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TÜV Rheinland: Erster Breitbandatlas für ganz Europa ist online

Quelle: TÜV Rheinland

Welche Gebiete Europas sind an schnelles Internet angeschlossen? In welchen Regionen zeigt sich weiterer Ausbaubedarf? Wo gibt es noch weiße Flecke? Antworten auf diese Fragen gibt der neue Breitbandatlas für Europa. Damit gibt es für Investoren, politische Entscheider, Unternehmen und EU-Bürger erstmals eine Planungs- und Entscheidungsgrundlage über aktuell verfügbare Internetgeschwindigkeiten und zwar bis auf Kreisebene hinunter. Abgedeckt sind insgesamt 32 Länder: die EU-Länder sowie die Mitglieder des Europäischen Wirtschaftsraumes Norwegen, Island, Liechtenstein und die Schweiz.

Entwickelt hat die interaktive Landkarte ein interdisziplinäres Experten-Team bei TÜV Rheinland im Auftrag der Europäischen Kommission. Das dreijährige Projekt fand im März 2019 mit dem Start des Webportals seinen vorläufigen Abschluss. Das Team „Breitband und intelligente Netze“ bei dem weltweit tätigen Prüfdienstleister hat während der Projektzeit Stakeholder-Management-Workshops mit den zuständigen Ministerien durchgeführt, mit Telekommunikationsunternehmen der Mitgliedstaaten konferiert und permanent Rücksprache mit den jeweiligen Breitbandbüros in den europäischen Ländern gehalten.

Das Ergebnis zeigt ein einheitliches Vorgehen zur Aufbereitung und Visualisierung der Versorgungsdaten. Diese als Service Mapping bekannte Methode bündelt die Daten aus den Mitgliedsstaaten. Somit konnte eine interaktive Karte auf Basis einer Geoinformationsdatenbank erstellt werden. Bei dem Projekt steht das Experten-Team mit öffentlichen und privaten Datenanbietern aus allen Mitgliedsstaaten in Kontakt und etabliert ein europaweites Stakeholder-Management zur Koordination und Mobilisierung aller Informationen und Ansprechpartner.

Einheitliche Datenvisualisierung

Während der gesamten Projektlaufzeit wird Wert auf die Standardisierung der Datenerhebung und -verarbeitung gelegt. Christiane Lehmann, Projektleiterin für den EU-Breitbandatlas bei TÜV Rheinland: „Ziel des Projektes ist es, eine gute Vergleichbarkeit der Daten herzustellen. Dafür haben wir die von uns ermittelten Daten in verschiedene Qualitätsniveaus eingeteilt und entsprechend bewertet und bearbeitet. Der europäische Breitbandatlas zeichnet sich vor allem durch seine Zielgruppenorientierung aus“, so Lehmann.

Ein Highlight seien die verschiedenen Portale: Die öffentlich zugängliche Sicht lasse sich entsprechend den Methoden der Datenerhebung filtern. Die Breitbandversorgung in Ländern mit vergleichbaren Methoden werde dabei jeweils in einer gemeinsamen Ländergruppe dargestellt. Neben der Startübersicht mit wichtigen Datenkatenkategorien vergleichbarer Länder, werden alle Detaildaten der Einzelländer sowie internationaler und privater Initiativen in einer detaillierten Sicht dargestellt.

Zudem könnten Anwender – je nach Berechtigungsgrad – auch eine Expertensicht und eine Datenerhebungssicht aufrufen. Diese ermöglichten es dem Anwender, Daten und Grafiken aus dem Portal zu exportieren, um so präzisere Informationen über den lokalen Breitbandausbau zu gewinnen.

Vernetzung als Erfolgsfaktor für zukunftsfähiges Europa

Der Europäische Breitbandatlas ist Teil der Arbeitsprogramme „Digital Agenda for Europe“ und „Connectivity for a European Gigabit Society“. Die Vernetzung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für ein zukunftsfähiges Europa. Aktuelles Anliegen der EU-Kommission ist es, dass bis 2025 allen europäischen Haushalten ein Internetanschluss mit bis zu 100 Mbit/s zur Verfügung steht.

„Mithilfe des Europäischen Breitbandatlas können wir schneller und genauer erkennen, wo Handlungsbedarf für regionale Investitionen besteht. Damit ist der europäische Breitbandatlas ein wichtiges Mittel für die fortschreitende digitale Transformation in Europa“, führt Lehmann weiter aus.

Der europäische Breitbandatlas ist hier als zentrales Informationsmedium zur aktuellen Breitbandversorgung in Europa einsehbar.

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