Die eigene Einschätzung zum IT-Standort Deutschland im internationalen Wettbewerb ist nur eher durchschnittlich. Das geht aus einer VDI-Umfrage unter IT-Experten hervor. Vor fünf Jahren wurde die Wettbewerbsfähigkeit noch vorwiegend als gut befunden. Ein Grund dafür sind Risiken, die mit der digitalen Transformation zusammenhängen. 62 Prozent der Befragten stufen Missbrauch und Manipulation von Daten als hohes bzw. sehr hohes Risiko ein.
„Mit zunehmender Digitalisierung ist die IT-Branche gefragter denn je. Sie wird zum Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft,“ so VDI-Direktor Ralph Appel im Vorfeld der CeBIT 2017 in Hannover. Die Umsätze in der Software- und IT-Branche wachsen und sind gut mit anderen Wirtschaftsbereichen vernetzt. Zudem hat Deutschland die Möglichkeit, Produkte und Services national und international zu vertreiben.
Hohe Risiken der digitalen Transformation
Doch insgesamt befinde sich Deutschland als Standort der digitalen Wirtschaft nur im Mittelfeld. Rund 88 Prozent der befragten Ingenieure geben an, dass Deutschland nur eine „durchschnittliche“ bis „gute“ internationale Wettbewerbsfähigkeit besitzt. Als „sehr gut“ empfinden dies sogar nur knapp 7 Prozent, 5 Prozent als „schlecht“. Der Trend entwickelt sich seit 2012 nach unten.
Eine Erklärung dafür liefere das Thema IT-Sicherheit. Digitale Trends wie Big Data und Clouds finden in Unternehmen immer mehr Anwendung. Doch die befragten Ingenieure stehen den damit verbundenen Risiken misstrauisch gegenüber. Hackerangriffe, Datenmissbrauch und -manipulation nehmen zu. 42 Prozent sehen ein hohes Risiko für ihr Unternehmen, 20 Prozent gehen sogar von einem sehr hohen Risiko aus. Nur 9 Prozent halten das Risiko für gering.
Methodik: Für die Umfrage wurden über 600 Experten aus Großunternehmen und KMU befragt. Die Ergebnisse stellen somit einen validen Querschnitt durch die deutsche Industrie dar.