Der deutsche E-Commerce-Umsatz hat auch 2015 deutlich zugelegt. Die deutschen Top 100 E-Commerce-Händler erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Umsatz – mit physischen Gütern – von 24,4 Mrd. Euro. Verglichen mit den Onlineumsätzen im Jahr 2014 (21,6 Mrd. Euro) bedeutet dies eine Umsatzsteigerung von gut 13 Prozent. Dies ergab die Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2016“.
Der Löwenanteil des deutschen Onlineumsatzes fällt erneut auf die Top 3: Amazon.de (7,8 Mrd. Euro), Otto.de (2,3 Mrd. Euro) und Zalando.de (1,0 Mrd. Euro) erzielen gemeinsam über 11 Mrd. Euro Umsatz – das ist annähernd so viel wie die Shops auf den Rängen 4 bis 100 zusammen. Diese hohe Konzentration nimmt über die letzten Jahre weiter zu.
Shootingstars bringen Dynamik
Dennoch war 2015 reichlich Bewegung im Online-Markt. So konnten sich einige etablierte Shops im Ranking nach vorne entwickeln, beispielsweise Mediamarkt.de (stieg mit einem Umsatz von 218,9 Mio. Euro von Platz 30 auf 18) und Saturn.de (stieg mit einem Umsatz von 143,6 Mio. Euro von Rang 51 auf Rang 33).
Auch Shootingstars haben sich vorne im Ranking platziert. Die Otto Group stellt einen der Aufsteiger unter den umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland: Aboutyou.de katapultiert sich gut eineinhalb Jahre nach Start auf Platz 70 mit einem Jahresumsatz von fast 70 Mio. Euro. Mit Hellofresh.de hat es auch ein Händler aus der Lebensmittel-Branche unter die Top 100 geschafft. Der Lieferdienst erzielt mit einem Umsatz von 84,5 Mio. Euro Rang 63, muss sich in seinem Bereich allerdings noch von Hawesko.de geschlagen geben – der Weinlieferant landet mit 91,5 Mio. Euro Umsatz auf Rang 57.
Lebensmittel in den Top 100
Erstmals befinden sich zwei Onlinehändler mit Lebensmittel-Fokus unter den Top 100. Das Gros besteht hier allerdings auch in diesem Jahr aus Generalisten und Fashion-Onlineshops: 29 Shops bieten ihren Kunden ein Online-Kaufhaus ohne speziellen Produktfokus, 20 Shops verkaufen hauptsächlich Bekleidung, Textilien und Schuhe.
Mit 12 Anbietern ist der Bereich Computer, Unterhaltungselektronik und Telekommunikation am drittstärksten vertreten. Sonst zeigen sich die umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland erneut divers, es gibt Shops aus 15 weiteren Branchen, z.B. Drogerieartikel und Kosmetik, Haustechnik, Möbel und Dekorationsartikel, Optiker, Spielwaren und Tierbedarf. Etabliert haben sich die Online-Apotheken: Mit Docmorris.de (Platz 14), Sanicare.de (Platz 26), Medikamente-per-klick.de (Platz 55), Shop-apotheke.com (Platz 60) und Shop.apotal.de (Platz 76) finden sich gleich fünf Anbieter aus diesem Segment im Ranking.
E-Commerce in den Alpenländern
Nach und nach neue Branchen unter den Top 100 Onlineshops lassen sich auch in Österreich und der Schweiz finden. In puncto Umsatzsteigerung zeichnet sich bei unseren Nachbarn ebenfalls ein ähnlicher Trend wie im deutschen E-Commerce-Markt ab. In Österreich stiegen die Onlineumsätze im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro.
Auch hier hat mit Amazon.at (551,6 Mio. Euro) ein Amazon-Shop die Nase vorn, gefolgt von Zalando.at (150,8 Mio. Euro) und Universal.at (117,2 Mio. Euro). In der Schweiz ist der Umsatz der 100 führenden Onlineshops auf 4,8 Mrd. CHF (4,5 Mrd. Euro) gestiegen. Spitzenreiter ist hier Digitec.ch mit 640,1 Mio. CHF (599,6 Mio. Euro) Umsatz. Darauf folgen Zalando.ch mit 424,3 Mio. CHF (397,5 Mio. Euro) und Amazon.de mit einem E-Commerce-Umsatz von 400,4 Mio. CHF (375,1 Mio. Euro). In beiden Ländern konnte sich Zalando somit auf Platz zwei der größten Onlineshops nach vorne schieben.
Die Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2016“, in der die 1.000 umsatzstärksten Onlineshops untersucht wurden, erscheint am 25. Oktober 2016. „E-Commerce-Markt Österreich/Schweiz 2016“ steht ab 23. November zur Verfügung. Zusätzlich startet im Oktober unter ecommerceDB.com ein Portal mit Umsatzinformationen zu über 5.000 Onlineshops weltweit.