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Cisco: Mobiler Datenverkehr steigt in 5 Jahren um das Siebenfache

Im Jahr 2021 wird es weltweit mehr Mobiltelefone (5,5 Milliarden) als Bankkonten (5,4 Milliarden) geben. Das Festnetz hat der Mobilfunk bis dahin schon lange abgehängt (2,9 Milliarden Festnetzanschlüsse). Dies zeigt der 11. jährliche Cisco Visual Networking Index (VNI). Das starke Wachstum bei Mobiltelefonen, der Anzahl ihrer Nutzer, mobiler Videoübertragung, 4G-Netzwerken und des Internets der Dinge (IoT) wird den mobilen Datenverkehr in den nächsten fünf Jahren weltweit um das Siebenfache erhöhen, in Deutschland um das Sechsfache.

Quelle: Cisco

Gemäß der Studie wird der mobile Traffic 2021 weltweit folgende Meilensteine erreichen:

  • 20 Prozent des gesamten IP-Datenverkehrs werden mobil übertragen – im Vergleich zu 8 Prozent im Jahr 2016
  • Es wird 1,5 mobile Geräte pro Kopf der Weltbevölkerung geben, insgesamt fast 12 Milliarden, inklusive M2M-Module – 2016 waren es noch 8 Milliarden/1,1 pro Kopf
  • Die durchschnittliche Geschwindigkeit der Mobilnetze wird um das Dreifache von 6,8 auf 20,4 Mb/s steigen
  • M2M-Verbindungen werden 29 Prozent (3,3 Milliarden) aller mobilen Vernetzungen darstellen – 2016 waren es 5 Prozent (780 Millionen)
  • Auf 4G entfallen 58 Prozent aller mobilen Verbindungen (2016: 26 Prozent) und 79 Prozent des gesamten mobilen Traffics
  • Mehr als die Hälfte der mobilen Geräte werden Smartphones (inklusive Phablets) sein (6,2 Milliarden, 2016: 3,6 Milliarden)

Die Explosion der mobilen Anwendungen und der Nutzung mobiler Verbindungen treibt das Wachstum von 4G an, das bald von 5G abgelöst wird. Cisco erwartet hochskalierte Installationen von 5G-Infrastrukturen ab 2020.

Mobilfunk-Netzbetreiber benötigen die hohen Geschwindigkeiten, die geringe Latenz und die dynamischen Bereitstellungsmöglichkeiten der 5G-Netzwerke, um neue mobile Service-Trends und höhere Kundenanforderungen zu erfüllen. Cisco sagt für das Jahr 2021 voraus, dass 1,5 Prozent des gesamten mobilen Datenverkehrs bereits über 5G-Verbindungen übertragen wird. Dabei erzeugen sie 4,7-mal mehr Traffic als durchschnittliche 4G-Verbindungen und 10,7-mal mehr als 3G.

Resultate für Deutschland

In Deutschland steigt der mobile Datenverkehr mit einer jährlichen Wachstumsrate von 41 Prozent bis 2021 auf 470 Petabyte monatlich. Das entspricht dem Inhalt von 117 Millionen DVDs. 2016 waren es noch 83,6 Petabyte im Monat. Der mobile Traffic wächst damit doppelt so schnell wie der über Festnetz und wird 2021 für 9 Prozent des gesamten Datenverkehrs verantwortlich sein, im Vergleich zu 4 Prozent 2016.

„Bereits heute verbraucht jeder mobile Nutzer in Deutschland ein Gigabyte Traffic pro Monat“, sagt Oliver Tuszik, Deutschlandchef von Cisco, „in vier Jahren werden es schon fünf sein.“ Dies liege vor allem an der steigenden Videonutzung. „Das sind aber nicht nur Netflix und Youtube: Durch die Digitalisierung der Bildungs- und Arbeitswelt spielen Videos auch hier eine immer größere Rolle. Deshalb sind die nötigen Investitionen in den Ausbau der mobilen Breitbandversorgung gleichzeitig Investitionen in die Zukunft des Landes und der Menschen in Deutschland.“

M2M-Verkehr steigt um das 12-Fache

Hierzulande werden Smartphones bis Ende 2021 laut der Studie nur noch für 62 Prozent des gesamten mobilen Traffics verantwortlich sein, im Vergleich zu 74 Prozent Ende 2016. Stattdessen steige der Anteil an M2M-Verbindungen und Wearables.

Der M2M-Datenverkehr soll sich in Deutschland auf das 12-Fache erhöhen und dann für ein Fünftel des mobilen Traffics sorgen. 2021 werde es 34,4 Millionen Wearables geben, von denen 2,3 Millionen einen Mobiltelefon-Anschluss besitzen. Dann verfügen 75,8 Millionen Bundesbürger oder 94 Prozent der Bevölkerung über ein mobiles Gerät, im Vergleich zu 75,1 Millionen 2016. Das minimale Wachstum von 0,2 Prozent in fünf Jahren zeige klar eine Sättigung, so dass nur noch die Anzahl der Geräte pro Nutzer steige. So werde 2021 jeder Bundesbürger rund 2,8 vernetzte Mobilgeräte besitzen, insgesamt entspricht dies 228 Millionen. Davon seien 93 Millionen Smartphones, die ein Wachstum auf das 1,2-Fache aufweisen. Die Anzahl der Mobilfunk-fähigen Tablets steige dagegen um das 2,1-Fache auf 9,1 Millionen und der PCs um das 1,9-Fache auf 11 Millionen.

Starkes Wachstum bei mobilen Live-Videos

Mobile Videos werden nach Cisco-Angaben zwischen 2016 und 2021 um das 8,7-Fache zunehmen- mit der höchsten Steigerungsrate aller mobilen Anwendungen – und repräsentieren dann 78 Prozent des gesamten mobilen Traffics.

Mobile Live-Videos sollen um das 39-Fache zunehmen und werden 2021 schon 5 Prozent des gesamten Mobile-Video-Traffics entsprechen.

Trend zu VR und AR

Die Anzahl an Virtual Reality-Headsets nehme um das Fünffache von 18 Millionen 2016 auf fast 100 Millionen 2021 zu. Im gleichen Zeitraum steige der weltweite VR-Traffic um das 11-Fache Der AR-Traffic wachse zwischen 2016 und 2021 um das Siebenfache.

Wearables treiben M2M-Wachstum an

Von 2016 bis 2021 nehme die Anzahl der Wearables weltweit von 325 auf 929 Millionen zu – um knapp das Dreifache. Dann sollen 69 Millionen Wearables integrierte Mobilfunkverbindungen besitzen, 2016 waren es noch 11 Millionen.

Traffic-Offload zu Wi-Fi-Netzwerken

Der Offload von mobilem Datenverkehr auf Wi-Fi-Netzwerke nehme von 2016 bis 2021 von 60 auf 63 Prozent zu. Die Anzahl der öffentlichen Wi-Fi-Hotspots (inklusive Homespots) steige im gleichen Zeitraum weltweit von 94,0 auf 541,6 Millionen um das Sechsfache.

 

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