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Autohandel braucht Big Data für neue Geschäftsmodelle

Ulrich Fromme beim 5. Fabrikatshändlerkongress in Berlin. Quelle: ZDK/ProMotor

Big Data ist das Kernthema des Autohandels. Darauf hat ZDK-Vizepräsident Ulrich Fromme im Namen der Sprecher der Fabrikatsverbände auf dem 5. Fabrikatshändlerkongress des Kfz-Gewerbes in Berlin hingewiesen. Vor fast 400 Teilnehmern betonte er, dass sich der stationäre Automobilhandel nur dann zukunftsfähig aufstellen könne, wenn er die Chance bekomme, eigene Kundendaten mit Daten vernetzter Fahrzeuge intelligent zu verknüpfen. Wenn dies gelinge, würden sich Chancen zur Entwicklung kundenorientierter Serviceleistungen etwa über Apps bieten. „Die Fabrikatsverbände sind hier gefordert, in die Diskussion mit den Herstellern und Importeuren einzutreten“, betonte Fromme.

Ziel der Verbandsaktivitäten müsse es sein, dem stationären Automobilhandel in Zeiten des rasanten technologischen Wandels seinen Platz als unersetzlicher Mobilitätsdienstleister und Schnittstelle zwischen Hersteller und Kunde zu sichern.

„Digital ist ein Mittel, aber kein Zweck an sich“

Wohin die automobile Reise geht und worauf sich Autohändler einstellen müssen, beantworteten hochkarätige Referenten auf dem Fabrikatshändlerkongress. Ward Martens, Präsident des belgischen BMW/Mini-Händlerverbandes, betonte: „Digital ist ein Mittel, aber kein Zweck an sich.“ Wichtig für den Händler sei es, sich mit eigenen Kundenservices zu positionieren und seine Stärken als „Meister der Emotion in der Mobilität“ im direkten Kundenkontakt auszuspielen.

Wie Hersteller und Handel gemeinsam neue lukrative Wege beschreiten können beschrieb Wolfgang Kopplin, Mitglied der Geschäftsführung der Ford-Werke, anhand des Carsharing-Konzeptes von Ford. Mit seinem innovativen Geschäftsmodell „Autoshopping im Einkaufszentrum“ zeigte der Hyundai-Händler Vigbjørn Hassel Vaage von Cartopia, was Händler heute schon tun können, um auf künftige Herausforderungen zu reagieren. Markus Schrick, Geschäftsführer von Hyundai Motor Deutschland, ging anschließend auf die mögliche Bedeutung dieses Themas für den deutschen Markt ein.

„Deutschland hat die Wahl zwischen Technik-Museum oder Silicon Valley“: Unter dieser Überschrift berichtete der Autor und Buchpreisträger Christoph Keese aus erster Hand über den digitalen Wandel im Silicon Valley. Um daraus abzuleiten, welche Aufgaben von Hersteller und Händler gemeinsam zu lösen sind um zu verhindern, dass das Feld Dritten überlassen wird.

Vertreter von VDA, ADAC und ZDK diskutierten das Thema Datenzugriff und die Möglichkeiten, diesen für alle Beteiligten vertretbar zu regeln. Für Autohändler relevante Aspekte der Datensicherheit erläuterte IT-Forensiker Karsten Zimmer. Und schließlich ging ZDK-Präsident Jürgen Karpinski auf die Herausforderungen des Automobilhandels ein. Der Kongress gab gleichzeitig den Startschuss für eine neue Imagekampagne des Fabrikatshandels. Unter dem Titel „Deine Autohäuser“ stehen dabei die Autofahrer von morgen mit ihren Wünschen und Vorstellungen von Mobilität im Mittelpunkt.

 

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