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Corporate Social Media: Unternehmen setzen auf falsche Plattformen

Welches sind die wirklich wichtigen Social-Media-Kanäle für Unternehmen? Nach Ansicht ihrer Führungsetagen vor allem Facebook und Twitter. Die Hälfte befragter Top-Manager sieht Facebook als erfolgskritisch für ihr Unternehmen an, ein Viertel Twitter. Alle anderen Social-Media-Kanäle fallen für die Führungskräfte nur unter „ferner liefen“. 

Internet-Foren sind oft die bessere Wahl

Xing und Youtube sprechen sprechen laut einer Umfrage der dpa-Tochter news aktuell und der Kommunikationsberatung Faktenkontor immerhin noch je 21 Prozent der befragten Unternehmenslenker eine kritische Relevanz zu. Blogs sehen hingegen nur 13 Prozent der Führungskräfte als wichtig für ihr Unternehmen an, Internet-Foren nur jeder zehnte.

„Für viele Unternehmen ist die Fokussierung auf Facebook und Twitter in ihrer Social-Media-Kommunikation nicht klug“, warnt Dr. Roland Heintze, Geschäftsführender Gesellschafter und Social-Media-Experte des Faktenkontors. „Unternehmen sollten dort im Web 2.0 aktiv sein, wo sich ihre Zielgruppen bewegen und die aus Unternehmenssicht relevanten Themen diskutieren. In vielen Branchen ist das gerade bei Facebook und Twitter nicht der Fall.“

Das belege ein Vergleich mit den Ergebnissen des Social-Media-Atlas, für den 3.500 Internet-Nutzer befragt wurden. Die Studie zeige: In vielen Fällen seien gerade die etwas unauffälligen, aber sehr praktischen Internet-Foren der Kanal der Wahl, wenn Verbraucher nach Informationen zu Produkten oder Dienstleistungen suchen, um eine Kaufentscheidung zu treffen. So hätten zum Beispiel 17 Prozent der Internet-Nutzer in Deutschland  innerhalb eines Jahres über die „virtuellen Schwarzen Bretter“ Informationen über Medikamente und Therapien gesucht. Facebook liege hier hingegen mit zwölf Prozent noch hinter Youtube mit 14 Prozent.

Geht es um Unterhaltungselektronik, sei das Video-Portal sogar die wichtigste Informationsquelle im Web 2.0: Ein Viertel der Internet-Nutzer in Deutschland hat sich bei Youtube innerhalb von zwölf Monaten über Produkte dieser Branche informiert.

„Bevor man sich als Unternehmen blind auf Facebook und Twitter stürzt, sollte man zunächst eine fundierte, passende Social-Media-Strategie entwickeln“, rät Heintze. „Dazu gehört zum einen, Ziele festzulegen und Zielgruppen zu identifizieren. Und zum anderen, darauf aufbauend die richtigen Kanäle auszuwählen, zum Beispiel mit Hilfe einer Kommunikationsumfeldanalyse.“

Methodik: Für „Social Media aus Sicht von Führungskräften und Pressestellen“ von Faktenkontor und news aktuell wurden 200 Geschäftsführer, Vorstände und Führungskräfte aus Unternehmen aller Branchen und Größenklassen und 367 Mitarbeiter aus Pressestellen verschiedener Unternehmen im Januar und Februar 2017 online befragt. Alle Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet.

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