Home / News / Eingebaute Softwaresicherheit statt Flickschusterei und Patches

Eingebaute Softwaresicherheit statt Flickschusterei und Patches

Bildquelle: Pixabay

Software, die schlecht programmiert, schlecht gewartet oder schlecht konfiguriert ist, führt zu den meisten Cyber-Angriffen – das zeigen Cyberbedrohungen wie WannaCry, Locky oder das Mirai-Botnet. „Es lassen sich viele Kosten senken, wenn Hersteller von Software die Sicherheit von Anfang an stärker berücksichtigen, statt ständig neue Patches zur Verfügung zu stellen“, sagt Cyber-Security-Experte Felix von Leitner. „Stattdessen haben wir eine resignative Grundhaltung eingenommen: Ein Weltbild, in dem Software halt Sicherheitslöcher hat und Hacker diese halt ausnutzen.“

Dagegen halten können Software-Entwickler mit Security by Design. Mit diesem Konzept lässt sich Software weitestgehend frei von Schwachstellen so unempfindlich gegen Angriffe wie möglich entwerfen. „Das gelingt, wenn Entwickler die Sicherheit bereits im Entstehungsprozess einer Software einplanen und von Anfang an mitdenken“, sagt Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitgliederservices im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. „Von der Ideenphase an muss Sicherheit eines der Designkriterien sein. Entwickler sollten sich auch die Frage stellen, ob sich ihre Idee unter Sicherheitsgesichtspunkten überhaupt wie geplant realisieren lässt.“

Sicherheitsrisiken nicht auf die Kunden abwälzen

In der Realität hingegen würden Sicherheitsaspekte viel zu häufig der kurzfristigen Wirtschaftlichkeit untergeordnet. Das führe dazu, dass im Lebenszyklus einer Anwendung immer neue Lücken gefunden werden, die es dann mittels teurer und aufwendiger Patch-Zyklen zu stopfen gilt. Von Leitner sagt: „Wir müssen davon wegkommen, nicht ausgereifte Software auszuliefern. Die Risiken trägt zurzeit der Kunde alleine. Einige Hersteller verweigern sogar kritische Sicherheitsupdates, wenn der Kunde keinen Support-Vertrag unterschrieben hat. Das ist die Art von Nährboden, auf der landesweite IT-Verwundbarkeit gedeiht.“

Ausgereifte Software erhöht das Renommee und senkt Kosten

Dabei sei Security by Design unabdingbar für nachhaltigen unternehmerischen Erfolg: Hersteller verbessern ihre Anwendungssicherheit und senken damit die Kosten für die Entwicklung und das Ausspielen von Patches. Wer von Anfang an sichere Software biete, erhöhe auch sein Renommee, denn Sicherheit ist für viele Kunden ein wichtiges Qualitätskriterium.

Security by Design ist eins von fünf Schwerpunktthemen der Internet Security Days 2017 am 28. und 29. September 2017. Im Phantasialand in Brühl bei Köln sprechen neben Felix von Leitner zahlreiche Experten zum Thema und geben Praxistipps. Weitere Informationen zur Agenda der ISD 2017 gibt es hier.

Share

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

*