BI & Analytics-Methoden und -Technologien sind ein wesentlicher Teil der digitalen Transformation. Die Darstellung und Analyse von Daten ist eine wichtige Voraussetzung, um digitale Geschäftsmodelle zu etablieren sowie bestehende Prozesse zu verbessern. Viele Unternehmen sind sich der Wichtigkeit einer Weiterentwicklung in diesem Bereich bewusst. Trotzdem scheitern BI & Analytics-Initiativen regelmäßig.
Während technische Innovationen mit einem enormen Tempo voranschreiten, stehen Unternehmen vor großen Schwierigkeiten, die technischen, fachlichen und organisatorischen Voraussetzungen zu erfüllen. Diese drei Ebenen an Voraussetzungen werden durch das Business Application Research Center (BARC) in Zusammenarbeit mit Sopra Steria Consulting durch ein „Business Intelligence Maturity Audit“ (biMA) abgebildet. Wie gut Unternehmen auf die digitale Transformation vorbereitet sind und wie sie sich zukünftig in der BI & Analytics-Landschaft positionieren, das will nun die von den Unternehmen gemeinsam veröffentlichte „biMA-Studie 2017/18” aufzeigen.
Die Herausforderungen haben sich verschärft
Der Mangel daran, große Massen an Rohdaten qualitätsgesichert aufzubereiten, stelle nach wie vor die größte Herausforderung für Unternehmen dar. Dies zeige sich im Zeitvergleich mit der „biMA-Studie 2012/13“. Die Dringlichkeit dieser Herausforderung habe sich dabei inzwischen sogar noch verschärft.
Zusätzlich entstehe durch die rasante technische Entwicklung ein neuer Bedarf an fachlichem Verständnis für weiterführenden Analysen. Dieses Know-how tragfähig anzuwenden, sei von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, neue Anwendungsgebiete von BI & Analytics zu erschließen und eine sinnvolle Integration in die bestehenden Unternehmensprozesse herzustellen. Dennoch drohe dieser Aspekt aktuell zu einer enormen Hürde zu werden: 43 Prozent der Befragten zählen fehlendes fachliches Verständnis bereits heute zu den größten Herausforderungen. Es fehle an Experten, die weiterführende Analysemethoden beherrschen. Die Ergebnisse der biMA-Studie sprechen dafür, dass Unternehmen nun verstärkt auf Maßnahmen der Mitarbeiterentwicklung und -akquise setzen müssen, um die Kluft zwischen technischen Möglichkeiten und fachlicher Kompetenz nicht noch größer werden zu lassen.
BI und Analysen müssen Routine werden
Um aus der digitalen Transformation den größtmöglichen Geschäftsnutzen zu ziehen, reichen technische Ausrüstung und fachliche Kompetenz allein nicht aus. Agile und datengetriebene Entscheidungsstrukturen können nur dann funktionieren, wenn die Kultur des Unternehmens einen entsprechenden Einsatz fördert. Der routinemäßige Umgang der Mitarbeiter mit BI und Analytics sei am Ende der entscheidende Faktor, um die Nutzung von Daten aus vereinzelten Projekten in eine unternehmensweite Initiative übergehen zu lassen.
Die biMA-Studie unterstreicht jedoch, dass dies aktuell noch viel zu selten der Fall ist. Nur 13 Prozent der Befragten geben an, dass Anforderungsprozesse über agile und explorative Vorgehensmodelle ablaufen. Hier bestehe also noch ein enormes Entwicklungspotenzial. Dies werde durch den Befund unterstrichen, dass für 43 Prozent der Befragten das Fehlen einer allgemein akzeptierten BI- und Analytics-Strategie eine der größten Herausforderungen darstellt. Die Verbindung zur Unternehmenskultur ist offensichtlich: Die strategische Ausrichtung im Umgang mit Daten und die operative Anwendung weiterführender Analysen sind sich wechselseitig beeinflussende Prozesse.
Insgesamt machten die Ergebnisse der Studie deutlich, dass es in vielen Unternehmen neuer unternehmensweiter Strukturen bedarf, die in einer flexiblen Informationskultur verankert sind. Sowohl im Bereich des fachlichen Verständnisses als auch der Unternehmenskultur müsse sich in den Unternehmen in den nächsten Jahren einiges verändern, um die Herausforderungen der digitalen Transformation erfolgreich zu meistern.
Methodik: Die Studie basiert auf einer unabhängigen Befragung von 314 Fach- und Führungskräften aus dem BI & Analytics-Bereich und konzentriert sich auf Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.