SAP S/4HANA ist mittlerweile seit Anfang 2015 auf dem Markt. Seitdem veranlasst die neue ERP-Produktgeneration immer mehr SAP-Kunden, über einen möglichen Umstieg nachzudenken oder diesen zu planen. Allerdings ist SAP S/4HANA noch kein Massenphänomen in Deutschland. Dennoch treibt der Wunsch nach modernen SAP-Anwendungen und einer höheren Agilität die Unternehmen zum Umstieg.
Laut einer vom IT-Spezialisten Arvato in Zusammenarbeit mit PAC erstellten Studie wächst zwar das Interesse der SAP-Kunden an der neuen ERP-Suite und auch die Anzahl der Migrationsprojekte steigt. Doch der große Boom hat noch nicht eingesetzt: Lediglich 32 Prozent der Firmen befinden sich in einer Migration, haben diese fest eingeplant oder bereits vollzogen.
Für viele dieser Kunden stehen noch immer vor allem die technischen Möglichkeiten der Plattform SAP HANA (Performance-Gewinne und Real-Time-Verarbeitung) im Vordergrund. Noch nicht in gleichem Maße präsent sind den Firmen offenbar die geschäftlichen Vorteile, die sich durch eine Transformation von Prozessen auf der Grundlage der neuen Software ergeben können.
Treiber für den Umstieg
Der Wunsch nach mehr Flexibilität und Agilität der SAP-Prozesse ist ein Haupttreiber dafür, sich mit der Migration zu beschäftigen (dies ist ein wichtiger oder sehr wichtiger Treiber für 76 % der Befragten). Außerdem veranlassen die Forderungen von Fachbereichen nach besseren Prozessen Firmen zum Umstieg (68 %). Eine treibende Kraft ist hier auch die Führungsebene der Unternehmen, denn häufig befürwortet nach Aussagen der Befragten die Chefetage den Umstieg (55 %).
Welche Fachbereiche am meisten profitieren können
In der Regel nutzen Unternehmen ERP-Systeme von SAP firmenweit und in verschiedenen Fachbereichen. Daher ist die Betrachtung wichtig, welche Firmenteile wie stark von der neuen SAP-Lösung profitieren können. Große Vorteile durch den Einsatz von SAP S/4HANA erwarten die Befragten vor allem in den Bereichen Finanzwesen (52 %), Unternehmensplanung (40 %) und in den logistischen Abläufen (40 %).
Eher Migration statt Neuanfang
Von den Firmen, die Einführungsprojekte planen, beabsichtigen die meisten eine Migration der bestehenden Systeme (67 %). Lediglich ein Drittel kann sich eine Neuimplementierung der SAP-Systeme im Zuge der Einführung der neuen Suite vorstellen. In einem solchen Schritt wird die Prozesskonfiguration neu aufgesetzt – praktisch ein Neuanfang ohne Altlasten.
Viele Unklarheiten bleiben
Viele SAP-Kunden tun sich noch schwer damit, den Aufwand bzw. die Kosten für den Umstieg abzuschätzen (trifft für 68 % voll oder teilweise zu). Als ein weiteres großes Hindernis haben die Firmen das Fehlen eines überzeugenden Business Case ausgemacht (trifft voll oder teilweise zu für 59 %). Zudem kennen viele SAP-Kunden eigenen Angaben zufolge die neue Lösung noch zu wenig (trifft voll oder teilweise zu für 65 %).
Obwohl die befragten Unternehmen eher die technischen Vorteile von SAP S/4HANA im Blick haben, streben viele von ihnen offenbar dennoch eine Transformation ihrer Geschäftsprozesse an. Ein Beleg dafür sind jene 83 Prozent der Befragten, die sich von einem externen Projektpartner erwarten, dass er bei der Prozesstransformation unterstützen kann. „Offenbar wollen Firmen, die einen Umstieg auf SAP S/4HANA planen, zunächst die neue Software einführen. Eine spätere Transformation der Prozesse auf dieser Grundlage schließt dies aber nicht aus“, so Frank Niemann, Vice President Enterprise Apps & Related Services bei PAC und Autor der Studie.
Die Vollversion der Studie gibt es kostenfrei bei Arvato Systems.