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Ein Roboter als Postbote: Ford und Agility Robotics erforschen autonome Auslieferung von Waren

Quelle: Ford-Werke GmbH/Tim LaBarge

Der Lieferverkehr nimmt zu: Alleine in den USA hat die dortige Post im Jahr 2018 mehr als sechs Milliarden Pakete zugestellt, die doppelte Menge wie noch vor zehn Jahren. Um diese weiterhin wachsende logistische Herausforderung künftig besser bewältigen zu können, arbeitet die Ford Motor Company mit dem US-Unternehmen Agility Robotics zusammen. Bei der Kooperation geht es um die Erforschung neuer Möglichkeiten in der Welt der autonomen Services – um einen neuen Ansatz, wie in Zukunft Waren geliefert werden könnten.

Vor diesem Hintergrund erforschen Ford und Agility Robotics den Einsatz von Digit. Dabei handelt es sich um einen zweibeinigen Roboter, der von Agility Robotics entwickelt und gebaut wurde. Digit ist aus leichtem Material gefertigt und geht ähnlich wie ein Mensch. Er kann Pakete mit einem Gewicht von bis zu 20 Kilogramm heben, Treppen steigen und sich auf natürliche Weise durch unebenes Gelände bewegen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren oder gar umzufallen.

Zusammenfaltbarer Roboter

Da selbstfahrende Fahrzeuge sowohl Personen als auch Güter gleichzeitig transportieren können, haben sie ein großes Potenzial, Mobilität noch effizienter und komfortabler zu gestalten. Auf einer einzigen gemeinsamen autonomen Fahrt könnten beispielsweise Menschen und Waren unabhängig voneinander jeweils zu ihrem Ziel gelangen. Und Empfänger von Paketen müssten nicht mehr ihr Haus verlassen, um Warensendungen entgegen zu nehmen. Dank seines Designs lasse sich Digit auch zusammenfalten, um problemlos im Heck eines selbstfahrenden Fahrzeugs verstaut werden zu können, bis er zum Einsatz kommt. Sobald ein selbstfahrendes Auto am Ziel ankommt, könne Digit ein Paket aus dem Fahrzeug entnehmen und den letzten Schritt im Lieferprozess ausführen.

„Gemeinsam mit Agility Robotics werden wir darauf hinarbeiten, selbstfahrende Fahrzeuge mit modernster Technologie auszurüsten, um etwas zu erreichen, das sich bisher als überraschend schwierig erwiesen hat: den letzten Schritt bei Lieferungen vom Auto an die Tür von Adressaten zu absolvieren“, sagt Dr. Ken Washington, Vice President, Ford Research and Advanced Engineering and Chief Technology Officer.

Potenzial für Synergien

Um zur Tür eines Kunden zu gelangen, müssen oft Hindernisse überwunden werden, darunter Treppenstufen und andere Herausforderungen. Digit könne sich aufrecht gehend fortbewegen und alltägliche Hindernisse überwinden, ohne Energie zu verschwenden. Damit biete der zweibeinige Roboter gleichermaßen für Ford als Autohersteller und Agility Robotics als Technologie-Unternehmen viel Potenzial für Synergien.

Ein selbstfahrendes Fahrzeug ist in der Lage, eine detaillierte Karte der Umgebung zu erstellen. Warum also nicht diese Daten mit Digit teilen? Schließlich müssten sowohl Digit als auch das selbstfahrende Auto wissen, wo sie sich befinden und wie sie zu einem bestimmten Ziel gelangen. Wenn ein selbstfahrendes Fahrzeug den Roboter bis zur Lieferadresse bringt, könne das Fahrzeug alle benötigten Informationen drahtlos bereitstellen, einschließlich des Wegs zur Haustür. Durch diesen Datenaustausch könne Digit mit einem Fahrzeug zusammenarbeiten, um sich zu positionieren und mit der Auslieferung zu beginnen.

Ausgestattet mit einem LiDAR-Radar und mehreren Stereokameras habe Digit selbst genügend sensorische Kraft, um durch komplexe Szenarien zu navigieren. Wenn er etwa auf ein unerwartetes Hindernis stoße, könne er ein Bild an das Fahrzeug zurücksenden und das Fahrzeug eine Lösung konfigurieren lassen. Das Auto könnte diese Informationen auch in die Cloud senden und Hilfe von anderen Systemen anfordern, um Digit beim Navigieren zu helfen. Das geringe Gewicht von Digit trage auch dazu bei, eine lange Akku-Laufzeit zu gewährleisten. Für ein autonomes Liefer-Business, das den Großteil des Tages in Betrieb sein soll, sei dies von großer Bedeutung.

 

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