeit und die Verfügbarkeit sowie nicht zuletzt der geringere Investitionsaufwand genannt.

Ein künftiger Wechsel ist aufwendig

Rund ein Drittel (34 %) ist derzeit noch zurückhaltend, weil sie vor der Anbieterabhängigkeit und möglichen Migrationsproblemen zurückschrecken sowie die Auswahl der „richtigen“ IoT-Plattform als schwierig einstufen. Vor allem die drohende Abhängigkeit vom Betreiber des IoT-Hubs steht knapp drei Vierteln der Firmen (74 %) – also auch den Befürwortern – deutlich vor Augen.

Dazu Horster: „Es ist schwierig, den richtigen Anbieter herauszusuchen. Aber was noch viel schwieriger ist: Wenn man sich auf ein bestimmtes System eingelassen hat, kostet es sehr viel Aufwand, künftig zu wechseln. Hier könnte der Gesetzgeber deutliche Vorgaben machen, damit es nicht zu einem Vendor-Lock-in kommt.“

Weitere Informationen dazu gibt es auf der eco Veranstaltung IoT Future Trends, wo die wichtigsten Plattformen vorgestellt werden. Die IoT Future Trends finden am 26. Oktober in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln im Rahmen der Kölner Internetwoche im Museum Ludwig statt.

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