Trotz der Herausforderungen des digitalen Wandels konzentrieren sich Unternehmen auf den Ausbau ihres Kerngeschäfts. Es ist ihnen ungleich wichtiger, dieses Kerngeschäft weiterzuentwickeln als neue Geschäftsfelder anzugehen. Statt die Selbstorganisation von Teams zu fördern, optimieren Unternehmen deshalb eher ihre bestehenden Abläufe. Auch die Effizienzsteigerung steht dadurch höher im Kurs als der Ausbau von Agilität.
Dennoch sind immer mehr Mitarbeiter neben ihren operativen Aufgaben in digitale Projekte eingebunden. Das erzeugt Spannungen: 86 Prozent der Befragten konstatieren Konflikte in der Priorisierung zwischen Projekt- und Linienaufgaben, 80 Prozent beklagen unklare Verantwortlichkeiten in der Führung. Dies zeigt eine Studie von Hays und PAC zu den Spannungsfeldern des digitalen Wandels.
Bremsklötze bei der digitalen Transformation
Aus Sicht der Befragten behindern vor allem drei Punkte die digitale Transformation.
- Erstens fällt es Führungskräften schwer, ihren Führungsstil zu ändern (61 %).
- Zweitens nimmt das Kerngeschäft nach wie vor zu viel Zeit in Anspruch (60 %) und
- drittens sind die Fachbereiche noch immer durch ein Inseldenken geprägt (59 %).
„Viele Unternehmen sind die Digitalisierung angegangen und haben hierzu Projekte etabliert. Doch die bestehenden Organisationsstrukturen erweisen sich als zu unflexibel, um die neuen Themen voranzutreiben. Dieser Spagat, innovative Themen in den herkömmlichen Strukturen zu bearbeiten, belastet Unternehmen. Hier ist mehr Mut zu neuen Wegen notwendig“, kommentiert Klaus Breitschopf, Vorstandsvorsitzender der Hays AG, die Ergebnisse der Studie.
Methodik: Für die Studie „Zwischen Effizienz und Agilität. Unter Spannung: Fachbereiche in der Digitalisierung“ von Hays und PAC wurden 226 Führungskräfte aus den Fachbereichen IT, Finance sowie Research & Development aus Unternehmen unterschiedlicher Größe und verschiedener Branchen telefonisch befragt.