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Hands on: Was die Blockchain wirklich leistet

Blockchain Demonstrator
Quelle: Fraunhofer FIT

Die Blockchain darf nicht nur auf Kryptowährungen reduziert werden. Viel größer ist ihre Tragweite als Kooperationswerkzeug in flexiblen Partnernetzen. Sind diese Partner nicht nur Geschäftspartner, sondern auch Maschinen oder Produktlieferungen, die sogar teilweise autonom handeln können, so ergeben sich enorme Anwendungspotentiale. Das Fraunhofer Blockchain-Labor demonstriert auf der Hannover Messe mit einem durchgängigen Exponat diese Potentiale für verschiedene Nutzungsperpektiven auf dem Weg zu einer Machine-to-machine Economy.

Aktuell beschäftigen sich Wirtschaft und Politik intensiv mit den Herausforderungen der Gestaltung neuer Ökosysteme als Antwort auf die Digitalisierung. Das klassische, produktzentrierte Partnernetz in Produktion und Logistik wird durch hoch vernetzte und flexibel konfigurierbare Partnerschaften für unterschiedliche Servicekonfigurationen ersetzt: Nicht mehr das Produkt ist das Asset, sondern die Vernetzung der Services. Daraus entstehen neue Anforderungen an die Kooperationsunterstützung. Sie muss Transaktionen in einem offenen Partnernetzwerk vertrauensbildend unterstützen.

Blockchain als Vertrauensgarant

Ursprünglich ist die Blockchain-Technologie über Kryptowährungen wie Bitcoin bekannt geworden. Das eigentliche Potential der Blockchain reicht allerdings viel weiter, Kryptos sind nur ein kleiner Anwendungsfall. Die Blockchain ermöglicht in vielen Bereichen und Branchen abgesicherte und verschlankte Transaktionen zwischen Geschäftspartnern, da sie zentralisierte Kontrollinstanzen – sogenannte Intermediäre – wie etwa Banken, Sicherheitsinstanzen oder auch Konsortialführer, ersetzen kann.

„Wir zeigen auf der Hannover Messe ein durchgängiges Exponat für verschiedene Phasen industrieller Prozesse. Im Kern steht die Blockchain als Vertrauensgarant für die Korrektheit der Transaktionen und ihre Revisionssicherheit. Das Exponat veranschaulicht am Beispiel der Produktion und Lieferung von Stahlschienen, was die Blockchain hier zukünftig leisten kann“, so Prof. Wolfgang Prinz (PhD), Gründer des Fraunhofer Blockchain-Labors und stellv. Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT.

Im ersten Schritt nimmt der Produzent die Bestellung entgegen und produziert die Stahlschienen gemäß Auftrag. Die Produktionsdaten werden in der Blockchain erfasst und die Schienen gemäß ihrer Gütekriterien bei der Herstellung zertifiziert. In der Blockchain wird anschließend von der kompletten Bestellung ein sogenannter digitaler Schatten abgespeichert, der die Lieferung einmalig und damit jederzeit identifizierbar macht.

Die Lieferung macht sich nun auf die Reise zum Zielpunkt und entscheidet dabei aufgrund von Anbieterdaten, die über die Blockchain bereitgestellt werden, selbstständig über Route und Transportunternehmen. Dabei werden Transportinformationen und -bedingungen aufgezeichnet. Die Blockchain protokolliert lückenlos Transportwege und Herkunft und verhindert damit etwaigen Betrug, etwa den Austausch durch Schienen minderer Qualität.

Am Zielort angekommen wird das Produkt sachgerecht durch entsprechend zertifiziertes Fachpersonal verbaut. Dies zeigt ein weiteres Anwendungsfeld der Blockchain, nämlich fälschungssichere Zertifikate und Ausbildungsnachweise. Im letzten Schritt wird dann ein neuer digitaler Schatten der verbauten Schienen inklusive aller integrierten Komponenten in der Blockchain abgelegt.

Den Blockchain Demonstrator des Fraunhofer FIT finden Sie in Halle 6, Stand A3.

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