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Typisch deutsch: Entscheider wollen durch Digitalisierung vor allem sparen

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Bildquelle: Pixabay

Entscheider in Deutschland sehen in der Digitalisierung in erster Linie ein riesiges internes Effizienzprogramm. 89 Prozent wollen mit digital unterstützten Abläufen beispielsweise den Aufwand für die Unternehmenssteuerung drastisch reduzieren. Für 80 Prozent sind bessere Vorhersagen als Entscheidungsgrundlage ein wesentliches Ziel der Digitalisierung. Die Möglichkeiten durch die Einbeziehung von Big Data werden noch unterschätzt, so die Studie „Digitalisierung – Der Realitäts-Check“ der Managementberatung Horváth & Partners.

Durch automatisierte Verfahren und mobile Anwendungen sollen sich Manager künftig ihre Reports und Kennzahlen individuell zusammenstellen. Ziel ist, mit minimalem Aufwand optimale Entscheidungen zu treffen. 80 Prozent der Entscheider sehen zudem große Chancen durch den Einsatz von Predictive Analytics: „In der Steuerung von Unternehmen vollzieht sich gerade ein Paradigmenwechsel von reaktiv-analytisch zu proaktiv-prognostizierend“, sagt Stefan Tobias, Partner und Leiter Functional & Financial Reporting and Consolidation bei Horváth & Partners.

Die Steuerung wird darüber hinaus deutlich automatisierter: „Algorithmen-gestützte Analysen ermöglichen heute regelbasierte ‚Hochfrequenzentscheidungen‘. Im Handel lassen sich so beispielsweise Preisanpassungen auf der Basis der Wahrscheinlichkeiten von Prognoseergebnissen automatisiert lenken“, so Tobias.

Nüchterne Einstellung zu Big Data

Die Einbeziehung von Big Data in die Steuerung ihres Unternehmens bzw. ihres Bereichs bewerten mit 62 Prozent vergleichsweise wenige Entscheider als Chance. „Die Potenziale von Big Data werden von vielen noch verkannt. Aus unserer Sicht sind sie sehr sehr groß. Allerdings eröffnen sie sich nur für diejenigen, die es verstehen, aus den riesigen, globalen Datenströmen echte Steuerungsinformationen zu ziehen“, sagt Alexander Vocelka, Partner und Leiter des Steering Lab bei Horváth & Partners.

Deshalb reiche es nicht aus, wenn sich Unternehmen auf das Anstauen von Datenseen beschränken. „Big Data ist nur der Rohstoff, der ohne die richtigen Modelle und Algorithmen mehr Speicherkosten als verwertbare Informationen erzeugt. Jede zusätzliche Variable erhöht die Vorhersagekraft der Modelle. Unternehmen, die sich zusätzlich zu den nötigen Daten mit den passenden Analyseverfahren ausrüsten, können ihre Produkte beispielsweise deutlich stärker differenzieren und ganz neue Marktsegmente profitabel erschließen. Erst damit wird Big Data zum vierten Produktionsfaktor“, so Vocelka.

Über die Studie: Für die Studie „Digitalisierung – Der Realitäts-Check“ befragte Forsa 200 Unternehmensentscheider aus unterschiedlichen Branchen zu den bisherigen Erfahrungen und Erkenntnissen aus der digitalen Transformation. Die Teilnehmer der Studie stammen aus Unternehmen ab 500 Mitarbeitern und mit einem Jahresumsatz ab 250 Millionen Euro. Der Studienbericht kann gegen eine Schutzgebühr von 250 Euro hier bestellt werden.

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