Laut einer Studie von PAC halten 93 Prozent der europäischen Hersteller- und Verkehrsunternehmen die Wartungsprozesse ihrer Industrieanlagen und -fahrzeuge für nicht sonderlich effizient. Um die Instandhaltung ihrer Anlagen, Fahrzeuge und Produkte zu verbessern, setzen sie auf digitale Technologien. Die Hauptziele: Reduktion ungeplanter Ausfallzeiten, Verlängerung der Lebensdauer älterer Anlagen sowie Verbesserung des Kundenerlebnisses durch eine bessere Produktwartung.
Mit steigender Verfügbarkeit digitaler Technologien haben Firmen die Chance, diese Prozesse zu revolutionieren – doch haben sie dafür überhaupt die benötigte Infrastruktur sowie das Know-how? Dazu Dr. Milos Milojevic, Industry Analyst bei PAC: „Die Studienergebnisse zeigen deutlich, dass die Unternehmen in Europa derzeit nicht selbst über die benötigten Kenntnisse verfügen, um ihre Instandhaltungsprozesse neu auszurichten, und zwar basierend auf den Vorhersageerkenntnissen, die sie aus generierten Daten gewinnen können. Die wichtigsten Bereiche, die in Zusammenarbeit mit den Ökosystemen der Provider angegangen werden müssen, betreffen die Technologielandschaft, die unterstützende Infrastruktur und das Wissen rund um Analytik.“
75 Prozent der Unternehmen arbeiten eng mit den Anbietern von Netzwerkdiensten zusammen, mithilfe derer die interne Infrastruktur für Predictive Maintenance fit gemacht werden soll. Der zweite Anbietertyp, der die Firmen bei der Umstellung auf die vorausschauende Wartung unterstützt, sind Hardwareprovider sowie Industrieunternehmen. Telekommunikationsfirmen stehen ebenfalls hoch im Kurs (57 %), was die Zusammenarbeit mit herstellenden sowie Transportunternehmen im Bereich von Predictive-Maintenance-Initiativen anbelangt. PAC geht davon aus, dass diese Kooperation fortgeführt werden wird und sieht zudem kurz- und mittelfristig eine steigende Nachfrage nach den Angeboten von IT-Dienstleistungsfirmen, Softwareunternehmen und Beratungsfirmen.
Unternehmen brauchen externe Unterstützung
Laut der Erhebung benötigen Unternehmen hauptsächlich in den Bereichen Analytik von Maschinendaten, Implementierung der Infrastruktur zur Vernetzung von Produktionsstätten und Anlagen, Implementierung der entsprechenden Lösungen sowie Erfassung und Verwaltung der von diesen Anlagen generierten Daten externe Unterstützung. Die Studienergebnisse spiegeln auch die Entschlossenheit der Firmen wider, diese Themen anzugehen: 90 Prozent planen die Investition in Technologielösungen, die vorausschauende Wartung ermöglichen. Hierunter fallen z.B. Daten- und Predictive-Maintenance-Plattformen, eine Netzwerkinfrastruktur, das Internet der Dinge sowie Edge Analytics.
Franck Nassah, Vice President Digital Business Innovations bei PAC, gibt folgende Einschätzung: „Die derzeitigen von europäischen Hersteller- und Verkehrsunternehmen ins Auge gefassten Investitionen lassen darauf schließen, dass die Firmen unter einem gewissen Druck stehen, effizienter zu arbeiten. Auch die bereits getätigten Entwicklungen und die Zusammenarbeit mit den Providern zeigen, dass sie die notwendigen Schritte in die richtige Richtung tun, d.h. einerseits ihre Infrastruktur ausbauen und anderseits die notwendige Expertise im Bereich der Datenanalytik zukaufen. Der Erfolgsfaktor wird sein, die richtigen Partnerschaften einzugehen, um die benötigten Datenquellen zu identifizieren und so wertvolle Vorhersagen über Anlageausfälle treffen und entsprechend gegensteuern zu können.“
Methodik: Die PAC-Studie „Digital Industrial Revolution with Predictive Maintenance“ wird von den Premium-Sponsoren GE Digital und Siemens, den Gold-Sponsoren Atos und Equinix sowie den Silber- Sponsoren InterSystems und Wipro Limited unterstützt. Mehr als 230 leitende Entscheider aus den IT-Abteilungen und Fachbereichen, die Verantwortung für Predictive Maintenance innehaben und in Unternehmen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, den nordischen sowie Benelux-Ländern tätig sind, wurden im Rahmen der Studie telefonisch befragt (CATI). Das Panel umfasste Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern aus den Branchensegmenten Fertigung sowie Transport.