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Cloud Computing: Zahl und Vielfalt von Colocation-Rechenzentren nehmen im Eiltempo zu

Auch in den vergangenen zwölf Monaten zog die Nachfrage nach Colocation-Rechenzentren weiter kräftig an. Dadurch verzeichnen nicht nur die etablierten Anbieter hohe Wachstumsraten. Auch kleinere und regionale Anbieter drängen zunehmend erfolgreich auf den Markt.

Im neuen Anbietervergleich „ISG Provider Lens Germany 2018 – Infrastructure & Datacenter/Private Cloud“ hat ISG den Colocation-Markt wegen der schnell zunehmenden Anbietervielfalt erstmals in zwei unterschiedliche Segmente aufgeteilt. Die Studie bewertet die kleineren Colocation-Anbieter nun im „Mid-Market“-Segment und die großen Provider unter „Large Accounts“.

Den Analysten zufolge vergrößert sich der Markt derzeit im Eiltempo. Jährliche Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich seien die Regel. Die Studie stellte zudem fest, dass mehr und mehr regionale Anbieter jenseits der großen deutschen Ballungszentren Marktanteile gewinnen. Grund seien vor allem Mittelstandskunden, die eine räumliche Nähe zu den Rechenzentren wünschen.

Cloud Computing heizt Colocation-Boom an

„Die Cloud Service-Provider heizen den Markt für Colocation-Rechenzentren noch zusätzlich an“, sagt Heiko Henkes, Lead Advisor der Studie bei ISG. „Kunden erwarten heute eine oft sehr schnelle und flexible Bereitstellung von Cloud-Ressourcen. Deshalb setzen Anbieter von Cloud Services vor allem aus Flexibilitäts- und Kostengründen verstärkt auf die sicheren Freiflächen der Colocation-Anbieter, die schnell bereitgestellt werden können.“

Hinzu kommen Anwenderunternehmen, die ihre eigene Infrastruktur ganz oder teilweise an Colocation-Anbieter auslagern: „Viele dieser Anwender-Rechenzentren sind mittlerweile in die Jahre gekommen. Sie werden nun Schritt für Schritt durch preisgünstigere Colocation-Angebote ersetzt, die zudem eine hohe Sicherheit garantieren.“

Die zu den Colocation-Anbietern drängenden mittelständischen Unternehmen wünschen zumeist Angebote in räumlicher Nähe. So sind in Regionen, wie zum Beispiel dem mittleren Oberrhein oder Mannheim/Ludwigshafen, zahlreiche Mittelstandsunternehmen angesiedelt, die ihre Infrastruktur auslagern oder dies für die nahe Zukunft planen.

Kurze Wege zwischen Anwender und Colocation-Betreiber, geringere Leitungskosten sowie niedrige Latenzzeiten machen diese Standortnähe attraktiv. Diesen Trend sollen in naher Zukunft Technologien wie das „Edge Computing“ weiter verstärken. Im Fall von Edge Computing müssen Rechenkapazitäten im möglichst direkten Umfeld der jeweiligen Industrieproduktion angesiedelt sein, um zum Beispiel Latenzzeiten im Computing kurz zu halten. ISG geht davon aus, dass sich diese Entwicklung im Lauf der kommenden zwölf Monate weiter verstärken wird.

Analyse von Teilmärkten

Neben den Colocation-Anbietern hat die ISG-Studie  die beiden Teilmärkte „Managed Services & Transformation“ sowie „Managed Hosting“ untersucht. Auf diese Weise sollen Entscheider in Anwenderunternehmen einen detaillierten Einblick in den deutschen Infrastruktur- und Rechenzentrums-Markt erhalten. Zudem beleuchten sie die Stärken und Schwächen der jeweiligen Anbieter. Von Anfang Februar bis Anfang Juni 2018 identifizierte ISG im Rahmen der Studie rund 200 Anbieter, die Sourcing-Dienstleistungen im deutschen Markt anbieten. Davon bewertete ISG 102 Anbieter als relevant und wählte sie für eine detaillierte Analyse und Positionierung aus.

Managed Services & Transformation (Large Account und Midmarket)

Die Nachfrage nach Managed Service- & Transformation-Angeboten habe im vergangenen Jahr dramatisch zugenommen. Zahlreiche Anbieter erzielten einen Zuwachs im zweistelligen Prozentbereich, auch da sie verstärkt Services anbieten, die alle Infrastruktur-Umgebungen wie On-Premise, Private sowie Public Cloud auf einer Plattform vereinen und betreiben. Da komplexe Infrastrukturen, fehlendes Know-how und zu wenig geeignetes IT-Personal viele Unternehmen überfordern, haben sich zahlreiche Serviceanbieter auf diese Aufgaben spezialisiert und vorbereitet.

Die Provider unterscheiden sich laut ISG vor allem darin, inwieweit sie ihr Angebot auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden zuschneiden können. Neben dem Betrieb hätten viele Anbieter zudem die Unterstützung der Softwareumgebung in ihr Angebot mit aufgenommen. Außerdem positionierten sich zahlreiche Anbieter mit Zusatz-Services in den Bereichen Security, Back-up und Netzwerk und hier insbesondere mit dem Aufbau einer Software-Defined Datacenter (SDDC)-Umgebung.

Managed Hosting (Large Account und Midmarket)

Managed Hosting sei ein reifer Markt. In ihrem neuen Anbietervergleich stellte ISG fest, dass die Anbieter des traditionellen Managed Hosting ihr Portfolio zunehmend um cloudbasierte Lösungen erweitern. Das Angebot, neben dem reinen Hosting auch die Applikationen ihrer Kunden in den Betrieb mitaufzunehmen, wurde gegenüber dem Vorjahr weiter ausgebaut. So beobachtete ISG, dass viele Managed Hosting-Anbieter über IaaS hinaus zum Beispiel auch das Patching von Anwendungen oder das Anstoßen von Batch-Läufen übernehmen. Während die meisten großen Anbieter diese zusätzlichen Services schon länger bieten, ziehen mittlerweile auch die kleineren nach.

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