Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat eine mehrjährige strategische Partnerschaft mit IBM unterzeichnet. Ziel ist es, die digitale Transformation des gesamten operativen Geschäfts und der Kundenlösungen von Schaeffler mit Watsons kognitiver Intelligenz und den Erkenntnissen aus Milliarden von Sensoren aus dem Internet der Dinge voranzutreiben.
Schaeffler fertigt Millionen von Präzisionsprodukten. Das Einsatzspektrum reicht von Automobilkupplungen und Hybridmotoren bis hin zu Großlagern für Windkraftanlagen. Im Rahmen der Vereinbarung mit IBM sollen nun mit Cloud-basierten Watson IoT-Lösungen alle Aspekte des Geschäfts – von der Produktentwicklung über die Produktion bis hin zum Vertrieb und den After-Sales-Services- transformiert werden.
Digitale Neuerfindung mit IBM als Partner
Ziel der Kooperation mit IBM ist es, virtuelle Modelle zu bauen, die gesamte industrielle Systeme als digitale Zwillinge abbilden, um neue Ansätze für Produktdesign, Herstellung und After-Sales-Services ermöglichen. Mithilfe der Anbindung und Analysefähigkeiten der Watson IoT-Plattform könne Schaeffler große Mengen an Daten aus Millionen von Sensoren und Geräten besser analysieren. Daraus gewonnene Erkenntnisse sollen Schaeffler, helfen, flexibler zu werden, Entscheidungen schneller treffen zu können und die Leistungsfähigkeit von eingesetztem Equipment zu optimieren. .
Design-Thinking-Ansätze und agile Methoden
„Unser Ziel ist es, der weltweit führende Hersteller kognitiver Lösungen zu sein, die die Welt in Bewegung halten“, sagt Prof. Dr.-Ing. Peter Gutzmer, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands und Vorstand Technologie der Schaeffler AG Wir treten in ein Zeitalter ein, in dem einzelne Teile ihre eigene Leistung überwachen und evaluieren können und sogar ihren eigenen Austausch anfordern können, wenn es notwendig ist. Schaeffler ist ein Weltmarktführer in Produktentwicklung und Fertigung, IBM bei hybriden Cloud Umgebungen und kognitiven Lösungen; durch diese Partnerschaft treten wir in eine neue industrielle Ära ein.“
Um auf die zunehmende Automatisierung und Maschinenkomplexität zu reagieren, habe Schaeffler signifikant in Forschung und Entwicklung mechatronischer Produkte mit eingebauten Sensoren, Aktuatoren, Steuereinheiten und Software investiert, die in der Lage sind, Daten über den Zustand sowohl von Teilen als auch der Maschine zu sammeln und zu verarbeiten.
„Zusammen wenden Schaeffler und IBM neueste Design-Thinking-Ansätze und agile Methoden an, um Geschäftsmodell-Innovationen voranzutreiben und operationale Exzellenz zu verwirklichen“, sagt Jürgen Henn, Executive Partner, IBM Global Business Services.
Im Fokus der Partnerschaft stehen unter anderem:
- Optimierte Instandhaltung in der Windkraft
Schaeffler stellt mit riesigen Lagern sicher, dass sich Windturbinen reibungslos drehen. Diese Lager auszuwechseln ist kompliziert und teuer, da es zu Stillstandzeiten und Energieverlust führt. Schaeffler und IBM werden gemeinsam erforschen wie „machine learning“ zusätzliche Einblicke über die Leistung der Produkte unter den unterschiedlichsten Bedingungen gewähren kann.
Sensoren überwachen in Echtzeit den Zustand von Windkraftanlagen und Komponenten. In Verbindung mit Windprognosen und Wetterdaten von der „Weather Company“ ( IBM) könnten Windpark-Betreiber frühzeitig einen Komponenten-Tausch für die nächste Windflaute einplanen.
- Digitalisierte Überwachung und Optimierung von Zügen:
Dank kognitiver Informationen aus der Cloud will Schaeffler seine vorausschauende Instandhaltung für Züge verbessern, deren Betriebssicherheit erhöhen und Betriebskosten reduzieren. Intelligente Lager könnten Körperschall, Temperatur und Drehzahlen messen. So sollen Wälzlagerschäden vermieden und frühzeitig Sicherheitswarnungen an die Betreiber ausgegeben werden.
- Vernetzte Autos:
Dank neuer Technologien will Schaeffler in Zukunft die Funktionalität von Komponenten durch Datengenerierung und Aufbereitung erweitern. Echtzeitanalysen und kognitive Systeme werden die generierten Daten in wertvolle Informationen umwandeln. So könnten OEMs die Betriebssicherheit der Autos erhöhen und Kunden neue Services mit Mehrwert anbieten.
- Die Werkzeugmaschine 4.0:
Kognitive Technologien von IBM sollen helfen, Schaefflers Industrie 4.0 Strategie für Werkzeugmaschinen weiterzuentwickeln und die OEE (Overall Equipment Efficiency) zu verbessern. Dazu gehören die Optimierung von Produktionsprozessen, Echtzeitanalysen, eine Kontext-bezogene Wartung und die Vernetzung und Optimierung mehrerer Maschinen.
Zielrichtung sei dabei eine permanente Optimierung der Produktion und Lieferkette. Im Fokus steht dabei die interne Optimierung als Effizienzsteigerung und die Schaffung neuer Dienstleistungsangebote für unsere Kunden und Partner.
- Connected Equipment – Operation-Center:
Hier überwachen Experten die Zustände von tausenden internen und externen Maschinen und Anlagen. Die Big-Data-Strukturen sollen an das Operation-Center übertragen und dort in der Schaeffler-Cloud verarbeitet werden. Die Analyse, Vorhersage und Optimierung erfolge mittels neuer Algorithmen und kognitiver Methoden. Auffälligkeiten und Handlungsbedarfe würden aufgezeigt, Maßnahmen entsprechend eingeleitet.
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