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Investitionen: Deutschland ist Spitzenreiter, Digitalisierung steht im Fokus

CFOs beurteilen die weltwirtschaftliche Lage insgesamt positiv und blicken auch optimistisch auf die weitere Entwicklung in den kommenden 12 Monaten. Laut CFO Survey von Deloitte erreicht die Investitionsbereitschaft der deutschen Unternehmen einen neuen Rekordwert: War diese trotz guter konjunktureller Lage in den letzten drei Jahren eher verhalten, steigt sie nun deutlich auf einen Indexwert von 47 Prozent (56 % der Unternehmen wollen mehr investieren, 9 % weniger). Das entspricht einem Anstieg von sieben Prozentpunkten im Vergleich zum Herbst 2017 und mehr als einer Verdoppelung gegenüber Frühjahr 2016.

Quelle: Deloitte

Auf die Frage, wo die Unternehmen in den kommenden 12 Monaten Investitionen planen, nennen 63 Prozent der CFOs als Investitionsziel Deutschland – damit liegt der Heimatmarkt aktuell ganz klar vor Westeuropa (22 %) sowie Nordamerika und China mit jeweils 21 Prozent der Nennungen. Dieser Trend deutet auf einen grundlegenden Wandel in der Unternehmensstrategie, der den Heimatstandort eindeutig stärker in den Fokus der Ausrichtung rückt.

Digitalisierung ist Investitionstreiber

Der Blick auf die geplanten Investitionsbereiche offenbart, dass sich die Digitalisierung hierzulande als Investitionstreiber etabliert hat. So planen 76 Prozent der CFOs in Software, Datenverarbeitung, IT-Netzwerke und Internetaktivitäten zu investieren, 75 Prozent konzentrieren sich auf Investitionen zur Prozessoptimierung in ihren Unternehmen. Immerhin knapp die Hälfte der CFOs plant, die Ausgaben für die Weiterbildung der Mitarbeiter zu erhöhen.

Traditionelle Investitionsbereiche, etwa Maschinen (43 %) oder Gebäude und Infrastruktur (31 %), spielen demgegenüber nur noch eine untergeordnete Rolle und stehen für die CFOs nicht länger im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns.

Erwartungen an die Politik und Einschätzung von Risiken

Dieser Paradigmenwechsel im Zuge der Digitalisierung zeigt sich auch in den Antworten der CFOs auf die Frage, wo aktuell der größte politische Handlungsbedarf besteht, um private Investitionen in Deutschland anzukurbeln. Waren in der Vergangenheit die Vereinfachung des Steuersystems und der Bürokratieabbau die wichtigsten Themen, ist nun mit 74 Prozent der Nennungen ganz eindeutig der Ausbau einer digitalen Infrastruktur das Hauptanliegen der CFOs. Denn für die Unternehmen bildet eine funktionierende, flächendeckende digitale Infrastruktur die unerlässliche Basis, um erfolgreich die Zukunft zu gestalten.

Ebenfalls eine neue Entwicklung: Als größtes wirtschaftliches Risiko werten die Unternehmen im CFO Survey Frühjahr 2018 nicht länger geopolitische Risiken (50 % Nennungen, im Vorjahr waren es noch 60 %), sondern einen binnenwirtschaftlichen Faktor – den Fachkräftemangel. Das Resultat von 62 Prozent der Nennungen entspricht einem deutlichen Anstieg um 11 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr und zeigt, dass hier dringender Handlungsbedarf für alle Stakeholder besteht. Als weitere binnenwirtschaftliche Risiken nannten die CFOs vorrangig steigende Lohnkosten (37 %) und eine schwächere Inlandsnachfrage (40 %).

Digitale Transformation der Finanzfunktion: Erste Schritte

Für den aktuellen CFO Survey Frühjahr 2018 hat Deloitte die Studienteilnehmer zusätzlich zum Stand der digitalen Transformation ihres Bereichs befragt. Die Studie soll damit deutschen CFOs  Hinweise für eine aktuelle Positionsbestimmung liefern: Wie sind ihre Unternehmen hier im Vergleich zu den Mitbewerbern aufgestellt? Die Resultate zeigen, dass viele Unternehmen sich noch in einer frühen Phase der Entwicklung befinden:

  • Insgesamt 89 Prozent der Unternehmen nutzen noch herkömmliche ERP-Systeme (on-premise oder über die Cloud) für die Verarbeitung von Finanztransaktionen, nur 11 Prozent sind bereits auf moderne In-Memory-Lösungen umgestiegen, die unter anderem Vorteile für die Auswertung großer Datenmengen auf der Transaktionsebene bieten.
  • In 43 Prozent der Unternehmen verfügt der Finanzbereich nicht über die nötigen Fähigkeiten, Robotics Process Automation zu betreiben. 48 Prozent sind immerhin dabei, ihre Mitarbeiter entsprechend zu schulen, aber nur in 2 Prozent der Unternehmen sind die Mitarbeiter bereits zertifiziert und nutzen Prozessautomatisierung mithilfe von (Software-)Robotern.
  • Lediglich 22 Prozent der Unternehmen analysieren derzeit die Einsatzmöglichkeiten von Cognitive-Computing-Technologien in der Finanzfunktion.
  • 92 Prozent der Unternehmen haben bislang noch keine Anwendungsfälle für die Blockchain definiert.
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